print logo

Fitness-Tracker: Große Mehrheit würde Gesundheitsdaten teilen

Die Teilungsbereitschaft erfolgt nicht bedingungslos: Voraussetzung für eine Übermittlung ist die Sicherheit der Daten.
EARSandEYES GmbH | 16.06.2020
© freepik / ipopba
 

80 % der Nutzer*innen von Fitness-Trackern sind bereit, ihre Gesundheitsdaten mit Dritten zu teilen. Das ergibt eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Befragung des Hamburger Marktforschungsinstituts EARSandEYES unter 1.300 Personen in Deutschland.

Doch die Auskunftsbereitschaft variiert je nach Empfänger der sensiblen Daten:

  • Am größten fällt die Bereitschaft für den Hausarzt aus: 53 % der Verwender*innen von Geräten wie Smartwatch, Smartband oder Schrittzähler können sich grundsätzlich vorstellen, bestimmte über das Device ermittelte Daten an ihren Hausarzt zu übermitteln. Dazu gehören beispielsweise Informationen über Herzfrequenz, Blutdruck oder Schlafphasen.
  • Forschungseinrichtungen wie beispielsweise das Robert Koch-Institut gehören für 40 % der Nutzer*innen zu den folgenden Datenempfängern.
  • Zurückhaltender sind sie bei der Krankenkasse (gesetzlich oder privat): 29 % können sich vorstellen, den Versicherer an ihrem Datenschatz teilhaben lassen.
  • Insgesamt sind 80 % der Nutzer*innen grundsätzlich bereit, Daten mit bestimmten Personengruppen zu teilen, jede*r fünfte schließt hingegen jegliche Datenweitergabe aus.

Doch die Teilungsbereitschaft erfolgt nicht bedingungslos. Voraussetzung für eine Übermittlung ist dabei für 57 % der Nutzer*innen die Sicherheit der Daten beim Empfänger. 44 % wiederum würden ihre Gesundheitsdaten nur gegen einen angemessenen finanziellen Ausgleich zur Verfügung stellen, etwa in Form von Rabatten, Beitragssenkungen oder Bonuszahlungen. Ein nicht-finanzieller Ausgleich, beispielsweise in Form exklusiver Angebote oder Premium-Services, erscheint hingegen lediglich einem Fünftel der Nutzer*innen (22 %) als attraktive Gegenleistung für die eigenen Daten.

Nutzer*innen, die nach eigener Aussage viel Sport treiben, scheinen im Übrigen weniger Vorbehalte bei der Weitergabe zu haben als weniger sportlich-aktive Personengruppen. So würden 55 % dieser Befragten ihren Hausarzt an den erhobenen Daten teilhaben lassen, 30 % würden auch ihre Krankenkasse einschließen. Zum Vergleich: Unter Nutzer*innen, die sich seltener als einmal wöchentlich sportlich betätigen, liegt die Bereitschaft 11 beziehungsweise 10 Prozentpunkte niedriger.

Über die Studie

Befragungszeitraum: 8. bis 29. Mai 2020

Grundgesamtheit: Deutsche Wohnbevölkerung. Darin enthalten: Nutzer*innen von Fitness Tracking Devices

Altersgruppe: 18-69 Jahre

Stichprobengröße: n = 1.300

Methode: Online-Befragung im geschlossenen, qualitätskontrollierten EARSandEYES Accesspool. Bevölkerungsrepräsentative Ergebnisse.