print logo

Online-Marketing - Die große Angst, den Anschluss zu verlieren

Viel zu tun und keine Ahnung. Old School versus New Economy. Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.
Said Shiripour | 09.08.2019
Die große Angst, den Anschluss zu verlieren © Pixabay / Free Photos
 
Wir leben in einer Welt des Wandels. Das war schon immer so, nur dieses Mal geht alles schneller. Die ehemalige Wirtschaftsstabilität, sofern es sie je gab, unterliegt einer Dynamik und Schnelligkeit, die von niemandem vorhersehbar ist. Unter diesem Gesichtspunkt ist es nicht verwunderlich, dass Unternehmen sich nach der guten, alten Zeit sehnen, bevor das Internet das Licht der Welt erblickte. Damals gab es die Herausforderung schließlich nicht, sich die Schritte zu überlegen, wie man am immer weiterwachsenden Onlinemarkt partizipieren könnte.

So sehr sich Unternehmen auch dagegen wehren, ihr Geschäft zu digitalisieren, es wird nicht funktionieren. Ich wage zu behaupten, dass viele, die den Schritt in die Onlinewelt nicht wagen oder nur halbherzig umsetzen, völlig auf der Strecke bleiben. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden dadurch wahr und es kommt zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Viel zu tun und keine Ahnung


Das große Problem dabei, diese angesprochenen Unternehmen befassen sich gar nicht mit dem Thema des Onlinemarketings, sondern konsumieren lediglich passiv. Sie erkennen nicht, weshalb die bereits umgesetzten, digitalen Geschäftsmodelle funktionieren und wie diese für sie auch profitabel sein könnten. Es ist mittlerweile völlig egal, wo sich Zielgruppen tatsächlich aufhalten. Eine Folge des digitalen Wandels ist, dass diese sich immer öfter und länger im Internet aufhalten.

Obgleich das Internet nun wirklich schon lange seinen Erfolgsweg fortsetzt, verhalten sich viel zu viele Unternehmer und Unternehmen so als ob der Onlinemarkt nur eine vorübergehende Laune der Natur wäre. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Jeden Tag eröffnen sich neue Möglichkeiten, von diesem digitalen Wandel geschäftlich zu partizipieren. Jeden Tag wächst der Onlinemarkt und neue Kunden, mit neuen Bedürfnissen betreten das digitale Parkett. Diese abzuholen wird die unternehmerische Herausforderung des 21. Jahrhunderts.

Old School versus New Economy


Während, beispielsweise im klassischen Offline-Einzelhandel, es kaum möglich ist, zu wissen, wer mein Geschäft besucht, ist dies im Onlinebereich so detailreich wie niemals zuvor möglich. Wenn es regnet, kommt vielleicht niemand in den Laden um die Ecke. Im Onlinehandel sind wir viel unabhängiger von äußeren Faktoren.

Mit spezifischen Werbeanzeigen kann ich sogar dafür sorgen, dass eine bestimmte Zielgruppe verstärkt auf mein Angebot aufmerksam wird. Die Aufmerksamkeit ist der erste Schritt. Der Zweite ist, dass die Menschen ins Handeln kommen und mein Angebot nutzen. Wir können unsere Pages optimieren und dadurch für mehr Umsatz sorgen. Die Optimierung schaffen wir, indem wir sehen, worauf der Kunde reagiert. So detailreich kann man das im stationären Handel nicht machen. Der Onlinehandel gibt viel schneller Feedback. Ich sehe, worauf die Menschen klicken und worauf nicht. Auf welchen Seiten bleiben sie länger als auf anderen? Das gibt mir die Möglichkeit, schneller zu reagieren und das optimale Angebot zu schnüren.

Investmentsicherheit


Onlinemarketing gibt uns die Möglichkeit an die Hand, zielgerichtet unsere Werbung der Zielgruppe anzuzeigen, die man gewählt für sein Angebot. Bei klassischer Plakatwerbung, Fernseh- oder Radiowerbung kann ich nicht wissen, wer auf meine Werbung wie reagiert.

Es gibt kein anderes Medium, welches so viel Klarheit ins eigene Marketing bringt, wie das Internet. Wir können, bis zu 180 Tage, nachdem unsere Seite besucht hat, herausfinden, was der Kunde dort wie lange gemacht hat. Wie gesagt, bei Plakatwerbung regiert das Prinzip Hoffnung. Mit einem Investment hat diese Form des Marketings für mich nichts mehr zu tun. Von den jeweiligen Kosten spreche ich da noch gar nicht, denn diese sind im klassischen Bereich natürlich wesentlich höher als im Internet über Google oder über die Sozialen Medien. Im Onlinebereich wird lediglich für Leistung bezahlt. Also pro Klick oder pro Ansicht einer Werbeanzeige. Das ist mehr als fair.

Doch das ist noch lange nicht alles. Wenn ich das Verhalten meiner Kunden kenne, kann ich sich ähnlich verhaltende Kunden über das Internet gewinnen. Wissen ist Macht, vor allem im Marketingbereich. Dieses Wissen führt dazu, dass wir immer neue und andere Kundenströme für uns gewinnen können, wenn wir wollen.

Digitale Hoffnung


Angst herrscht immer vor dem Unbekannten. Unternehmer verschließen sich diesen sensationellen Möglichkeiten, weil sie keine Ahnung von der Technik oder vom Online-Marketing haben. Das ist verständlich. Doch gleichzeitig bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass mit einem Zeitinvestment von lediglich einer Woche, die Grundprinzipien verständlich werden. Zumindest auf dem Niveau, dass die richtigen Menschen mit den Aufgaben beauftragt werden können.

Fraglos befinden wir uns in einer Goldgräber-Ära, welche jedoch nur die wirklich großen Konzerne für sich entdeckt haben. Jedoch gibt es für jedes Unternehmen eine gewinnbringende Nische, die gleichzeitig immer größer wird, wie ich bereits beschrieben hab. Das Einzige, was vielen noch fehlt, ist der Mut, den digitalen Schritt auch wirklich zu wagen.