Freundlicher Start ins Werbejahr
Der Bruttowerbemarkt in Deutschland ist laut Nielsen, dem weltweit führenden Anbieter von Informationen und Erkenntnissen zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern, im ersten Quartal 2012 um 3,3 Prozent auf knapp sechs Milliarden Euro gewachsen. Nach einem verhaltenen Start im Januar (0,8 Prozent) trug vor allem der Februar mit einem Plus von fünf Prozent zum Wachstum bei. Bereinigt um den Sondereffekt des 29. Februar bleibt für den Monat unter dem Strich eine respektable Wachstumsrate von 4,8 Prozent. Auch im März lag der Werbemarkt mit 3,9 Prozent Wachstum signifikant über dem Quartalsdurchschnitt. Neben dem Anfang April bevorstehenden Osterfest – das im Jahr 2011 erst zwei Wochen später stattfand als 2012 – führten im Februar und insbesondere im März Etatsteigerungen im zweistelligen Millionenbereich bei den Unternehmen Unilever (insbesondere für die Körperpflegemarken Dove und Axe), der Telekom sowie bei McDonalds zu einer spürbaren Belebung. „Dieser freundliche Start ins Werbejahr lässt auf weiteren Schwung in den kommenden Monaten hoffen“, kommentiert Ludger Wibbelt, Managing Director Watch DACH, den Auftakt des Werbejahres.
Werbetrend nach Branchen
Die PKW-Branche löste die Handelsorganisationen als werbestärkste Branche ab. Sie steigerte ihren Werbedruck um gut 29 Millionen Euro auf rund 402 Millionen Euro. Zwei Drittel des Zuwachses steuerte das Automobilunternehmen Audi bei, das seine Werbeausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 30 Millionen Euro erhöhte und damit nahezu verdoppelte. Insbesondere Spendings für den Kleinwagen Audi A1 sowie den Kombi A4 Avant fungierten als Taktgeber im Werbeetat des Unternehmens. Deutliche Steigerungen ihres Etats nahmen zudem die Unternehmen Hyundai und Honda vor. Dennoch waren die PKW-bezogenen Werbeetats von Volkswagen und Daimler in Höhe von 48 bzw. 32 Millionen Euro die größten im betrachteten Zeitraum. Der französische Hersteller Peugeot legte bei seinen Werbeausgaben dagegen den Rückwärtsgang ein: die Ausgaben wurden um mehr als die Hälfte bzw. fast 13 Millionen Euro zurückgefahren – die stärkste Reduzierung unter den PKW-Herstellern im aktuellen Quartal.
Den höchsten absoluten Zuwachs des Werbedrucks mit einem Plus von 48 Millionen Euro verzeichneten einmal mehr die Online-Dienstleistungen. Google als werbestärkstes Unternehmen der Branche stockte seinen Etat für das Quartal um 5,2 Prozent auf rund 15,7 Millionen Euro auf. Eine ähnliche absolute Größenordnung erreichte das Hotelbuchungsportal Trivago, das seinen Etat um mehr als 10 Millionen Euro erhöhte. Einen weiteren deutlichen Zuwachs gab es bei Videoportalen und Lieferdiensten.
Die Handelsorganisationen reduzierten ihren Werbedruck um rund 30 Prozent auf 340 Millionen Euro. Besonders die Zurückhaltung der Media-Saturn-Holding, die ihren Werbedruck im Vergleich zum Vorjahresquartal halbierte und damit auf einen Schlag rund 55 Millionen Euro einsparte, schlug auf die Gesamtbilanz durch. Zum Start ihres Onlineshops mit Beginn des Jahres 2012 setzten die technischen Kaufhäuser anders als in früheren Jahren verstärkt auf Internetwerbung, während die Präsenz im TV deutlich reduziert wurde. Auch Aldi, Edeka und Netto nahmen ihre Spendings insgesamt im zweistelligen Millionenbereich zurück. Penny indessen baute den Werbedruck – gegen den Branchentrend – am deutlichsten aus. Perspektivisch rechnet Wibbelt damit, dass die Handelsunternehmen ab dem zweiten Quartal 2012 wieder verstärkt in Werbemaßnahmen investieren werden: „Sportliche Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele werden sich die Händler als Promotionanlass nicht entgehen lassen, zumal sich das anhaltend hohe Niveau der Verbraucherstimmung in Deutschland auch positiv auf die Konsumbereitschaft der Verbraucher auswirkt.“
Sollten die Verbraucher ihre Kauflust nicht unter anderem auf Telekommunikationsgeräte – vulgo: Handies und Smartphones – richten, könnte man mangelnde Werbeaktivitäten nicht dafür verantwortlich machen: Auch diese Branche baute ihre Etats um einen zweistelligen Millionenbetrag auf fast 40 Millionen Euro aus. Für gut ein Viertel dieses Werbedrucks zeichnet dabei alleine Apple mit dem iPhone verantwortlich, gefolgt von Samsung und Nokia. Weitere 5,6 Millionen Euro investierte Apple in die Werbung für das iPad.
