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Mit echten Geschichten überzeugen: 5 Tipps für digitales Storytelling

Die moderne digitale Berichterstattung bietet eine Vielzahl aufregender Trends und innovativer Tools.
Naomi Owusu | 03.11.2023
Mit echten Geschichten überzeugen: 5 Tipps für digitales Storytelling © Unsplash / Lucas Hoang
 

Doch auch die beste Technologie ist wirkungslos, wenn sie nicht in eine spannende Geschichte eingebettet ist. Entscheidend ist, dass die Informationen beim Zielpublikum auch wirklich ankommen. Das beste Mittel dafür ist und bleibt Storytelling. Nicht selten kann es passieren, dass KI-generierte und SEO-optimierte Inhalte in einer flachen, nicht voneinander unterscheidbaren Content-Flut enden. Gute Stories basieren auf menschlichen Beobachtungen. Neue Technologien bieten für Verlage eine Chance, ihr digitales Storytelling weiterzuentwickeln. Mit  diesen 5 Tipps können Medienschaffende ihren Content in überzeugende Geschichten verwandeln.

1. Transparenz sorgt für echte Bindung und Glaubwürdigkeit

Authentische Geschichten erfordern eine Portion Mut. Denn wer glaubwürdig sein will, der muss auch transparent sein. Was auf Social-Media-Kanälen wie X und Instagram bereits gelebte Realität ist, fällt vielen Verlagen noch schwer. Obwohl Leser ein starkes Bedürfnis nach Echtzeitgeschichten haben und nicht auf die Veröffentlichung des Artikels warten wollen, ist es dennoch notwendig, dass Beiträge erst veröffentlicht werden dürfen, wenn sie zu 100 Prozent recherchiert und alle Angaben bestätigt sind. Liveblogs erlauben es Redakteuren, ähnlich wie auf Social Media, über vielfältige Ereignisse in Echtzeit zu informieren und währenddessen weiterhin authentisch zu bleiben. Sie ermöglichen die unverzügliche Darstellung von Ereignissen und sorgen für Transparenz. Zum einen erkennen die Leser die Aktualität von Nachrichten, zum anderen können Unklarheiten oder Fehler schneller kommuniziert werden. Im Gegensatz zu einem Artikel, der später korrigiert wird. Denn dieser hat weniger Chancen, von der Zielgruppe erneut gelesen zu werden. Im Live-Blog-Format werden die User Teil der Geschichte und sind daher potenziell eher bereit, eine zeitweise unvollständige Berichterstattung zu akzeptieren.

2. Das Auge liest mit: Visuelles Storytelling sorgt für Aufmerksamkeit

Um Nutzer länger auf einer Webseite zu halten und ihre Aufmerksamkeit zu fesseln, sind visuelle Elemente in Geschichten ein echter Gamechanger. Neben Bildern können auch Grafiken, eingebundene Social-Media-Posts oder beispielsweise Erklärvideos verwendet werden. Mit diesen visuellen Reizen haben Medienhäuser die Möglichkeit, ihre Stories kreativ zu gestalten und die kurze Aufmerksamkeitsspanne der Internet-User zu überwinden. Auch Live-Blogs sind äußerst effektiv, da sie in Echtzeit aktualisiert werden und somit ein hohes Aufmerksamkeitspotenzial bieten. Bilder und Videos werden fließend in die Story eingearbeitet und damit zu einem Teil der Geschichte. Verbraucher bleiben beim Verfolgen des Livetickers förmlich am Bildschirm kleben, da die Informationen kontinuierlich und sofort zur Verfügung stehen. Dieser Effekt kann durch den Einsatz von Bildmaterial verstärkt werden. 3. Cutting-Edge Content mit Mehrwert trifft den Nerv der Digital Natives Viele Nachrichtenverlage konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf die Verbreitung von Nachrichten. Dabei wollen Leser schon lange nicht mehr nur informiert werden. Sie wollen verstehen, fühlen und auch selbst handeln. Journalisten müssen daher in der Lage sein, Inhalte zu verfassen, die diese Bedürfnisse ansprechen. Verlage müssen also sicherstellen, dass sie ein Produkt schaffen, welches von der Zielgruppe geschätzt und gerne konsumiert wird. Gelingt dies, steigen die Chancen, von der Leserschaft mit Loyalität belohnt zu werden. Smarte Tools und Apps können hier ebenfalls unterstützend eingesetzt werden und beeinflussen das Leseverhalten vieler Konsumenten. Besonders für die jüngeren Generationen der Gen Z und Alpha sind technologische Hürden wahre Aufmerksamkeits-Killer. Wer eine junge Zielgruppe erreichen will, kann durch individuelle Push-Benachrichtigungen eine direkte Kommunikation und damit unmittelbares Feedback fördern. Optimale technische Voraussetzungen sind daher ebenso wichtig wie eine gute User Experience.

