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G7 legen in diesem Jahr Schwerpunkt auf Digitalthemen

Erstmals Treffen der G7-Digital-Minister im Vorfeld des Gipfels in Japan. Digitale Transformation muss Top-Thema für Industrienationen sein.
bitkom | 28.04.2016
Die sieben bedeutendsten Industrienationen der Welt (G7) bereiten ihren Gipfel im Mai in Japan erstmals mit einem gesonderten, zweitägigen Treffen der ITK-Minister der Mitgliedsländer vor. Es beginnt morgen in Takamatsu City und endet am 30. April. „Das Treffen der Digital-Minister der bedeutendsten Wirtschaftsnationen zur Gipfel-Vorbereitung ist ein wichtiges Signal. Es unterstreicht die Bedeutung der Digitalisierung für die globale Wirtschaft“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Leistungsfähigkeit einer Industrienation misst man nicht mehr in Tonnagen, sondern im Grad der Digitalisierung. Digitale Geschäftsmodelle in der Industrie, innovative Start-ups sowie eine leistungsfähige digitale Infrastruktur sind heute die Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit von Volkswirtschaften.“ Im Mittelpunkt der Beratungen der Digitalminister stehen die Themen Innovation und wirtschaftliches Wachstum sowie Cybersicherheit und der ungehinderte Datenfluss. Rohleder: „Das Vorbereitungstreffen sollte dazu führen, dass die digitale Transformation auch auf dem G7-Gipfel der Staatschefs Ende Mai in Japan eine bedeutende Rolle spielt.“

Nach Ansicht des Bitkom sollten sich die G7 besonders dafür einsetzen, technische und rechtliche Barrieren zu beseitigen, um damit weltweit für gleichermaßen geschützte wie freie Datenflüsse zu sorgen. „Nur wenn Daten grenzüberschreitend ausgetauscht werden, können Anwendungen wie Cloud Computing, Big Data oder Industrie 4.0 weltweit erfolgreich sein und innovative Technologien entwickelt werden. Der sichere Datenfluss ist heute von so entscheidender Bedeutung wie in der Vergangenheit der Abbau von Zöllen und Reisebeschränkungen“, so Rohleder. Zugleich müssten die bedeutenden Industrienationen gemeinsam den Kampf gegen Cyberkriminalität verstärken. Laut einer Bitkom-Studie ist gut die Hälfte (51 Prozent) aller Unternehmen in Deutschland von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl betroffen. Dabei entstehen allein hierzulande Schäden in Höhe von rund 50 Milliarden Euro pro Jahr. „Die zunehmende Vernetzung sorgt für wirtschaftliches Wachstum und eine Vielzahl neuer Anwendungen für Unternehmen und Bürger. Zugleich bietet sie auch Kriminellen neue Möglichkeiten, denen mit einer noch stärkeren internationalen Zusammenarbeit entgegengetreten werden muss“, sagt Rohleder.

Wichtig sei außerdem ein klares Bekenntnis der führenden Industrienationen zu verstärkten Investitionen in digitale Infrastrukturen und grenzüberschreitende Standards, etwa beim Mobilfunk. Rohleder: „Die G7 ist als Gruppe der führenden Industrienationen gegründet worden. Jetzt muss sie Wegbereiter für die Digitalisierung anderer Länder werden.“