Lieber Ostsee als Italien
Der Urlaub in Deutschland boomt – und das nicht erst seit Corona. Ob Strandurlaub am Meer, eine Alpenwanderung oder Glamping im Harz: 2019 gab es in Deutschland 495 Millionen Gästeübernachtungen, 80 Prozent der Gäste kamen dabei aus dem Inland. 16 Millionen Deutsche buchen ihren Urlaub noch klassisch im Reisebüro, die europäischen Deutschlandurlauber planen diesen hingegen deutlich häufiger im Internet.
Die Corona-Krise hat Vielen einen Strich durch die Rechnung gemacht – über 50 Prozent der Deutschen, die ihren Sommerurlaub bereits geplant hatten, wurden durch die Pandemie zu Planänderungen gezwungen. Die Gästeübernachtungen brachen im April um 90 Prozent ein. Schätzungen zufolge wird der Binnentourismus bereits bis 2022 wieder Vorkrisenniveau und danach sogar neue Höchstmarken erreichen können. Auch wenn die Reisewarnungen weitestgehend aufgehoben sind, verbringen die Bundesbürger dieses Jahr ihre Sommerferien am liebsten in der Nähe: Nord- und Ostsee sind besonders beliebt. Selbst Urlauber, die es normalerweise nach Italien oder Spanien zieht, entscheiden sich dieses Jahr vermehrt für einen Urlaub in der deutschen Karibik – Im Mai waren bereits rund zwei Drittel der Ferienunterkünfte in den deutschen Küstenregionen für Juli 2020 ausgebucht.
Während inländische Touristen am liebsten ans Meer fahren oder ihren Urlaub in Bayern verbringen, reisen ausländische Touristen gern nach Berlin, besichtigen Bayerns Landeshauptstadt München oder erkunden das Main-Taunus-Gebiet in Hessen. In Deutschland trägt die Tourismusbranche knapp neun Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Abseits von Corona steht der Tourismus vor weiteren Herausforderungen: Prägend für das nächste Jahrzehnt wird Branchenexperten zufolge, die Digitalisierung sein. Dem Trend des Overtourism steht der des nachhaltigen Reisens entgegen. Neben klassischen Reisehighlights sind im Statista DossierPlus auch Geheimtipps sowie weitere spannende Fakten zum Urlaubsland Deutschland zu finden.