Verbraucher rechnen mit steigenden Einkommen
Überaus robust zeigt sich die Stimmung der deutschen Verbraucher im Juli dieses Jahres. Das Konsumklima bestätigt sein gutes Niveau und kann sogar leicht zulegen. Für August prognostiziert der Gesamtindikator 9,0 Punkte nach 8,9 Punkten im Juli. Die Einkommenserwartung klettert auf einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung und die Konjunkturerwartung kann ihren Rekordwert aus dem Vormonat fast behaupten. Dagegen muss die Anschaffungsneigung auf sehr hohem Niveau leichte Einbußen hinnehmen.
Trotz der Eskalation der Situation in Israel und der Ukraine bleiben die deutschen Verbraucher auch im Sommer dieses Jahres überaus optimistisch. Der Abschuss eines Passagierflugzeuges der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine hatte noch keinen Einfluss auf die Verbraucherstimmung, da die Befragung zu diesem Zeitpunkt bereits fast abgeschlossen war. Bemerkenswert ist vor allem der Anstieg der Einkommenserwartung auf einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung. Dagegen verändern sich die übrigen Indikatoren in diesem Monat nur leicht. Auch der WM-Sieg der Deutschen in Brasilien zeigt offenbar keine Wirkung bei den Indikatoren. Damit scheint sich die im Vorfeld geäußerte Vermutung zu bestätigen, wonach die große Euphorie im Land durch den WM-Titel kaum Effekte auf die Konsumstimmung haben wird, da deren Niveau ohnehin bereits überaus hoch ist.
Konjunkturerwartung nahezu unverändert
Die Konjunkturerwartungen der Bundesbürger präsentieren sich auch im Juli in guter Verfassung. Mit einem Wert von aktuell 45,9 Punkten verliert der Indikator nur 0,3 Zähler und behauptet damit fast das Drei-Jahres-Hoch, das er im Vormonat erreichte.
Damit bleibt der Trend der Konjunkturerwartung nach oben gerichtet. Allerdings scheint - zumindest kurzfristig - die große Dynamik, die noch im Juni gemessen wurde, etwas nachzulassen. Das signalisieren gegenwärtig auch einige andere Indikatoren, wie die Industrieproduktion oder die Auftragslage im Baugewerbe, die nach einem sehr starken ersten Quartal 2014 offenbar im Moment einen Gang zurückschalten. Hierfür wird vor allem die gegenwärtige geopolitische Lage verantwortlich gemacht. Die Krisenherde im Nahen Osten und der Ost-Ukraine bremsen offenbar die Konjunkturlaune etwas. Allerdings geht die Mehrzahl der Experten, so auch die Deutsche Bundesbank, nicht davon aus, dass der Aufschwung zu Ende geht, sondern allenfalls eine kurze Pause einlegt.
Einkommenserwartung klettert auf neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung
Zeigt sich die Konjunkturstimmung derzeit etwas verhaltener, so sind die Signale von den Einkommensaussichten überaus erfreulich. Der Indikator legt im Juli mit einem Plus von 7,5 Punkten deutlich zu und klettert damit auf 54,7 Punkte. Seit 1991, als mit der Erhebung der Stimmung in Gesamtdeutschland begonnen wurde, ist kein besserer Wert gemessen worden.
Während bei der Beurteilung der Konjunkturaussichten derzeit offenbar auch die internationale Lage eine wichtige Rolle spielt, stehen beim Einkommensindikator wohl eher die Rahmenbedingungen in Deutschland selbst im Fokus. Und diese sind nach wie vor überaus gut. Die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise gering und die Beschäftigung nimmt weiter zu, wenn auch etwas langsamer als noch im vergangenen Jahr. Die stabile Arbeitsmarktlage ist die Grundlage für spürbare Einkommenszuwächse, die angesichts einer niedrigen Inflation auch real zu Buche schlagen. Im Sog der guten Lohnentwicklung können auch die Bezieher von Renten in diesem Jahr mit realen Steigerungen rechnen. Nach Jahren der Nullrunden und realer Einkommenseinbußen ist dies für die Ruheständler ein positives Signal.
Anschaffungsneigung mit geringen Verlusten auf sehr hohem Niveau
Die Anschaffungsneigung muss im Juli einen Teil der Zuwächse aus dem Vormonat wieder abgeben. Der Indikator verliert 2,2 Punkte und weist nun 51 Punkte auf. Damit bleibt die Konsumlaune der Bundesbürger robust und festigt ihr überaus hohes Niveau.