Werbetrend der Mediengattungen
Der Werbetrend der Mediengattungen verlief im ersten Quartal 2012 eindeutig zu Lasten der Printmedien. Sie gehörten zu den Verlierern unter den Mediengattungen und büßten insgesamt rund 82 Millionen Euro an Werbegeldern ein. Dabei kamen die Fachzeitschriften noch am besten davon: Sie mussten sich im Schnitt mit einer roten Null (-0,8 Prozent) zufrieden geben. Härter traf es Publikumszeitschriften (-3,7 Prozent) sowie Zeitungen (-3,8 Prozent). Die Medien im Bereich Out of Home* mussten mit einem Rückgang von insgesamt 4,2 Prozent die höchste Verlustrate verbuchen.
Die höchste Zuwachsrate unter den Above-the-line-Medien erzielte die Internetwerbung** mit einem Plus von 14,6 Prozent bzw. 78 Millionen Euro. „Vom Wachstum der Internetwerbung profitieren dank ihrer Onlinepublikationen auch Printmedienverlage, so dass deren Werbebilanz insgesamt besser aussehen dürfte als die Entwicklung im Printbereich zunächst vermuten lässt“, so Wibbelt. Auf absoluter Basis verzeichnete nur das Fernsehen einen höheren Zuwachs von 184 Millionen Euro, und auch bei relativer Betrachtung bleibt für die Fernsehwerbung ein überproportionales Plus von 7,7 Prozent. Knapp 22 Millionen Euro (6,6 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum flossen in die Radiowerbung. Die Kinowerbung konnte eine Zuwachsrate von 4,3 Prozent verbuchen.
Anmerkung: Die von Nielsen erhobenen Bruttowerbedaten geben den Werbedruck wieder, den die Werbungtreibenden auf ihren Produkten und Services beim Konsumenten entfachen. Aus den Bruttowerbedaten lässt sich detailliert ablesen, welche Mediastrategie die Werbungtreibenden verfolgen. Der Bruttowerbemarkt erhebt keinen Anspruch, die individuellen, monetären Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern widerzuspiegeln, deren Konditionen naturgemäß von der Marktmacht des Werbungtreibenden bzw. der Agentur sowie der allgemeinen Nachfrage am Werbemarkt bestimmt wird. Diese individuellen Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern werden auch nicht öffentlich bekannt gegeben.
Erläuterung: Basis der bereinigten Vorjahreswerte bilden alle Werbeträger inkl. der natürlichen Abgänge/Einstellungen oder Launches auf dem Medienmarkt. Aktive Titel-Aufnahmen durch Nielsen bei bestehenden Werbeträgern sowie aktive Einstellungen der werbestatistischen Erfassung bei Weiterbestehen der Werbeträger auf dem Markt werden aus dem bereinigten Trend ausgeschlossen.
* Die Medienklasse Out of Home wurde mit Wirkung ab Januar 2012 neu strukturiert und damit den aktuellen Gegebenheiten dieses Mediensegments angepasst. Ab sofort weist Nielsen unter den so genannten Above-the-line-Medien die Medienklasse Out of Home mit den Mediengruppen Plakat, Transport Media und At-Retail-Media aus; zugleich werden die digitalen Out of Home-Medien aus dem Werbeumfeld Transport Media in die Nielsen Mediensystematik aufgenommen und in die Mediengruppe Transport Media integriert.
** Nielsen hat in Zusammenarbeit mit der Unit Marktzahlen des Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., weiteren Online Marktteilnehmern und dem Nielsen Kundenkreis Anfang 2012 eine neue Bewertungskonvention für ein Teilsegment des Online-Display-Werbemarktes verabschiedet. Im Zuge dieser neuen Bewertungskonvention wird die Meldung performancebasierter Kampagnen an die tatsächliche Marktentwicklung und -realität angepasst. Vorteil der neuen Bewertungskonvention ist zudem, dass eine homogene Bruttomeldung sämtlicher Online-Display-Werbeinvestitionen gewährleistet ist.
