Fake for Real - Ausstellung will über Fake News aufklären
Sei es Trump oder Corona, die Verbreitung von Fake News hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Dabei sind Falschmeldungen keinesfalls nur ein Phänomen unserer Zeit. Von der ausgelöschten Erinnerung an bestimmte römische Kaiser über manipulierte Biografien mittelalterlicher Heiliger und Erzählungen über Reisen, die nie angetreten wurden, bis hin zu einer fiktiven Armee der Alliierten im 2. Weltkrieg – die Geschichte ist voll von Beispielen gezielter Desinformation.
Sensibilisierung für Fake News
In der Ausstellung „Fake for Real: Eine Geschichte der Fälschung“ widmet sich das Haus der Europäischen Geschichte Falschnachrichten und dem postfaktischen Zeitalter. In sechs chronologisch geordneten Themenbereichen mit über 200 Gegenständen sollen die Besucher für das Thema Fake News sensibilisiert werden. Auch die Desinformationen bezüglich der Corona-Pandemie werden aufgegriffen. Die in jüngster Zeit oft zitierte „Desinfodemie“ ist ein Hinweis darauf, dass wir stets von Wahrheit und Lüge umgeben sind und uns vor allem mit kritischem Denken und zivilgesellschaftlichem Engagement vor Täuschungen schützen können. Im letzten Teil der Ausstellung können Besucher mit interaktiven Spielen und Videos selbst Fakten überprüfen und entscheiden, welche Nachrichten veröffentlicht werden sollen.
Falschinformationen Glauben zu schenken ist menschlich
Die Kuratorin der Ausstellung, Joanna Urbanek, erklärt: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir manchmal getäuscht werden wollen, dass wir manchmal den Alltag hinter uns lassen und uns in Tagträumen verlieren wollen. Es ist sehr menschlich, Falschinformationen Glauben zu schenken. Aber diese Neigung kann ausgenutzt werden, und das hat manchmal sehr schlimme Folgen.“ Zwar mögen moderne Kommunikationsmedien den Diskurs demokratisieren, doch sind sie auch ein Auffangbecken für Verschwörungstheorien jeglicher Art. Über die Folgen und Auswirkungen von Fake News aufzuklären, wird in einer Zeit, in der es viele mit der Wahrheit nicht mehr allzu genau nehmen und stattdessen Emotionen die Debatten prägen, immer wichtiger. Wer sich selbst ein Bild von der Ausstellung machen will, hat noch bis Ende Oktober Gelegenheit dazu.