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Kommunikationstrend 2013: IP-Messenger gleich stark wie SMS

Verbraucher versenden dieses Jahr fast 10 Billionen SMS und IP-Nachrichten versenden.
tyntec | 23.01.2013
Die Zahl der IP-basierten Nachrichten wird 2013 die Zahl der versendeten SMS einholen. Das besagt eine aktuelle Studie, die tyntec (www.tyntec.com), der Spezialist für mobilfunkbasierte Dialogdienste, in Zusammenarbeit mit dem US-Analyseinstitut GigaOM Research durchgeführt hat. Demnach werden 2013 ebenso viele SMS wie mobile IP-Nachrichten versendet werden, insgesamt etwa 10 Billionen. Im vergangenen Jahr war der Markt für anwenderbasiertes Internet Mobile Messaging stark angewachsen. Vorangetrieben wurde die Entwicklung unter anderem durch die weltweite Nachfrage nach OTT (Over-the-top)-Diensten wie z.B. WhatsApp und Facebook Chat.

Die Studie zeigt, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Es ist davon auszugehen, dass bis 2016 1,8 Milliarden Nutzer jährlich 15 Billionen Nachrichten verschicken werden. Die Nutzer setzen bei der P2P (person-to-person) Kommunikation weiterhin auf kostengünstige Nachrichtendienste. Da IP-basierte Nachrichten und SMS jedoch nicht miteinander kompatibel sind und beim IP-basierten Messaging immer wieder Sicherheitslücken bekannt werden, sind die Verbraucher gezwungen, zwischen IP-basierten Nachrichten und SMS hin und her zu wechseln.

Unternehmen setzen weiterhin auf SMS

Die Studie zeigt auch, dass die SMS-Nutzung bis 2016 ebenso um fünf Prozent pro Jahr zunehmen wird, ungeachtet der Beliebtheit der neueren IP-basierten Messaging Dienste.

Das Wachstum geht zum Teil auf Internet-Companies, soziale Netzwerke und andere Unternehmen zurück, die weiterhin von den Vorteilen der SMS profitieren wollen. Diese bestehen in der ständigen Verfügbarkeit, der hohen Kompatibilität und der weltweiten Reichweite von SMS-Nachrichten, die über Apps versendet werden. Zum Beispiel verlässt sich das Unternehmen Google im Bereich der Wachstumsmärkte auf die SMS, um E-Mails zuzustellen und zur Authentisierung bei Anmeldevorgängen. Weiterhin nutzen soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter SMS, um Aktualisierungen zu veröffentlichen.

Virtuelle Telefonnummern als Bindeglied zwischen SMS und IP-basierten Nachrichten

IP-basiertes Messaging und SMS-Lösungen befinden sich in einer Sackgasse, so das Ergebnis der aktuellen Studie. Um den Wunsch der Verbraucher nach einer modernen und komfortablen Nachrichtenvermittlung erfüllen zu können, müssen sich die beiden Dienste einander annähern. Wie GigaOM Research darlegt, besteht die Lösung in virtuellen Telefonnummern. Diese sind sowohl mit IP-basiertem Messaging als auch mit SMS kompatibel und ermöglichen es den Benutzern, Nachrichten unabhängig vom Zustellungsmechanismus zu senden und zu empfangen. Die Nachrichten können somit unabhängig von den verschiedenen Geräten verschickt werden. Das bedeutet, dass ein WhatsApp-Nutzer die App nicht erst schließen muss, um per SMS eine Nachricht an einen Nicht-WhatsApp Nutzer zu schicken.

Von der Marktentwicklung können auch Carrier profitieren, indem sie die Player am OTT-Markt mit ihren eigenen, virtuellen Telefonnummern versorgen. Auf diese Weise wird eine lückenlose globale Kommunikation möglich und Carrier erhalten Zugang zum Markt für OTT und Cloud Telefonie. Durch die Verbindung der verschiedenen Nachrichtentechnologien können OTT-Markt Player und Carrier eine höhere Skalierbarkeit, größere Sicherheit bei der Nachrichtenzustellung und eine komfortable Benutzeroberfläche für die Verbraucher anbieten. Für die Mobilfunkbetreiber bedeutet dies einen zusätzlichen internationalen SMS- und Gesprächs-Traffic und die damit verbundenen Umsätze über den OTT- und Web 2.0- Markt.

„Die schnelle Verbreitung und Flexibilität der IP-Technologie sowie die Verlässlichkeit und Allgegenwart von SMS-Nachrichten sind die Gründe dafür, weshalb beide Technologien wettbewerbsfähig bleiben und einander ergänzen“, sagt Peter Crocker, Gründer und Analyst von GigaOm Research sowie leitender Analyst bei Smith’s Point Analytics. „Jedoch tragen IP-Technologien und neue Mitspieler zur Zersplitterung des Marktes bei, sehr zum Nachteil von Mobilfunkbetreibern, Internet-Unternehmen und Verbrauchern. Die technische Zusammenführung von Nachrichten mit virtuellen Telefonnummern scheint der einfachste Weg zu sein, um diesem Problem zu begegnen. Denn sie garantieren eine unverwechselbare Identität und bieten allen Parteien Interoperabilität und eine weltweite Reichweite.“

„IP-basierte Messaging Dienste wie WhatsApp sind derzeit auf dem Vormarsch. Dabei darf man nicht vergessen, dass sie grundlegend auf den gleichen Zweck wie die SMS abzielen, nämlich auf komfortable und zuverlässige Kommunikation für die Verbraucher“, sagt Thorsten Trapp, Mitbegründer und CTO von tyntec. „Durch die Verbindung der IP- und SMS-Welten können Internet- und OTT-Unternehmen ihre Reichweite und damit auch ihre Erlöse schnell und einfach steigern. Virtuelle Telefonnummern werden deshalb in den kommenden Jahren eine besondere Rolle spielen, um IP-basiertes Messaging und SMS-Lösungen einander anzunähern“, so Thorsten Trapp.