BVDW-Neujahrsempfang: Digitalverband wird eigene Transformation weiter vorantreiben
Am gestrigen Donnerstag begrüßte der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bei seinem Neujahrsempfang im Meistersaal am Potsdamer Platz in Berlin rund 250 Vertreter aus Politik, Digitalwirtschaft und Medien. BVDW-Präsident Matthias Wahl kündigte an, „den BVDW zum führenden Verband für digitale Transformation zu entwickeln“. In der anschließenden Keynote forderte Robert Habeck, Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, die Branche auf, die Digitalisierung als Instrument gegen den Klimawandel zu verstehen und zu nutzen.
Im altehrwürdigen Meistersaal am Potsdamer Platz – hier produzierten einst David Bowie, U2 und Depeche Mode Welthits – startet BVDW-Präsident Matthias Wahl seine Begrüßungsrede mit einem Lob an die heutige politisch hochinteressierte Jugend rund um Fridays for Future: „Diese Bewegung darf nicht versanden“, sagte Wahl. „Die Bewegung ist Generationen-übergreifend eine extrem wertvolle und notwendige Aufforderung an uns alle, uns schneller und vor allem nachhaltiger als bisher zu bewegen. Und dazu brauchen wir eine erfolgreiche Digitalisierung! Wir wissen alle, dass ohne diese Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, als deren Lobbyverband sich der BVDW getrost bezeichnen kann, die Vision einer nachhaltigen Zukunft auf diesem Planeten nicht erreichbar ist.“ Gleichzeitig versteht er den BVDW als wichtigen Impulsgeber, der einen Ruck auslösen kann. „Nach der Erweiterung unserer Themen um das Internet der Dinge vor gut fünf Jahren werden wir uns weiter transformieren. Digitalisierung heißt ständige Bewegung. Daher werden wir in den nächsten Jahren über die bestehenden Themenfelder hinaus verstärkt in die Themen Zukunft der Arbeit, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz investieren.“
Beim diesjährigen BVDW-Neujahrsempfang stand bereits das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Nach seiner Keynote diskutierte Robert Habeck mit Franziska Wessel (Fridays for Future), Markus Haas (Telefónica Deutschland) und BVDW-Präsident Matthias Wahl die Wechselwirkung von Digitalisierung und Klimawandel. Robert Habeck sagte: „Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen heißt: eine Digitalisierung zu schaffen, die dem Menschen dient, ein Wirtschaftssystem zu entwickeln, das die planetaren Grenzen achtet, und ein Sozialsystem zu bauen, das das gesellschaftliche Solidarversprechen für die Zukunft erneuert.“
Markus Haas, CEO Telefónica Deutschland, sieht im Mobilfunk eine Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel: „Wir stehen vor einer neuen Dekade des Mobilfunks. Der Mobilfunkstandard 5G ermöglicht nicht nur ganz neue Services, er kann auch einen signifikanten Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Von Smart Cities bis zur intelligenten Verkehrssteuerung - viele neue Technologien basieren auf 5G. Als Telefónica Deutschland unterstützen wir diese Entwicklung zu einer nachhaltigen Digitalisierung und setzen heute schon voll auf Ökostrom.“
BVDW-Publikation: Digitalexperten fordern mehr Corporate Digital Responsibility (CDR)
In dem aktuellen Papier „Tech for Future: Warum digitale Transformation und nachhaltige Entwicklung zusammengehören“ zeigen die Digitalexperten des BVDW unter anderem Anwendungsbeispiele auf, wie die digitale Transformation mit ökologischen und sozialen Zielen verknüpft werden kann. Das Leitbild der Corporate Social Responsibility (CSR) braucht dringend eine Erweiterung: In Zukunft müssen sich Unternehmen zusätzlich auch am Konzept der Corporate Digital Responsibility (CDR) orientieren. Das bedeutet: Wie bisher muss die Wirtschaft bei allem, was sie unternimmt, die Leitlinien einer nachhaltigen Entwicklung mitdenken – nun aber zusätzlich mithilfe des Einsatzes digitaler Innovationen und erweitert um neue Bereiche der Verantwortung etwa bei Schutz und Sicherheit persönlicher Daten. Die Publikation steht ab sofort kostenfrei als Download hier zur Verfügung.