Ein Grund für die geringen Verluste könnte darin liegen, dass die Wirkung der erneuten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im vergangenen Monat nachgelassen hat. Diese hatte im Juni die Sparneigung abstürzen lassen und entsprechend Impulse für die Konsumneigung gesetzt. Diese Impulse fehlen aktuell, was sich auch daran zeigt, dass die Sparneigung in diesem Monat keinerlei Bewegung zeigt. Damit bleiben ein stabiler Arbeitsmarkt, Einkommenszuwächse sowie eine moderate Inflation die wesentlichen Stützen der Anschaffungsneigung.
Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator prognostiziert für August 2014 einen Wert von 9,0 Punkten nach 8,9 Zählern im Juli. Dies ist der höchste Wert seit Dezember 2006, als 9,1 Punkte zu Buche standen. Nach den etwas stärkeren Zuwächsen im Juli signalisiert das Konsumklima für August eine im Großen und Ganzen stabile Entwicklung.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Konsumklimas hält GfK an ihrer zu Jahresbeginn gemachte Prognose fest, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um 1,5 Prozent zulegen wird. Die Binnenkonjunktur - hier speziell die privaten Konsumausgaben - ist auf Kurs und wird in diesem Jahr eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland sein.
Allerdings bestehen nach wie vor gewisse Risiken auch für die Konsumkonjunktur, die aus dem Ausland drohen und die sich zuletzt sogar noch verstärkt haben dürften. Neben der Eskalation der Lage in Israel und im Gaza-Streifen ist nicht auszuschließen, dass der Abschuss der Passagiermaschine von Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine die Stimmung signifikant eintrüben könnte. In der aktuellen Befragung vom Juli konnte dies noch nicht berücksichtigt werden, da diese zum Zeitpunkt des Absturzes fast abgeschlossen war.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 durchgeführt.
Das Konsumklima bezieht explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch - je nach Abgrenzung - lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.
GfK prognostiziert für das Jahr 2014 einen Anstieg des privaten Konsums von 1,5 Prozent. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher. Im vergangenen Jahr prognostizierte GfK einen Anstieg des privaten Konsums um 1,0 Prozent. Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist der private Konsum im Jahr 2013 real um 0,9 Prozent gestiegen. Die GfK-Prognose war somit fast eine Punktlandung.
Die Anschaffungsneigung ist - wie alle anderen Indikatoren auch - ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit "Ja" beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.
Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen, die repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland sind. Dieses Befragungsinstrument unterliegt ständigen Qualitätskontrollen, vor allem auch im Hinblick auf seine Repräsentativität. Die ausgesprochen hohe Qualität dieser Erhebung zeigt sich auch daran, dass sie für Umfragen im Bereich der empirischen Rechtsforschung (z.B. Verwechslungsgefahr von Produkten) verwendet und anerkannt ist. Das heißt, die Ergebnisse haben Gutachterqualität und müssen jeweils vor Gericht standhalten.
Trotz der Eskalation der Situation in Israel und der Ukraine bleiben die deutschen Verbraucher auch im Sommer dieses Jahres überaus optimistisch. Der Abschuss eines Passagierflugzeuges der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine hatte noch keinen Einfluss auf die Verbraucherstimmung, da die Befragung zu diesem Zeitpunkt bereits fast abgeschlossen war. Bemerkenswert ist vor allem der Anstieg der Einkommenserwartung auf einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung. Dagegen verändern sich die übrigen Indikatoren in diesem Monat nur leicht. Auch der WM-Sieg der Deutschen in Brasilien zeigt offenbar keine Wirkung bei den Indikatoren. Damit scheint sich die im Vorfeld geäußerte Vermutung zu bestätigen, wonach die große Euphorie im Land durch den WM-Titel kaum Effekte auf die Konsumstimmung haben wird, da deren Niveau ohnehin bereits überaus hoch ist.
Konjunkturerwartung nahezu unverändert
Die Konjunkturerwartungen der Bundesbürger präsentieren sich auch im Juli in guter Verfassung. Mit einem Wert von aktuell 45,9 Punkten verliert der Indikator nur 0,3 Zähler und behauptet damit fast das Drei-Jahres-Hoch, das er im Vormonat erreichte.
Damit bleibt der Trend der Konjunkturerwartung nach oben gerichtet. Allerdings scheint - zumindest kurzfristig - die große Dynamik, die noch im Juni gemessen wurde, etwas nachzulassen. Das signalisieren gegenwärtig auch einige andere Indikatoren, wie die Industrieproduktion oder die Auftragslage im Baugewerbe, die nach einem sehr starken ersten Quartal 2014 offenbar im Moment einen Gang zurückschalten. Hierfür wird vor allem die gegenwärtige geopolitische Lage verantwortlich gemacht. Die Krisenherde im Nahen Osten und der Ost-Ukraine bremsen offenbar die Konjunkturlaune etwas. Allerdings geht die Mehrzahl der Experten, so auch die Deutsche Bundesbank, nicht davon aus, dass der Aufschwung zu Ende geht, sondern allenfalls eine kurze Pause einlegt.
