Fünf Tipps für die optimale Nutzung von Videos

Unser kollektiver Appetit auf Videos hat zugenommen und zu mehr videobasierten Online-Erlebnissen geführt. Die Fähigkeit von Videos, sowohl emotionale als auch praktische Informationen zu vermitteln, machen sie zu einer Win-win-Situation für Marken und Verbraucher. Anfang dieses Jahres haben mein Team und ich versucht, die aktuellen Trends im Videobereich besser zu verstehen. Dafür haben wir mehr als 300 Webentwickler, Marketingfachleute und andere Führungskräfte in 15 verschiedenen Ländern befragt, die in Unternehmen tätig sind, deren Websites mindestens 10 Videos enthalten. Es überrascht nicht, dass mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten Videos als Schlüssel zur Steigerung von Kaufabschlüssen und Konversionen sehen und 65 Prozent sagen, dass Videos für die Markenbekanntheit entscheidend ist. 

Daher verwundert es nicht, dass fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten zwischen 10 und 99 Videos pro Jahr auf ihren Websites und in ihren Apps nutzen. Fast ein Viertel (23 Prozent) setzt zwischen 100 und 499 Videos ein. Und acht Prozent der Befragten – vorwiegend Großunternehmen – veröffentlichen nicht weniger als 500 bis 999 Videos über ihre Online-Kanäle.

Produktvideos für Bildung, Unterhaltung und Information

Viele Handelsstrategien zielen darauf ab, das Einkaufserlebnis im Geschäft auf die Online-Welt zu übertragen. Qualitativ hochwertige Produktvideos spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie den Kunden bei der Bewertung, Verwendung und sogar Reparatur von Artikeln helfen. 67 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie Videos veröffentlichen, die den Kunden bei der Bewertung ihrer Produkte helfen und etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) bietet „Anleitungsvideos“ an.

User Generated Content (UGC), d. h. von Nutzern erstellte Videos, werden ebenfalls immer beliebter (69 Prozent der Befragten veröffentlichen UGC), vor allem weil die jüngeren Generationen sie als sozialen Beweis heranziehen, um die Authentizität einer Marke zu bewerten. UGC-Inhalte wirken sich positiv auf den ROI von Videos aus, da sie die Suchmaschinenoptimierung verbessern, den Website-Traffic steigern und die Relevanz in den Suchergebnissen erhöhen.

Für einige Marketer kann die Arbeit mit Videos überwältigend sein, da sie technisch viel komplexer ist als etwa die Arbeit mit schriftlichen Inhalten. Mit den folgenden fünf Tipps können Unternehmen jeder Größe den maximalen ROI aus ihren Videos erzielen.

• Engagieren. Unabhängig von der Art des Videos sollte die erste Priorität darin bestehen, das Video interessant zu gestalten. Wenn es nicht gelingt, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu gewinnen und zu halten, ist alles andere zweitrangig. Ein guter Ausgangspunkt für viele ist die Entscheidung, wo Produktvideos gezeigt werden sollen – nicht nur auf welcher Seite der Website, sondern auch wo auf der Seite. Der erste Frame, z. B. ein Vorschaubild, ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung -- insbesondere, wenn das Video nicht automatisch abgespielt wird. Ohne eine ansprechende Vorschau oder ein Vorschaubild wird das Video möglicherweise gar nicht erst angeklickt. 
  
  
• Informieren. So unterhaltsam ein Produktvideo auch sein mag, seine Hauptaufgabe besteht darin, die einzigartigen Vorteile des Produkts zu präsentieren. Wer sich die Zeit nimmt, ein Video über den neuesten und angesagtesten Rucksack anzusehen, erwartet Informationen über praktische Details wie Verfügbarkeit, Farben, Größen, Preis und technische Spezifikationen wie Gewicht und Fassungsvermögen. Ein nachhaltiges Unternehmen sollte etwa die Maßnahmen, die es täglich ergreift, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, in das Video aufnehmen.
  
  
• Qualität. Das Nutzererlebnis kann nicht nur durch eine hohe Bild- und Tonqualität verbessert werden, sondern auch durch die Art und Weise, wie Videos bearbeitet und Grafiken platziert werden, sowie durch ein überzeugendes Skript. Qualitativ hochwertige Videos zeichnen sich durch fließende Übergänge, natürliche Sprachmuster sowie klare und prägnante Texte und Grafiken aus. Auch barrierefreie Videos tragen zur Qualität bei und verbessern dazu noch die Reichweite.
  
  
• Aktivierung oder CTA (Call-to-Action) ist bei Produktvideos genauso wichtig wie bei schriftlichen Marketing-Inhalten. Der CTA sollte das Publikum dazu anregen, weiterzumachen, sei es, um einen Kauf abzuschließen oder einfach nur, um mehr zu erfahren, etwa durch Links oder weiterführende Informationen. 

Skalierung der Postproduktion mithilfe von Automatisierung und KI

Obwohl 81 Prozent der Befragten planen, den Einsatz von Videos auszuweiten, ist es nicht immer einfach, Videos in großem Umfang bereitzustellen. Insbesondere die zeitaufwendigen und sich wiederholenden Prozesse der Videonachbearbeitung, wie das Zuschneiden, die Größenanpassung, das Anbringen von Wasserzeichen und die Neukodierung von Videos, bereiten Schwierigkeiten. 58 Prozent der Befragten gaben an, dass das größte Hindernis für sie darin besteht, die Zeit und die Ressourcen zu finden, um ihre Videos für die vielen verschiedenen Kanäle und Geräte, die von ihren Zielgruppen genutzt werden, zu bearbeiten und vorzubereiten. Damit komme ich zum fünften und letzten Tipp:

• Automatisierung der Postproduktion. Dieses Thema sollte mit dem IT-Team besprochen werden. Automatisierungs- und KI-Tools können alle Phasen des Video-Lebenszyklus beschleunigen und Unternehmen dabei unterstützen, ihre Inhalte zeitnah online zu stellen. Dies ist deshalb wichtig, denn je länger es dauert, ein Video online zu stellen, desto teurer wird es am Ende. 

Videos haben sich als wertvolles Instrument zur Verbesserung des Kundenerlebnisses und zur Steigerung von Engagement und Konversionsraten erwiesen. Die folgenden fünf Tipps sind hoffentlich ein guter Ausgangspunkt, um den Einsatz von Videos zu optimieren.