Über Nielsen
Nielsen Holdings N.V. (NYSE: NLSN) ist ein globales Informations- und Medienunternehmen mit führenden Marktpositionen in den Bereichen Marketing- und Verbraucherinformationen, Erhebung von Mediadaten in TV, Online, Mobile und anderen Medien, Fachmessen sowie weiteren verwandten Bereichen. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern präsent mit Hauptsitzen in New York, USA und Diemen, Niederlande. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.nielsen.com sowie zu Deutschland unter www.nielsen.com/de.
Werbetrend nach Branchen
Die PKW-Branche löste die Handelsorganisationen als werbestärkste Branche ab. Sie steigerte ihren Werbedruck um gut 29 Millionen Euro auf rund 402 Millionen Euro. Zwei Drittel des Zuwachses steuerte das Automobilunternehmen Audi bei, das seine Werbeausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 30 Millionen Euro erhöhte und damit nahezu verdoppelte. Insbesondere Spendings für den Kleinwagen Audi A1 sowie den Kombi A4 Avant fungierten als Taktgeber im Werbeetat des Unternehmens. Deutliche Steigerungen ihres Etats nahmen zudem die Unternehmen Hyundai und Honda vor. Dennoch waren die PKW-bezogenen Werbeetats von Volkswagen und Daimler in Höhe von 48 bzw. 32 Millionen Euro die größten im betrachteten Zeitraum. Der französische Hersteller Peugeot legte bei seinen Werbeausgaben dagegen den Rückwärtsgang ein: die Ausgaben wurden um mehr als die Hälfte bzw. fast 13 Millionen Euro zurückgefahren – die stärkste Reduzierung unter den PKW-Herstellern im aktuellen Quartal.
Den höchsten absoluten Zuwachs des Werbedrucks mit einem Plus von 48 Millionen Euro verzeichneten einmal mehr die Online-Dienstleistungen. Google als werbestärkstes Unternehmen der Branche stockte seinen Etat für das Quartal um 5,2 Prozent auf rund 15,7 Millionen Euro auf. Eine ähnliche absolute Größenordnung erreichte das Hotelbuchungsportal Trivago, das seinen Etat um mehr als 10 Millionen Euro erhöhte. Einen weiteren deutlichen Zuwachs gab es bei Videoportalen und Lieferdiensten.
Die Handelsorganisationen reduzierten ihren Werbedruck um rund 30 Prozent auf 340 Millionen Euro. Besonders die Zurückhaltung der Media-Saturn-Holding, die ihren Werbedruck im Vergleich zum Vorjahresquartal halbierte und damit auf einen Schlag rund 55 Millionen Euro einsparte, schlug auf die Gesamtbilanz durch. Zum Start ihres Onlineshops mit Beginn des Jahres 2012 setzten die technischen Kaufhäuser anders als in früheren Jahren verstärkt auf Internetwerbung, während die Präsenz im TV deutlich reduziert wurde. Auch Aldi, Edeka und Netto nahmen ihre Spendings insgesamt im zweistelligen Millionenbereich zurück. Penny indessen baute den Werbedruck – gegen den Branchentrend – am deutlichsten aus. Perspektivisch rechnet Wibbelt damit, dass die Handelsunternehmen ab dem zweiten Quartal 2012 wieder verstärkt in Werbemaßnahmen investieren werden: „Sportliche Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele werden sich die Händler als Promotionanlass nicht entgehen lassen, zumal sich das anhaltend hohe Niveau der Verbraucherstimmung in Deutschland auch positiv auf die Konsumbereitschaft der Verbraucher auswirkt.“
Sollten die Verbraucher ihre Kauflust nicht unter anderem auf Telekommunikationsgeräte – vulgo: Handies und Smartphones – richten, könnte man mangelnde Werbeaktivitäten nicht dafür verantwortlich machen: Auch diese Branche baute ihre Etats um einen zweistelligen Millionenbetrag auf fast 40 Millionen Euro aus. Für gut ein Viertel dieses Werbedrucks zeichnet dabei alleine Apple mit dem iPhone verantwortlich, gefolgt von Samsung und Nokia. Weitere 5,6 Millionen Euro investierte Apple in die Werbung für das iPad.
