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Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen

Wie gelingt es Unternehmen, in Zeiten von Homeoffice, ihr Image an Kunden, Bewerber und andere Stakeholder in gewünschter Form zu transportieren?
Johannes Plass | 26.06.2020
Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen © Freepik / sitthiphong
 

Der Stolz des Mitarbeiters auf seinen Arbeits­platz ist ein wesentlicher Bestandteil der Identifikation mit der Arbeitgebermarke. Die Mitarbeiter sind Botschafter dieser Marke. Idealerweise bieten Bürogebäude Umgebungen, die der Brandposi­tionierung entsprechen. CD- beziehungsweise CI-Richtlinien Visualität, Botschaften, Atmosphäre und Behaviour sind klar orchestriert.

Mit Covid 19 ist ein großer Teil, der im Büro arbeitenden Bevölkerung, ins Homeoffice gezogen. Geradezu inflationär waren die Social Media Kampagnen, mit denen Unter­nehmen stolz ihre Mitarbeiter im Heimbüro zeigten. Alles lächelte vor oftmals improvisierten Arbeitsplätzen in die Kamera – es geht darum, seine Arbeitsfähigkeit zu demonstrieren, denn: Auch im Homeoffice können Aufträge effizient und erfolgreich bearbeitet werden.

Aber im Vergleich zum Büro erscheint das Homeoffice als ungeregelter und nichtgestalteter Raum. Wo bleibt die Marke im Homeoffice? Wie gelingt es Unternehmen und Mitarbeitern ihr Image über die Bilder aus den Homeoffices an Kunden, Bewerber und andere Stakeholder in gewünschter Form zu transportieren? Es bedarf smarter Lösungen.

Das Office zieht ins Home. Die Marke darf nicht vor der Tür bleiben.

Die letzten Jahre waren davon geprägt, dass das Home ins Office zog. Sofaland­schaften, Sitzsäcke, Tischkicker, Tisch­tennisplatten oder kreative Spielzimmer für Erwachsene sind nur einige Beispiele für die so genannte Hybri­disierung der Büro­land­schaften, denn man wusste: Die Attraktivität des Arbeitsplatzes geht mit der kreativen Arbeitsplatz­gestaltung einher. Die Mitarbeiter sollen sich »wie zu Hause fühlen«. Jetzt zieht das Office ins Home. Mit allen Themen und Konsequenzen, die ein profes­sionel­ler Arbeitsplatz mit sich bringt.

Zu einem modernen Homeoffice-Platz gehört natürlich das technische Equipment. Das sollte mobil sein und den ergonomischen Anforderungen von Bildschirmarbeitsplätzen entsprechen. Künftig werden darüber hinaus gute Lichtverhältnisse, ausreichende Lüftung und der gesetzeskonforme Umgang mit vertraulichen Daten ein erhebliches Umdenken erfordern.

Wie gestalten Sie Ihren Mitarbeitern einen markenadäquaten Homeoffice-Arbeitsplatz?

Hier sind viele Lösungen denkbar: In Zukunft könnte zum Employer Branding gehören, je nach Hierarchiestufe eine entsprechende Ausstattung für das Arbeiten im Homeoffice anzubieten – ein Package, das der Arbeitnehmer sich selbst zusammenstellen kann und das seinen Arbeitgeber angemessen repräsentiert. Bei C-Level-Ansprechpartnern wäre eine hochwertige Markenausstattung denkbar, bei anderen Mitarbeitern reichen vielleicht auch schon einige Accessoires, die auch aktuelle Kampagnen sichtbar machen.

 

Feststeht, digitale Hintergründe für die Videokonferenz reichen nicht als Repräsentanz einer Marke. Eine bauliche Lösung hat mehr Wertigkeit und kann nach Feierabend ggf. sogar umgebaut werden und privat genutzt werden. Wichtig ist auch: Das Equipment muss moderne Kollaborationsformate unterstützen. Denn es geht nicht nur darum, mithilfe von adäquater Software die Kommunikation und den kreativen Austausch am Laptop oder am statischen Bildschirm zu erleichtern. Es geht um mehr. Wer beim Präsentieren oder in einer Moderation lieber steht, dem sollte ein moderner Arbeitsplatz genau das ermöglichen. 

Aus der Perspektive der Kamera gedacht: In Workshops und bei Präsentationen müssen wir uns bewegen und agieren können. Die Laptopkamera ist hier nicht immer die optimale Wahl. Man präsentiert – sowohl digital als auch analog – immer mit der eigenen Präsenz.

Im Kampf um Talente wird das Homeoffice eine immer größere Rolle spielen

In Zukunft wird es für den potenziellen Arbeitnehmer ein entscheidender Faktor sein, welches Ausstattungspaket der Arbeitgeber für das Homeoffice zur Verfügung stellt. Das Homeoffice und neue Mobilitätskonzepte werden den Firmenwagen, das Handy und den Arbeitslaptop als Ausstattung des Arbeitgebers erweitern. Die Generation Z drängt nun auf dem Markt, mit neuer Haltung zu Werten und Arbeitsweisen. Flexibilität steht im Vordergrund. Sabbaticals werden zu »Work as you travel«. Ein mobiles Homeoffice kann auch das ermöglichen. Die digitalen Nomaden habe es vorgemacht.

Img of Johannes Plass

Johannes Plass gründete 1998 gemeinsam mit Heinrich Paravicini die Agentur MUTABOR, die mittlerweile aus 160 Mitarbeiter besteht.