Personaldienstleister

Im Juni 2015 wurden die Karten in der Personaldienstleister-Branche neu gemischt: Der US-Konzern ManpowerGroup, bisher Nummer 5 auf dem deutschen Markt, übernahm die 7S-Group aus Jena auf Rang 8. Dadurch stieg Manpower mit 27.000 Mitarbeitern zur Nummer 3 hinter Randstad und Adecco auf. Ob damit allerdings ein neuer Konzentrationsprozess in Gang gesetzt wurde, ist fraglich. Neben den großen, meist international agierenden Konzernen wird die Branche durch viele Mittelständler geprägt. Die dürften sich weniger durch einen Verdrängungswettbewerb als vielmehr durch die letzte Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes bedroht fühlen. Darin wird u.a. gleicher Lohn wie die jeweilige Stammbelegschaft nach spätestens neun Monaten und eine Maximalverleihdauer von 18 Monaten festgelegt. Da Zeitarbeit noch immer über 90 Prozent des Branchenumsatzes ausmacht, wird damit direkt ins Kerngeschäft der meisten Personaldienstleister eingegriffen.

Die Spezialisten auf dem Markt sind davon weniger betroffen. Ihre Geschäftsmodelle drehen sich nicht um die klassische Zeitarbeit. Headhunter und Personalberater zielen darauf ab, ihre Kunden bei der Auswahl von hochqualifizierten Festangestellten zu unterstützen. Experten für das Projektgeschäft oder punktuelle Einsätze, zum Beispiel auf Messen und bei Promotionkampagnen, decken einen zeitlich, fachlich und personell klar definierten Bedarf ab. Doch auch die Großen der Branche bieten ihren Kunden ein breites Spektrum an speziellen Leistungen in Beratung, Suche, Auswahl, Vertragsregelungen, temporärer und dauerhafter Beschäftigung. Personaldienstleistungen bleiben unentbehrlich für die Wirtschaft.