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Gesamtwerbemarkt wächst um 0,6 Prozent

Im 1. Halbjahr 0,6 Prozent Plus gegenüber Vorjahr. Mobile Werbung weiterhin auf Wachstumskurs, Radio Werbung mit zweitstärkstem Plus.
Der deutsche Werbemarkt hat sich im 1.Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr nur noch leicht positiv entwickelt. Das zeigt die aktuelle Bilanz zum Bruttowerbemarkt von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. „Der Gesamtmarkt für das 1. Halbjahr 2018 beläuft sich auf 14,9 Milliarden EUR Bruttowerbeausgaben mit einer leichten Wachstumsrate von nur noch 0,6 Prozent zum Vorjahr,“ so Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness bei Nielsen.

Mit einem Wachstum von +68,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und Brutto-Werbeaufwendungen in Höhe von 0,441 Milliarden Euro positionierte sich die Mediengruppe Mobile als die am stärksten wachsende Mediengruppe des ersten Halbjahres 2018. Das zweitstärkste Wachstum verzeichnete die Mediengruppe Radio mit einem Wachstum von +2,9 Prozent. Die Werbeausgaben beliefen sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf mittlerweile 0,930 Milliarden Euro. Die weiteren Mediengruppen, die ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vorweisen konnten, sind mit einem Wachstum von +9,9 Prozent und Bruttowerbeaufwendungen in Höhe von 0,102 Milliarden Euro At-Retail, gefolgt von Plakat (+1,4 Prozent / 0,707 Milliarden Euro Bruttowerbeaufwendungen) und Zeitungen (+0,9 Prozent / 2,4 Milliarden Euro Bruttowerbeaufwendungen). Die größten Einbußen verzeichnete die Kino-Werbung, die einen Rückgang von -13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkraften musste.

Mit knapp 7,0 Milliarden Euro Werbeausgaben bleibt die Mediengruppe Fernsehen weiterhin das Leitmedium der deutschen Werbungtreibenden, verzeichnet aber ein Minus von 0,1 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2017. Die Werbeinvestitionen in der Mediengruppe Desktop in Höhe von 1,2 Milliarden Euro sind ebenfalls rückläufig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was ein Minus von 5,0 Prozent bedeutet. Der rückläufige Trend der Werbeinvestitionen in Zeitschriften hält an. Publikumszeitschriften verlieren - 2,9 Prozent (1,6 Milliarden Euro Bruttowerbeaufwendungen) und Fachzeitschriften -5,1 Prozent (0,2 Milliarden Euro Bruttowerbeaufwendungen).

Der mit Abstand größte Werbungtreibende lautet auch im 1. Halbjahr 2018 Procter & Gamble mit Werbeinvestitionen in Höhe von 0,437 Milliarden EUR und einer zweistelligen Wachstumsrate von +10,8 Prozent. Mit einem Wachstum gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 konnten sich Ferrero (+3,4 Prozent), Lidl (+7,6 Prozent) und Media-Saturn-Holding (+14,7 Prozent) Plätze unter den Top 10 des deutschen Werbemarkts sichern.

Als Top Branche im 1. Halbjahr 2018 nach dem Online-Handel konnte sich die PKW-Industrie den zweiten Platz trotz eines Rückgangs von -2,2 Prozent gegenüber Vorjahr und Werbeinvestitionen in Höhe von 1,102 Milliarden EUR sichern. Dicht gefolgt landen die Branchen Ernährung (+0,3 Prozent / 1,087 Milliarden EUR) und Körperpflege (+0,7 Prozent / 1,045 Milliarden EUR) auf den Plätzen drei und vier. Während das Wachstum der Top Branchen entweder im einstelligen Bereich liegt oder sogar rückläufig ist, konnten nur wenige Branchen ein zweistelliges Wachstum verbuchen: Gastronomie (+14,8 Prozent), Kunst und Kultur (+13,0 Prozent) und die Bau-Wirtschaft (+12,1 Prozent).

Online-Handel positioniert sich im 1. Halbjahr 2018 erneut als Sieger im Branchen-Ranking


Die E-Commerce-Werbestatistik in Deutschland wächst weiter und verzeichnet im ersten Halbjahr 2018 ein Plus von 2,1 Prozent und kann mit 1,960 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben den Rekordwert des Vorjahres noch einmal toppen. „Wie in den letzten Monaten prognostiziert werden die Werbeausgaben im Bereich Online-Handel im Kalenderjahr 2018 die 4-Milliarden-Grenze wohl knacken”, so Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness bei Nielsen.

Die Reisebranche bleibt weiterhin werbestärkste Kraft im E-Commerce Bereich und ist mit 227,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018 für 12 Prozent der Bruttowerbeausgaben verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das jedoch einen Rückgang von -24 Prozent. Mit einem Wachstum von kräftigen +60 Prozent sicherte sich die Kategorie „Gambling“ mit 196,6 Millionen Euro Platz zwei. Auf Platz drei folgt die Kategorie „Finance“ mit 174,0 Millionen Euro Bruttowerbeausgaben, was ein Wachstum von +11 Prozent zum Vorjahr bedeutet.

Das wichtigste Medium für die Branche bleibt auch in diesem Jahr bisher das Fernsehen (68,0 Prozent), gefolgt von Desktop (9,0 Prozent) und Zeitungen (6,2 Prozent).