4. Mehr Austausch: Raus aus der kommunikativen Einbahnstraße

Die Zeit der Sender-Empfänger-Kommunikation ist auch im Dialog mit Medienkonsumenten längst vorbei. Verlagsunternehmen müssen heutzutage ein Interesse am Austausch mit ihren Lesern haben und auf ein gutes Community Management achten. Indem sie einen Raum für Diskussionen, Feedback und konstruktive Auseinandersetzungen schaffen, machen sie ihre Website zu einem lebendigen Ort, der über eine reine Informationsvermittlung hinausgeht. Wenn User sich gehört fühlen, stärkt das nicht nur langfristig die Bindung an eine Plattform. Die direkte Interaktion hilft auch, authentische Nachrichten von irreführenden „Fake News“ besser zu unterscheiden, da die Informationen stärker im Gedächtnis bleiben. Unterhaltung und Spannung sind dabei ein zusätzlicher Mehrwert für Verbraucher. Ein Beispiel aus dem deutschen Medienmarkt ist dabei der Mitteldeutsche Rundfunk. Der Sender bietet auf seiner Onlineplattform mit seinen Expertenchats eine Schnittstelle zwischen Berichterstattung und Diskussion mit ihrem Publikum. Nutzer werden so gleichzeitig zu Rezipienten und Produzenten von Inhalten.

5. Wie fesselnde Erzählungen zu Einnahmequellen werden

Durch gute und ehrliche Geschichten in digitalen Medien bauen Verlage eine engere Beziehung zu ihren Lesern auf. Dies wiederum hilft ihnen, Monetarisierungsmaßnahmen besser an ihre Nutzer zu vermitteln. Denn wenn User den Inhalten einer Website vertrauen, sind sie auch eher dazu bereit, den dort platzierten Werbebotschaften Glauben zu schenken. Besonders die jüngeren Konsumenten der Gen Z und Gen Alpha hinterfragen Werbung heute sehr viel kritischer als noch die Generationen vor ihnen. Deshalb ist es wichtig, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die ähnliche Werte teilen und diese durch authentisches Storytelling zu kommunizieren. Eine authentische Zusammenarbeit sorgt für mehr Glaubwürdigkeit bei der Zielgruppe. Darin liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche Monetarisierung digitaler Stories.

Fazit:Technologie und Erzählkunst im Einklang

Allzu oft verleiten moderne Technologien Medienschaffende dazu, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: gutes Storytelling. Es spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, das Interesse und das Vertrauen der eigenen Zielgruppe zu gewinnen. Das A und O des authentischen Erzählens ist dabei eine transparente Kommunikation. Denn ohne Aufrichtigkeit wird es schwer, das einmal verlorene Medienvertrauen zurückzugewinnen. Wer seine Geschichten mit visueller Abwechslung und einemregen Austausch mit der Community untermauert, bindet seine Leser langfristig an sich. Cutting-Edge Content kann hier einen Mehrwert bieten, der insbesondere die jüngeren und zunehmend skeptischen Generationen überzeugt. Dieses gewonnene Vertrauen erleichtert schließlich auch die Monetarisierung der eigenen Inhalte. Technologie und Storytelling müssen also Hand in Hand gehen, um relevante Nachrichten mit einem authentischen Kern zu produzieren.