Jeder zweite Arbeitnehmer wünscht sich Paketlieferung ins Büro
Im Jahr 2013 wurden in Deutschland eine Milliarde Pakete an Privatkunden ausgeliefert. Der boomende Versandhandel wird dieses Volumen weiter ansteigen lassen. Doch wie stellen sich die Kunden die Auslieferung der Pakete in Zukunft vor? Und in welche Services sollten Logistikunternehmen investieren? Im Interview spricht Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC, über die Lieferung zum Wunschtermin, die Paketzustellung ins Büro und den Hype um das „Same Day Delivery“.
Im Gespräch mit Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC
Dietmar Prümm
Kunden erwarten immer häufiger die Zustellung zu ihrem Wunschtermin. Wie können Logistiker diesem Anspruch gerecht werden?
Dietmar Prümm: Als Standardlösung für die Mehrheit des Paketvolumens ist die Lieferung zum Wunschtermin sicher aktuell nicht machbar. Mit einigen grundsätzlichen Änderungen, die den Tagesablauf der Kunden berücksichtigen, ließe sie sich jedoch in naher Zukunft bewerkstelligen. Denkbare wäre, die bislang übliche Zustellzeit am Vormittag in die Nachmittags- und Abendstunden zu verlegen. Eine Auslieferung am Vormittag wäre dann der Sonderfall, der mit Mehrkosten verbunden ist.
Besonders die letzten Kilometer zum Empfänger verursachen für die Logistiker hohe Kosten. Welche Ansätze können diese Kosten reduzieren?
Prümm: Unsere Umfrage belegt, dass sich knapp die Hälfte der Berufstätigen die Pakete gerne ins Büro liefern lassen möchte. Logistikunternehmen und Arbeitgeber sind gut beraten, in enger Zusammenarbeit konstruktive Lösungsansätze zu entwickeln. Gerade das bevorstehende Weihnachtsgeschäft eignet sich für Pilotprojekte. Arbeitgeber könnten aber eigentlich das ganze Jahr über durch das Angebot, die Paketlieferungen ihrer Mitarbeiter anzunehmen, in Sachen Work-Life-Balance und Innovation punkten. Logistiker wären damit in der Lage, ihre Lieferungen besser zu bündeln und dadurch Kosten zu sparen. Also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Vormittags bestellt, am Abend geliefert. Same Day Delivery ist in aller Munde. Was ist Ihre Einschätzung zu diesem Service?
Prümm: Rund ein Drittel der Deutschen wäre bereit, für eine Lieferung am gleichen Tag unter bestimmten Voraussetzungen einen Aufpreis von 12 Euro zu zahlen. Die taggleiche Lieferung kommt für die Kunden allerdings nur für besondere Anlässe und in Ausnahmefällen in Frage: Wenn sie beispielsweise kurz vor Weihnachten noch ein Geschenk besorgen müssen und ihnen die Zeit davonläuft. . Die Zurückhaltung der Kunden, für Same Day Delivery zu zahlen, stellt Logistikdienstleister vor zwei Herausforderungen: Sie müssen einerseits vermitteln, dass es sich um eine komplexe logistische Leistung handelt, die mit Zusatzkosten verbunden ist. Sie müssen es andererseits aber auch schaffen, eben diese Kosten zu minimieren. Nur dann kann Same Day Delivery erfolgreich werden.
Im Gespräch mit Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC
Dietmar Prümm
Kunden erwarten immer häufiger die Zustellung zu ihrem Wunschtermin. Wie können Logistiker diesem Anspruch gerecht werden?
Dietmar Prümm: Als Standardlösung für die Mehrheit des Paketvolumens ist die Lieferung zum Wunschtermin sicher aktuell nicht machbar. Mit einigen grundsätzlichen Änderungen, die den Tagesablauf der Kunden berücksichtigen, ließe sie sich jedoch in naher Zukunft bewerkstelligen. Denkbare wäre, die bislang übliche Zustellzeit am Vormittag in die Nachmittags- und Abendstunden zu verlegen. Eine Auslieferung am Vormittag wäre dann der Sonderfall, der mit Mehrkosten verbunden ist.
Besonders die letzten Kilometer zum Empfänger verursachen für die Logistiker hohe Kosten. Welche Ansätze können diese Kosten reduzieren?
Prümm: Unsere Umfrage belegt, dass sich knapp die Hälfte der Berufstätigen die Pakete gerne ins Büro liefern lassen möchte. Logistikunternehmen und Arbeitgeber sind gut beraten, in enger Zusammenarbeit konstruktive Lösungsansätze zu entwickeln. Gerade das bevorstehende Weihnachtsgeschäft eignet sich für Pilotprojekte. Arbeitgeber könnten aber eigentlich das ganze Jahr über durch das Angebot, die Paketlieferungen ihrer Mitarbeiter anzunehmen, in Sachen Work-Life-Balance und Innovation punkten. Logistiker wären damit in der Lage, ihre Lieferungen besser zu bündeln und dadurch Kosten zu sparen. Also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Vormittags bestellt, am Abend geliefert. Same Day Delivery ist in aller Munde. Was ist Ihre Einschätzung zu diesem Service?
Prümm: Rund ein Drittel der Deutschen wäre bereit, für eine Lieferung am gleichen Tag unter bestimmten Voraussetzungen einen Aufpreis von 12 Euro zu zahlen. Die taggleiche Lieferung kommt für die Kunden allerdings nur für besondere Anlässe und in Ausnahmefällen in Frage: Wenn sie beispielsweise kurz vor Weihnachten noch ein Geschenk besorgen müssen und ihnen die Zeit davonläuft. . Die Zurückhaltung der Kunden, für Same Day Delivery zu zahlen, stellt Logistikdienstleister vor zwei Herausforderungen: Sie müssen einerseits vermitteln, dass es sich um eine komplexe logistische Leistung handelt, die mit Zusatzkosten verbunden ist. Sie müssen es andererseits aber auch schaffen, eben diese Kosten zu minimieren. Nur dann kann Same Day Delivery erfolgreich werden.