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Wie Onlineshop-Betreibende 2025 zu effizientem Gutscheinmarketing finden

Rund ein Drittel aller User verlassen den Warenkorb, um online nach Coupons zu suchen. Welche Handlungsansätze beheben das Problem?
Torsten Latussek | 02.09.2024
Online-Shoppende erwarten von Marken und Shops eine zuverlässige Kommunikation ihrer Angebote und Preisvorteile. © unsplash.com, Marielle Ursua
 

Rund 30 Prozent aller Kund:innen verlassen den gefüllten Warenkorb, um über Suchmaschinen passende Gutscheincodes für ihren Einkauf zu recherchieren.  Diese Quote  evaluierte das Hamburger Start-up vchfy.com im Rahmen einer Shop-Kooperation. Das Unternehmen bietet Softwarelösungen im Couponing- und Angebotsmanagement an und leitet aus dem Ergebnis branchenrelevante Strategien ab. Strategien zum richtigen Zeitpunkt – schließlich führte die Inflation der vergangenen Jahre zu starken Kaufkraftverlusten und dämpfte die Konsumbereitschaft der Verbraucher:innen in Deutschland. Gleichzeitig  stieg die Preissensitivität. Vielen E-Shops fehlt bislang ein Fahrplan, die verlorenen User zurückzugewinnen und vom Kauf zu überzeugen. Dabei weiß die Mehrheit der Onlinehändler:innen nicht, dass ihre Kund:innen sich auf der Suche nach Coupons und Rabattaktionen bei Google und Co. tummeln; und sie sie dort mit verhältnismäßig einfachen Mitteln erreichen können. Wie treibt der Online-Handel seine Conversion mit Gutscheinmarketing nach oben und sorgt damit für steigende Durchschnittswarenkorbwerte? Welche Handlungsansätze beheben das Problem in Theorie und Praxis? Diese Fragen klärt der Beitrag.

Zielgerichtete Kampagnen fahren
Unterbrechen User ihre Onlineshopping-Streifzüge, um Suchmaschinen nach Anfragen zu „Shop-Name Gutschein“ zu durchforsten, sollten Handelsfirmen mit Onlinekanal dort für eine schnelle Auffindbarkeit sorgen. So kehren Nutzer:innen ohne Umwege in den eigenen E-Shop zurück. Folgende Strategien führen zum Ziel: 

  • Kooperation mit Gutscheinportalen
    Gutscheinportale mit Top-Ranking bieten schnäppchenaffinen Nutzer:innen ein buntes Potpourri aus Coupons und Rabattaktionen. Per Kooperation listen Anbieter:innen Gutscheine, die die Unternehmen selbst zur Verfügung stellen. Folgendermaßen funktioniert der Deal: Verhilft das Gutscheinportal dem Kooperationspartner zum Kaufabschluss und damit zur Conversion-Steigerung, erhalten Betreibende des Ersteren eine Provision. Wichtig ist, dass Onlineshop-Inhaber:innen ausschließlich funktionierende und aktuelle Coupons und Angebote liefern, um Kund:innen nicht zu vergrätzen.

  • Eigene Gutschein-Landingpage
    Eine eigene Gutschein-Landingpage unterstützt, da sie meist organisch weit oben rankt und auf diese Weise Sichtbarkeit erlangt. Wer dort ergänzend auch Google-Werbeanzeigen schaltet, lenkt zusätzlich mehr Traffic auf den eigenen Onlineshop. Bringen Unternehmen keine Erfahrung in der Websiteentwicklung mit, können sie sich an Tech-Dienstleister:innen wenden, die auf den Aufbau solcher Zielseiten spezialisiert sind. Firmen, die die Gestaltung einer Landingpage selbst in die Hand nehmen, müssen darauf achten, dass sie im Look und Feel zur bisherigen Customer Journey passt. Smarte Zusatzfunktionen wie Upselling-Kampagnen füllen den Warenkorb, während Gamification User spielerisch dazu motiviert, mit einem passenden Gutschein einzukaufen.

Überzeugt der erste Eindruck?  
Qualität vor Quantität: Entscheiden sich E-Shop-Betreibende für die Partnerschaft mit einem Gutscheinportal, ist die Auswahl seriöser Kooperationspartner:innen ausschlaggebend für den eigenen Erfolg. Einigen Couponing- und Angebotsseiten haftet ein halbseidenes Image an, abgelaufene oder defekte Inhalte zeugen von einem schlecht gepflegten Portal. Bevor Unternehmen Kontakt zu einem potenziellen Partner aufnehmen, beantworten sie unterstehende Fragen mit „ja“:

  • Kann der Anbieter ein Impressum vorweisen?
  • Sind Gutscheine einlösbar und Angebote gültig?
  • Können Unternehmen oder Consumer leicht Kontakt aufnehmen?
  • Hat das Gutscheinportal ein seriöses Auftreten und kommuniziert korrekte Inhalte?

Spezialisierte Affiliate-Netzwerke und Agenturen können bei der Auswahl passender Gutscheinportale unterstützen.

Brüche in der Customer Journey vermeiden
Online-Shoppende erwarten von Marken und Shops eine zuverlässige Kommunikation ihrer Angebote und Preisvorteile. Konfrontiert der Onlinekanal einer Firma Kaufwillige auf den letzten Schritten des Funnels mit abgelaufenen oder gar ungültigen Angeboten, frustriert das Verbraucher:innen. Kaufabbrüche, Kundenverluste und Imageschäden sind potenzielle Folgen. Deshalb muss zu jedem Zeitpunkt Klarheit und Kontrolle über die kommunizierten Vergünstigungen herrschen. Um die Gesamtmarge auf einem konstanten Niveau zu halten oder sogar zu steigern, rate ich dazu, verstärkt für solche User Gutscheine bereitzuhalten, die andernfalls drohen, abtrünnig zu werden.
Gestalten Onlinehändler:innen eine eigene Gutschein-Landingpage, passen die visuelle Aufmachung und Art der Angebote optimalerweise zur bisherigen Customer Journey der User. Ein Bruch in der Markenerfahrung gilt es in jedem Fall zu vermeiden – unabhängig vom Vertriebskanal. Die reibungslose und einheitliche Customer Journey hat höchste Priorität.  

Ausblick
Abgesprungene Nutzer:innen auf Gutscheinsuche wieder in den eigenen E-Shop zu lenken und zum Kauf zu animieren, idealerweise mit einem höheren Warenkorbwert, lautet das erklärte Ziel. Couponing bleibt dabei auch im Jahr 2025 ein wichtiges Affiliate- und Partner-Marketing-Tool. Firmen sollten darauf achten, dass ihre Gutscheingestaltung auf die unternehmerische Zielsetzung, wie eine Steigerung des Durchschnittswarenkorbwerts oder der Abverkauf spezieller Sortimente, einzahlt. Schließen Onlineshop-Inhaber:innen vorzugsweise Kooperationen mit einem Gutscheinportal, empfehle ich, wählerisch zu sein und auf eine Auswahl professioneller Partner:innen zu setzen.