Absender-Reputation und Sender-Score messen
Für effektives E-Mail Marketing ist eine gute Zustellbarkeitsrate ausschlaggebend, denn Newsletter und andere E-Mails, die nicht im Posteingang landen, werden nicht geöffnet und gelesen und konvertieren letzten Endes nicht. Die Begriffe „Absender-Reputation“ und „Sender Score“ sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, werden allerdings häufig durcheinandergebracht oder falsch verstanden. In diesem Artikel erklären wir beide Begriffe und zeigen Ihnen, wie sich die beiden Metriken messen und verbessern lassen.
Was ist die Absender-Reputation und warum ist sie wichtig?
Mit der Absender-Reputation bewerten Internet Service Provider (ISPs) Wie Yahoo oder Gmail, wie vertrauenswürdig eine IP-Adresse und eine Domain sind, um zu entscheiden, ob die versendeten E-Mails an die Posteingänge der Empfänger weitergeleitet werden, in den Spam-Ordner gelegt oder vollständig blockiert werden sollen.
Die Absender-Reputation lässt sich in die drei Bereiche
- IP Reputation
- Domain Reputation
- Content Reputation
einteilen, die zur Gesamtbewertung hinzugezogen werden.
Eine schlechte Reputation führt dazu, dass Ihre Zustellbarkeit leidet, also ein großer Anteil Ihrer E-Mails die Posteingänge der Empfänger nicht erreicht. Dies ist nicht nur verschenktes Potenzial, sondern kann Unternehmen viel Geld kosten, wenn Ressourcen und Budget in die Erstellung von Newslettern fließen, diese allerdings nicht beim Empfänger ankommen.
Besonders fatal sind transaktionale E-Mails wie Bestellbestätigungen, die von den Empfängern erwartet werden, aber im Spam-Ordner landen oder vom ISP abgelehnt und daher nicht weitergeleitet werden. Die Absender-Reputation gehört damit zu den wichtigsten Metriken im E-Mail Marketing.
Was ist der Sender Score und welche Bedeutung hat er für die Zustellbarkeit?
Die Metrik Sender Score wurde von Return Path entwickelt. Sie gibt Ihnen Auskunft über Ihre Absender-Reputation, indem sie diese drei Werte misst:
- Die Beschwerderate – Anteil an Nutzern, die Ihre E-Mails als Spam markieren
- Die unbekannte Benutzerrate – Anteil an ungültigen Nutzern in Ihrer E-Mail Liste
- Auslösung von Spam-Fallen – E-Mail Adressen, die vor allem dafür eingerichtet wurden, Spammer und Absender mit schlechter E-Mail Listenhygiene (mangelnde Bereinigung der Liste von inaktiven, gelöschten oder qualitativ schlechten E-Mail Adressen sowie fehlende Einverständniserklärung zum Erhalt von werblichen E-Mails) zu identifizieren.
Ein niedriger Sender Score weist also auf eine schlechte Absender-Reputation hin und, wie wahrscheinlich Probleme mit der Zustellbarkeit auftreten werden oder bereits vorhanden sind.
Was ist ein guter Sender Score?
Der Sender Score wird mit einer Punktzahl von 0 bis 100 bewertet. Hierbei gilt: je größer der Wert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre E-Mails den Posteingang Ihrer Empfänger erreichen. Grob lässt sich der Sender Score in diese drei Kategorien einteilen:
- Über 90: eine sehr gute Absender-Reputation, Sie müssen nicht aktiv werden.
- 80 bis 90: Mittlere Absender-Reputation, es ist empfehlenswert, Ihre E-Mail Marketing Praktiken auf den Prüfstand zu stellen und zu verbessern, um Ihre Zustellbarkeit nicht zu gefährden.
- Unter 70: Schlechte Absender-Reputation, es besteht dringender Handlungsbedarf, um Ihre Zustellbarkeit zu verbessern.
Um Ihren Sender Score zu überprüfen, registrieren Sie sich auf der Sender Score Website von Return Path, aktivieren Ihr Konto und können anschließend den Sender Score einer IP-Adresse oder einer Domain einsehen.
Wie lassen sich Sender Score und Absender-Reputation verbessern?
Ein guter bzw. schlechter Sender Score sowie eine negative Absender-Reputation entwickeln sich erst mit der Zeit, daher sollten Sie diesen Punkt regelmäßig überprüfen. Fangen Sie erst mit dem E-Mail Marketing an und verwenden eine neue IP-Adresse, ist es beispielsweise wichtig, diese „aufzuwärmen“.
Diese drei Bereiche haben Einfluss auf Ihre Absender-Reputation:
1. Saubere technische Einrichtung: Verwenden Sie einen professionellen E-Mail Service Provider wie beispielsweise Mailjet, sind Sie in den technischen Voraussetzungen gut aufgestellt und erhalten zudem Hilfestellung bei der Einrichtung. Dazu gehören die Verifizierung Ihrer Domain und die Verknüpfung Ihrer Absenderadresse mit einer aktiven Website. Zudem erhalten Kunden mit maßgeschneidertem Angebot Ihren eigenen IP-Aufwärmplan.
2. Hohe Datenqualität: Eine gute Datenqualität Ihrer Empfängerliste stellen Sie sicher, indem Sie sich strikt an die rechtlichen Vorgaben halten: kaufen Sie keine E-Mail Adressen und verwenden Sie das Double Opt-In Verfahren, das alle professionellen E-Mail Marketing Tools mitbringen. Bereinigen Sie Ihre Liste außerdem regelmäßig, indem Sie inaktive E-Mail Adressen und Bounces entfernen.
3. Relevante gute Inhalte: Achten Sie auf gute Betreffzeilen, vermeiden Sie die Verwendung von Spam-Wörtern, erstellen Sie relevante Inhalte (Segmentierung und Personalisierung helfen hierbei) und halten Sie ein Text-Bild-Verhältnis von 60:40 oder 70:30 zugunsten des Textes ein.
Fazit: Zustellbarkeit Ihrer E-Mails verbessern
Das Thema Zustellbarkeitsrate ist komplex. Der Sender Score lässt dabei zahlreiche Faktoren außer Acht, die darüber entscheiden, wie wahrscheinlich eine E-Mail im Spam-Ordner landet, und ebenso viele Maßnahmen, um dies zu verhindern. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass unterschiedliche ISPs unterschiedliche Standards und Metriken mitbringen.
Mit einem hohen Sender Score und einer guten Absender-Reputation haben Sie eine wichtige Voraussetzung für eine gute Zustellbarkeit erfüllt. Überprüfen Sie diese Metriken daher regelmäßig und denken Sie daran, die oben beschriebenen Maßnahmen in Ihrem E-Mail Marketing einzuplanen. Somit sind Sie bestens gewappnet, um Marketing und Transaktions-E-Mails zu versenden, die einen möglichst großen Teil Ihrer Empfänger erreichen.