Von Maßnahmen, die sich nicht messen lassen
Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel! So haben sich in Berlin führende Vertreter aus Politik und (Automobil-)Industrie zum sogenannten „Diesel-Gipfel“ getroffen. Abgesehen vom Inhalt und der (Un-)Zufriedenheit der einen oder anderen Seite – kommunikativ war es eine durchaus spannende Veranstaltung.
Verbale (Er-)Schöpfung
Schon das Wort „Diesel-Gipfel“ oder offiziell „Nationales Forum Diesel“ (… und sicherlich auch bald in der Abkürzung NFD geläufig ...) ist eine Schöpfung verbalen Ausdrucks, die zumindest schon mal in die Vorauswahl für das Recall zum „Wort des Jahres“ kommen könnte. G20 war gestern – wir haben den Diesel-Gipfel. Ja, wenn das Rudolf Diesel wüsste ...
Kommunikative Schlenker
Nicht ganz untypisch die kommunikativen Schlenker und Zusatzkurven in der Abschlusserklärung. Nebst des eigentlichen Beschlusses, dass 5,3 Millionen Fahrzeuge mit entsprechender Software nachgerüstet und ein anständiges Handgeld in den „Nationalen Fond Mobilität“ (... da haben wir bereits die zweite Wortschöpfung aus diesen Tagen und Top-Kandidat für das Wort-Ranking 2017) gelegt werden, wurden weitere, sogenannte „Maßnahmen“ angekündigt. Sie sollen eine „neue Verantwortungskultur“ (… und da ist es, das Wort Nummer drei ...) fördern. Da sind z. B. Förderung von E-Bussen im ÖPNV, Anschaffungsförderung für die emissionsarmen städtischen Nutzfahrzeuge und auch Taxis, Ausbau der öffentlichen und privaten Ladestruktur für Elektromobilität, einheitliche Digital-Tickets für öffentliche Verkehrsanbieter, Ausbau des Schienenverkehrs, Förderung des Radverkehrs usw. usw.
Maßnahmen, die sich nicht messen lassen
Hier setzt die Beobachtung wohl abgewogener Worte erneut ein. Denn kommunikativ bewegen wir uns in Schramm-Distanz zu einem Etikettenschwindel. Denn: „Maßnahme“ kommt von „messen“, daraus resultiert ein konkretes „Messergebnis“ als verlässliche Aussage. Es steht also „Maßnahme“ drauf, aber es sind „Worthülsen“ drin. Gibt es eine verlässliche Aussage für die „Förderung von E-Bussen im ÖPNV, Anschaffungsförderung für die emissionsarmen städtischen Nutzfahrzeuge und auch Taxis“? Und wie soll “Ausbau der öffentlichen und privaten Ladestruktur für Elektromobilität, einheitliche Digital-Tickets für öffentliche Verkehrsanbieter, Ausbau des Schienenverkehrs, Förderung des Radverkehrs usw.“ gemessen werden?
Lieber zweimal hinschauen und hinlesen
Das sind im besten Fall und mit sommerlicher Großzügigkeit in der Interpretation Absichtserklärungen. Aber man skaliert „Maßnahmen“ und die Presse nimmt es gerne auf. Wenn Aprikosenmarmelade drauf steht, glaubt ja auch niemand, dass Erdbeermarmelade drin ist. Also sieht man „Maßnahme“ und denkt „toll, die tun was“. Aber Hinschauen hat auch mit Hinlesen zu tun (... vielleicht wäre das auch noch ein Wort für die Kollektion der Finalisten 2017). Und wer liest, dass „Maßnahme“ = „Förderung von...“ ist, stellt fest: Da ist tatsächlich Erdbeere drin, wo Aprikose drauf steht. Nun ... manchmal schmeckt Erdbeere besser als Aprikose, aber es macht sich gut, wenn auf dem Glas, das Gäste sehen, eben Aprikose steht ...
Verbale (Er-)Schöpfung
Schon das Wort „Diesel-Gipfel“ oder offiziell „Nationales Forum Diesel“ (… und sicherlich auch bald in der Abkürzung NFD geläufig ...) ist eine Schöpfung verbalen Ausdrucks, die zumindest schon mal in die Vorauswahl für das Recall zum „Wort des Jahres“ kommen könnte. G20 war gestern – wir haben den Diesel-Gipfel. Ja, wenn das Rudolf Diesel wüsste ...
Kommunikative Schlenker
Nicht ganz untypisch die kommunikativen Schlenker und Zusatzkurven in der Abschlusserklärung. Nebst des eigentlichen Beschlusses, dass 5,3 Millionen Fahrzeuge mit entsprechender Software nachgerüstet und ein anständiges Handgeld in den „Nationalen Fond Mobilität“ (... da haben wir bereits die zweite Wortschöpfung aus diesen Tagen und Top-Kandidat für das Wort-Ranking 2017) gelegt werden, wurden weitere, sogenannte „Maßnahmen“ angekündigt. Sie sollen eine „neue Verantwortungskultur“ (… und da ist es, das Wort Nummer drei ...) fördern. Da sind z. B. Förderung von E-Bussen im ÖPNV, Anschaffungsförderung für die emissionsarmen städtischen Nutzfahrzeuge und auch Taxis, Ausbau der öffentlichen und privaten Ladestruktur für Elektromobilität, einheitliche Digital-Tickets für öffentliche Verkehrsanbieter, Ausbau des Schienenverkehrs, Förderung des Radverkehrs usw. usw.
Maßnahmen, die sich nicht messen lassen
Hier setzt die Beobachtung wohl abgewogener Worte erneut ein. Denn kommunikativ bewegen wir uns in Schramm-Distanz zu einem Etikettenschwindel. Denn: „Maßnahme“ kommt von „messen“, daraus resultiert ein konkretes „Messergebnis“ als verlässliche Aussage. Es steht also „Maßnahme“ drauf, aber es sind „Worthülsen“ drin. Gibt es eine verlässliche Aussage für die „Förderung von E-Bussen im ÖPNV, Anschaffungsförderung für die emissionsarmen städtischen Nutzfahrzeuge und auch Taxis“? Und wie soll “Ausbau der öffentlichen und privaten Ladestruktur für Elektromobilität, einheitliche Digital-Tickets für öffentliche Verkehrsanbieter, Ausbau des Schienenverkehrs, Förderung des Radverkehrs usw.“ gemessen werden?
Lieber zweimal hinschauen und hinlesen
Das sind im besten Fall und mit sommerlicher Großzügigkeit in der Interpretation Absichtserklärungen. Aber man skaliert „Maßnahmen“ und die Presse nimmt es gerne auf. Wenn Aprikosenmarmelade drauf steht, glaubt ja auch niemand, dass Erdbeermarmelade drin ist. Also sieht man „Maßnahme“ und denkt „toll, die tun was“. Aber Hinschauen hat auch mit Hinlesen zu tun (... vielleicht wäre das auch noch ein Wort für die Kollektion der Finalisten 2017). Und wer liest, dass „Maßnahme“ = „Förderung von...“ ist, stellt fest: Da ist tatsächlich Erdbeere drin, wo Aprikose drauf steht. Nun ... manchmal schmeckt Erdbeere besser als Aprikose, aber es macht sich gut, wenn auf dem Glas, das Gäste sehen, eben Aprikose steht ...