Wie VR und AR das B2B-Marketing prägen
Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Künstliche Intelligenz (KI) nehmen einen immer höheren Stellenwert in B2B-Marketing-Strategien ein. Im Jahr 2025 gilt es, die Zielgruppen durch immersive und interaktive Erlebnisse gezielt anzusprechen.
Einsatzmöglichkeiten von VR und AR
VR-gestützte Simulationen für Produkte: Kund:innen könnten Produkte vor dem Kauf virtuell erleben und testen. So hat es beispielsweise Volvo umgesetzt – für den Volvo XC90 bot das Unternehmen eine VR-Simulation an, die eine realitätsnahe Testfahrt im neuen Modell ermöglichte. Durch die immersive Erfahrung konnten potenzielle Käufer:innen die Features erleben und ein Fahrgefühl entwickeln. Das Modell verkauft sich bereits zahlreich, obwohl es physisch noch nicht auf dem Markt erhältlich ist.
Kund:innen laufen durch einen Raum und erhalten passende virtuelle Informationen zu den physischen Produkten – so funktioniert AR. Ein Beispiel hierfür ist die IKEA AR-App. In dieser können Kund:innen virtuelle Abbilder der gewünschten Möbel in ihrem Zuhause platzieren. Diese Art der Präsentation ist so immersiv, dass sie als wirksame Ergänzung für den physischen Besuch eingesetzt werden kann.
Weitere vielversprechende Möglichkeiten ergeben sich durch die Verwendung von WebAR – einer Augmented Reality, die direkt über den Webbrowser zugänglich ist. Für die WebAR wird weder eine spezielle App noch ein spezifisches Endgerät benötigt. Dadurch sind Marketer in der Lage, interaktive Inhalte über verschiedene Geräte hinweg konsistent und benutzerfreundlich bereitzustellen. Industrieunternehmen können beispielsweise eine Anwendung konstruieren, in der 3D-Modelle von Maschinen in Echtzeit in der Produktionsumgebung simuliert werden. Dabei lassen sich Informationen wie technische Spezifikationen, Wartungsanforderungen und Anleitungen anzeigen.
Der große Mehrwert in digitalen Marketinganwendungen wie VR und AR liegt in der Datensammlung und -auswertung. Gezielte Data-Strategien haben folgende Vorteile:
- Informationen werden greifbarer, reichhaltiger und intensiver
- Content ist leicht konsumierbar und auf die Zielgruppe abgestimmt
- Präzise Erfolgsmessung
VR und AR heben demnach Personalisierung, Interaktivität und Messbarkeit auf ein neues Level. Im B2B-Bereich können wir diese Technologien nutzen, um komplexe Maschinen oder Softwarelösungen in einer virtuellen Umgebung zu demonstrieren. Wenn potenzielle Käufer:innen realitätsnah erleben, wie die Produkte in ihren Betrieben genutzt werden können, stärkt das ihr Vertrauen und beeinflusst ihre Kaufentscheidung positiv.
Künstliche Intelligenz in der Content-Erstellung
Texte, Bilder, Videos, Avatare – generative KI ist in vielen Bereichen einsetzbar. Ihr großer Vorteil ist die schnelle Analyse von Rohdaten und die daraus entstehenden, auf Zielgruppen zugeschnittenen Inhalte. Ein großer Pluspunkt in Bereichen mit hohem Content-Bedarf wie die Erstellung von Websiteinhalten oder Social-Media-Kampagnen.
Eine spannende Anwendungsmöglichkeit generativer KI sind virtuelle Influencer. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Digitalem, denn virtuelle Persönlichkeiten können zielgruppengerechte Inhalte erstellen und auf Social-Media-Plattformen eine starke Bindung zu den Nutzer:innen aufbauen. Ein gelungenes Beispiel liefert BMW: Für den Werbespot zum Fahrzeugmodell iX2 ging BMW 2023 eine Kooperation mit Lil Miquela ein – einer rein virtuellen Influencerin mit über 2,5 Millionen Instagram-Followern. Im zugehörigen Werbespot fährt Lil Miquela in dem BMW-Modell durch die Landschaft und beobachtet dabei kleine, emotionale Momente aus dem menschlichen Leben. Der Erfolg der Kampagne zeigt, dass Storytelling und emotionales Marketing auch mit virtuellen Influencern möglich sind. Durch die Flexibilität und Skalierbarkeit virtueller Influencer könnten Unternehmen in Zukunft neue Zielgruppen erschließen und ihre Markenbotschaften noch präziser und authentischer kommunizieren.
Darauf sollte bei der Umsetzung von Marketing-Kampagnen mit KI geachtet werden:
- Datenschutz: Beim Einsatz von KI in Marketing-Kampagnen ist es entscheidend, dass alle verwendeten Daten den Datenschutzrichtlinien entsprechen, insbesondere der DSGVO. Stellen Sie sicher, dass personenbezogene Daten nur mit ausdrücklicher Zustimmung verarbeitet und gespeichert werden. Schützen Sie diese Daten durch angemessene Sicherheitsmaßnahmen, und beschränken Sie den Zugriff auf das Notwendigste. Dies minimiert das Risiko von Datenschutzverletzungen und stärkt das Vertrauen Ihrer Zielgruppe.
- Urheberrechte: Ob Musik, Bilder oder Texte – alles, was die KI ausgibt, existiert irgendwo in einer ähnlichen Form bereits. Deswegen ist es unerlässlich diese Inhalte auf Urheberrechte und eventuell benötigte Lizenzen zu prüfen.
- Einhaltung ethischer Standards: KI-Inhalte sind nicht immer frei von Fehlern oder ethisch bedenklichen Aussagen. Überprüfen Sie sorgfältig auf Genauigkeit und ethische Korrektheit.
Fazit
VR, AR und KI eröffnen dem B2B-Marketing spannende Möglichkeiten, bringen jedoch auch einige Herausforderungen mit sich. Die Einführung dieser Technologien erfordert nicht nur erhebliche Investitionen in Infrastruktur und Fachwissen, sondern auch die Fähigkeit, Inhalte zu schaffen, die über die Technik hinaus inhaltlich relevant und zielgerichtet sind. Der potenzielle Nutzen ist allerdings immens, insbesondere in Bezug auf eine stärkere Kundenbindung und eine einzigartige Positionierung am Markt.
In Zukunft wird die Fähigkeit, faszinierende und interaktive Inhalte zu entwickeln, entscheidend für den Erfolg im B2B-Marketing sein. VR, AR und KI werden schon bald unsere Art, Inhalte zu erleben und mit Marken in Kontakt zu treten, radikal verändern. Unternehmen, die diese Technologien früh und strategisch einsetzen, haben die Chance, sich einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu sichern.