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Deutscher Handel mit Asien 2016 weiter im Aufwärtstrend

Kurzbericht zum deutschen Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik im Kalenderjahr 2016.
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Der deutsche Handel mit der Region Asien-Pazifik wuchs im Jahr 2016 im vierten Jahr in Folge und erreichte mit einem Volumen von 355,7 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Mit einem Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten vor allem die deutschen Exporte kräftig zulegen. Die Summe der abgesetzten Güter in die Region Asien-Pazifik nahm um 7,4 Milliarden zu und belief sich auf insgesamt 170,6 Milliarden Euro. Der Löwenanteil wurde von den stark gestiegenen Ausfuhren nach China beigetragen (+4,8 Mrd. EUR bzw. 6,8%). Die Importe aus Asien-Pazifik stiegen ebenfalls (+2,9%) und beliefen sich im Betrachtungszeitraum auf 185,2 Milliarden Euro. Das deutsche Handelsbilanzdefizit verringerte sich somit auf 14,6 Milliarden Euro (2015: 16,8 Mrd. EUR). Der Anteil des deutschen Handels mit Asien am gesamten deutschen Außenhandel stieg um einen halben Prozentpunkt auf nunmehr 16,5 Prozent.

Deutschland und China handelten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 169,9 Milliarden Euro – ein Zuwachs von knapp 6,7 Milliarden Euro (2015: 163,2 Mrd. EUR). Dies entspricht fast der Hälfte (48%) des deutschen Handels mit der Region Asien-Pazifik und etwa 8,0 Prozent des deutschen Handels mit der Welt. Vor allem die deutschen Ausfuhren konnten auf insgesamt 76,1 Milliarden Euro deutlich zulegen (+6,8%). Der Rückgang der deutschen Exporte nach China im Jahr 2015 um 4,2 Prozent konnte somit im vergangenen Jahr wieder aufgeholt und ausgebaut werden. Die Volksrepublik konnte seine Ausfuhren nach Deutschland um 2,0 Prozent auf 93,8 Milliarden Euro ausbauen. Das deutsche Handelsbilanzdefizit mit China verringerte sich auf 17,6 Milliarden Euro. Die bilateralen Handelsbeziehungen zeigen sich somit unbeeindruckt von den niedrigeren Wachstumszahlen der chinesischen Wirtschaft. Im Gegenteil: China bleibt weiterhin Wachstumstreiber für den deutschen Außenhandel.

Japan bleibt mit einem Handelsvolumen von 40,3 Milliarden Euro Deutschlands zweitgrößter Handelspartner in der Region. Nachdem sich die deutschen Exporte der letzten Jahre nur mäßig entwickelten, konnten diese im letzten Jahr um solide 8,2 Prozent zulegen. Die Importe entwickelten sich in ähnlichem Maße positiv (+8,8%). Der Handel mit Südkorea erlitt im letzten Jahr hingegen einen kleinen Dämpfer. Die starken Exportzuwächse der letzten Jahre konnten im vergangenen Jahr nicht aufrechterhalten werden. Die deutschen Exporte verringerten sich gegenüber 2015 um 3,5 Prozent. Die Einfuhren aus Korea stiegen dagegen leicht an (+0,3%). Der Handel mit Australien entwickelte sich weiterhin positiv und belief sich im letzten Jahr auf insgesamt 11,1 Milliarden Euro. Bezeichnend ist der starke deutsche Handelsbilanzüberschuss in Höhe von knapp 6,9 Milliarden Euro.

Nach einem starken Wachstum in 2015 entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit Indien im letzten Jahr nur verhalten positiv. Sowohl die Exporte (+0,7%) als auch die Importe (+0,4%) konnten nur im Dezimalbereich zulegen. Das Handelsvolumen belief sich auf 17,4 Milliarden Euro. Indien bleibt damit der viertgrößte deutsche Handelspartner in Asien-Pazifik. Deutlich positiver entwickelten sich die deutschen Ausfuhren nach Bangladesch (+13,4%) und Sri Lanka (+11,0%). Umgekehrt konnten sowohl Bangladesch (+6,4%) als auch Sri Lanka (+8,8%) ihre Exporte nach Deutschland ebenfalls deutlich steigern.

Die Ausfuhren nach ASEAN blieben mit einem Volumen von 23,4 Milliarden etwa auf Vorjahresniveau. Stark gestiegene Exporte nach Vietnam (+14,3%) und Thailand (+9,3%) standen Rückgänge der Ausfuhren nach Indonesien (-8,6%) und den Philippinen (-4,2%) gegenüber. Die deutschen Einfuhren aus ASEAN entwickelten sich hingegen positiv (+3,0%) und beliefen sich auf 35,5 Milliarden Euro. Solide Zuwachsraten der Importe aus Vietnam (+8,8%) und Thailand (+5,9%) konnten Rückgänge aus Singapur (-8,7%) und Indonesien (-2,8%) weitgehend kompensieren.