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Hohe Millionenverluste durch kostenlose Warteschleife

Anpassungen der Servicerufnummern wird deutsche Wirtschaft mehr kosten als Einführung des Euro.
Laut dem Deutschen Verband für Telekommunikation und Medien (DVTM, www.dvtm.net) werden der deutschen Wirtschaft durch die kostenlose Warteschleife Schäden in Millionenhöhe entstehen. Grund dafür sind die enormen Kommunikationskosten, die vor allem durch eine Überarbeitung der Korrespondenz mit Kunden anfallen werden. "Jede Visitenkarte, Kundenkarten, Broschüren und Prospekte sowie alle Kommunikationsmittel eines Unternehmens: alles, worauf die bisherigen Servicerufnummern abgedruckt sind, muss neu erstellt werden. Diese Kosten werden höher ausfallen als die Euro-Einführung in vielen Unternehmen", erklärt Renatus Zilles, Vorstandsvorsitzender des DVTM. Die Bundesnetzagentur ruft jetzt Unternehmen und Netzbetreiber an einen Tisch, um eine umfassende Regelung zur Umsetzung der kostenlosen Warteschleife im Sinne einer nachhaltigen Branchenlösung zu finden. Laut DVTM ist der Runde Tisch am 29. Oktober die letzte Chance, die enormen wirtschaftlichen Schäden zu vermeiden. "Am Runden Tisch können sich nun insbesondere die betroffenen Unternehmen einbringen, die bislang außen vor waren. Wir drängen seit Monaten darauf, alle Betroffenen einzubinden und eine echte Branchenlösung zu finden. Nun können wir gemeinsam vielleicht das Blatt wenden - und diese Millionenverluste in Krisenzeiten vermeiden", kommentiert Zilles. "Gelingt keine Branchenlösung, könnten etliche Arbeitsplätze verloren gehen und Investitionen zurückgehalten werden."

Gemeinsam diskutiert werden soll unter anderem das von DVTM-Mitgliedsunternehmen BT Germany vorgestellte "BoVa-Modell". "BoVa bietet für alle von den Warteschleifenregelungen betroffenen Rufnummerngassen Umsetzungsmöglichkeiten, kann die erste Phase im Sinne des Verbrauchers individueller lösen und macht insbesondere die Migration in andere Rufnummerngassen und entsprechende Kommunikationskosten in Millionenhöhe überflüssig", so Zilles weiter. BoVA ist eine klassische IT-Vorleistungslösung aus der bestehenden Intercarrier-Abrechnungswelt, welche auch auf anderen Plattformen von anderen Carriern umgesetzt werden kann und daher durch den Verband unterstützt wird. Zudem können mit dem BoVa-Modell die Ende 2013 / Anfang 2014 zu erwartenden Vorgaben aufgrund der EU-Verbraucherrichtlinie umgesetzt werden.

Laut Bundesnetzagentur können alle beteiligten Unternehmen aus der Kommunikationsbranche teilnehmen - sind sogar zur Lösungsfindung aufgefordert, was der federführende Verband DVTM bekräftigt. DVTM-Geschäftsführer Boris Schmidt mahnt vor allem Firmen, die Servicehotlines verwenden, wie beispielsweise Touristik-Unternehmen, Banken und Versicherungen, Soziale Dienste oder Kundenservices, diese Chance zu nutzen. "Es gibt bisher nur Teillösungs-Vorschläge zur Umsetzung der kostenlosen Warteschleife, doch eine umfassende und für alle Seiten praktikable Lösung ist immer noch nicht gefunden", so Schmidt. "Jedes Unternehmen sollte sich in Erinnerung rufen, dass die gemeinsame Weiterentwicklung des "BoVa-Modells" eventuell die letzte Chance sein könnte, mögliche wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe zu verhindern. Das geht aber nur, wenn alle an einem Tisch sitzen."