Werbetrend der Mediengattungen
Der Werbetrend der Mediengattungen verlief im ersten Quartal 2012 eindeutig zu Lasten der Printmedien. Sie gehörten zu den Verlierern unter den Mediengattungen und büßten insgesamt rund 82 Millionen Euro an Werbegeldern ein. Dabei kamen die Fachzeitschriften noch am besten davon: Sie mussten sich im Schnitt mit einer roten Null (-0,8 Prozent) zufrieden geben. Härter traf es Publikumszeitschriften (-3,7 Prozent) sowie Zeitungen (-3,8 Prozent). Die Medien im Bereich Out of Home* mussten mit einem Rückgang von insgesamt 4,2 Prozent die höchste Verlustrate verbuchen.
Die höchste Zuwachsrate unter den Above-the-line-Medien erzielte die Internetwerbung** mit einem Plus von 14,6 Prozent bzw. 78 Millionen Euro. „Vom Wachstum der Internetwerbung profitieren dank ihrer Onlinepublikationen auch Printmedienverlage, so dass deren Werbebilanz insgesamt besser aussehen dürfte als die Entwicklung im Printbereich zunächst vermuten lässt“, so Wibbelt. Auf absoluter Basis verzeichnete nur das Fernsehen einen höheren Zuwachs von 184 Millionen Euro, und auch bei relativer Betrachtung bleibt für die Fernsehwerbung ein überproportionales Plus von 7,7 Prozent. Knapp 22 Millionen Euro (6,6 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum flossen in die Radiowerbung. Die Kinowerbung konnte eine Zuwachsrate von 4,3 Prozent verbuchen.
Anmerkung: Die von Nielsen erhobenen Bruttowerbedaten geben den Werbedruck wieder, den die Werbungtreibenden auf ihren Produkten und Services beim Konsumenten entfachen. Aus den Bruttowerbedaten lässt sich detailliert ablesen, welche Mediastrategie die Werbungtreibenden verfolgen. Der Bruttowerbemarkt erhebt keinen Anspruch, die individuellen, monetären Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern widerzuspiegeln, deren Konditionen naturgemäß von der Marktmacht des Werbungtreibenden bzw. der Agentur sowie der allgemeinen Nachfrage am Werbemarkt bestimmt wird. Diese individuellen Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern werden auch nicht öffentlich bekannt gegeben.
Erläuterung: Basis der bereinigten Vorjahreswerte bilden alle Werbeträger inkl. der natürlichen Abgänge/Einstellungen oder Launches auf dem Medienmarkt. Aktive Titel-Aufnahmen durch Nielsen bei bestehenden Werbeträgern sowie aktive Einstellungen der werbestatistischen Erfassung bei Weiterbestehen der Werbeträger auf dem Markt werden aus dem bereinigten Trend ausgeschlossen.
* Die Medienklasse Out of Home wurde mit Wirkung ab Januar 2012 neu strukturiert und damit den aktuellen Gegebenheiten dieses Mediensegments angepasst. Ab sofort weist Nielsen unter den so genannten Above-the-line-Medien die Medienklasse Out of Home mit den Mediengruppen Plakat, Transport Media und At-Retail-Media aus; zugleich werden die digitalen Out of Home-Medien aus dem Werbeumfeld Transport Media in die Nielsen Mediensystematik aufgenommen und in die Mediengruppe Transport Media integriert.
** Nielsen hat in Zusammenarbeit mit der Unit Marktzahlen des Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., weiteren Online Marktteilnehmern und dem Nielsen Kundenkreis Anfang 2012 eine neue Bewertungskonvention für ein Teilsegment des Online-Display-Werbemarktes verabschiedet. Im Zuge dieser neuen Bewertungskonvention wird die Meldung performancebasierter Kampagnen an die tatsächliche Marktentwicklung und -realität angepasst. Vorteil der neuen Bewertungskonvention ist zudem, dass eine homogene Bruttomeldung sämtlicher Online-Display-Werbeinvestitionen gewährleistet ist.
Über Nielsen
Nielsen Holdings N.V. (NYSE: NLSN) ist ein globales Informations- und Medienunternehmen mit führenden Marktpositionen in den Bereichen Marketing- und Verbraucherinformationen, Erhebung von Mediadaten in TV, Online, Mobile und anderen Medien, Fachmessen sowie weiteren verwandten Bereichen. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern präsent mit Hauptsitzen in New York, USA und Diemen, Niederlande. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.nielsen.com sowie zu Deutschland unter www.nielsen.com/de.