Einkommenserwartung klettert auf neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung
Zeigt sich die Konjunkturstimmung derzeit etwas verhaltener, so sind die Signale von den Einkommensaussichten überaus erfreulich. Der Indikator legt im Juli mit einem Plus von 7,5 Punkten deutlich zu und klettert damit auf 54,7 Punkte. Seit 1991, als mit der Erhebung der Stimmung in Gesamtdeutschland begonnen wurde, ist kein besserer Wert gemessen worden.
Während bei der Beurteilung der Konjunkturaussichten derzeit offenbar auch die internationale Lage eine wichtige Rolle spielt, stehen beim Einkommensindikator wohl eher die Rahmenbedingungen in Deutschland selbst im Fokus. Und diese sind nach wie vor überaus gut. Die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise gering und die Beschäftigung nimmt weiter zu, wenn auch etwas langsamer als noch im vergangenen Jahr. Die stabile Arbeitsmarktlage ist die Grundlage für spürbare Einkommenszuwächse, die angesichts einer niedrigen Inflation auch real zu Buche schlagen. Im Sog der guten Lohnentwicklung können auch die Bezieher von Renten in diesem Jahr mit realen Steigerungen rechnen. Nach Jahren der Nullrunden und realer Einkommenseinbußen ist dies für die Ruheständler ein positives Signal.
Anschaffungsneigung mit geringen Verlusten auf sehr hohem Niveau
Die Anschaffungsneigung muss im Juli einen Teil der Zuwächse aus dem Vormonat wieder abgeben. Der Indikator verliert 2,2 Punkte und weist nun 51 Punkte auf. Damit bleibt die Konsumlaune der Bundesbürger robust und festigt ihr überaus hohes Niveau.
Ein Grund für die geringen Verluste könnte darin liegen, dass die Wirkung der erneuten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im vergangenen Monat nachgelassen hat. Diese hatte im Juni die Sparneigung abstürzen lassen und entsprechend Impulse für die Konsumneigung gesetzt. Diese Impulse fehlen aktuell, was sich auch daran zeigt, dass die Sparneigung in diesem Monat keinerlei Bewegung zeigt. Damit bleiben ein stabiler Arbeitsmarkt, Einkommenszuwächse sowie eine moderate Inflation die wesentlichen Stützen der Anschaffungsneigung.
Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator prognostiziert für August 2014 einen Wert von 9,0 Punkten nach 8,9 Zählern im Juli. Dies ist der höchste Wert seit Dezember 2006, als 9,1 Punkte zu Buche standen. Nach den etwas stärkeren Zuwächsen im Juli signalisiert das Konsumklima für August eine im Großen und Ganzen stabile Entwicklung.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Konsumklimas hält GfK an ihrer zu Jahresbeginn gemachte Prognose fest, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um 1,5 Prozent zulegen wird. Die Binnenkonjunktur - hier speziell die privaten Konsumausgaben - ist auf Kurs und wird in diesem Jahr eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland sein.
Allerdings bestehen nach wie vor gewisse Risiken auch für die Konsumkonjunktur, die aus dem Ausland drohen und die sich zuletzt sogar noch verstärkt haben dürften. Neben der Eskalation der Lage in Israel und im Gaza-Streifen ist nicht auszuschließen, dass der Abschuss der Passagiermaschine von Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine die Stimmung signifikant eintrüben könnte. In der aktuellen Befragung vom Juli konnte dies noch nicht berücksichtigt werden, da diese zum Zeitpunkt des Absturzes fast abgeschlossen war.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 durchgeführt.
Das Konsumklima bezieht explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch - je nach Abgrenzung - lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.
GfK prognostiziert für das Jahr 2014 einen Anstieg des privaten Konsums von 1,5 Prozent. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher. Im vergangenen Jahr prognostizierte GfK einen Anstieg des privaten Konsums um 1,0 Prozent. Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist der private Konsum im Jahr 2013 real um 0,9 Prozent gestiegen. Die GfK-Prognose war somit fast eine Punktlandung.
Die Anschaffungsneigung ist - wie alle anderen Indikatoren auch - ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit "Ja" beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.
Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen, die repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland sind. Dieses Befragungsinstrument unterliegt ständigen Qualitätskontrollen, vor allem auch im Hinblick auf seine Repräsentativität. Die ausgesprochen hohe Qualität dieser Erhebung zeigt sich auch daran, dass sie für Umfragen im Bereich der empirischen Rechtsforschung (z.B. Verwechslungsgefahr von Produkten) verwendet und anerkannt ist. Das heißt, die Ergebnisse haben Gutachterqualität und müssen jeweils vor Gericht standhalten.