Sechs Tipps für den Weg in die digitale Zukunft
Michael Bednar-Brandt, Director Business Innovation Oracle NEXT bei Oracle, gibt Tipps, wie Unternehmen vorgehen und worauf sie achten sollten.
Tipp 1: Blinden Aktionismus vermeiden
Auch wenn die digitalen Player aus dem Silicon Valley (angeblich) alle schon auf der Überholspur sind: Blinder Aktionismus mag kurzfristig Aufmerksamkeit generieren, wirklich erfolgreich ist aber nur, wer es schafft, das ganze Unternehmen auf die Reise mitzunehmen. An erster Stelle steht immer eine ehrliche Analyse des kurz- und langfristigen digitalen Wandels im Unternehmensumfeld, aber auch der eigenen Möglichkeiten von Kundenzugängen bis hin zu Datenbeständen. Zudem gilt es, in der eigenen Organisation ein Bewusstsein für die Thematik und die aktuellen Entwicklungen zu schaffen.
Tipp 2: Erst die Strategie, dann die Aktion: Grundsatzfragen immer am Anfang stellen
Am Anfang sollte immer die Frage stehen: Was wollen wir eigentlich erreichen? Welche Rolle wollen wir für unsere Kunden in Zukunft spielen? Erst wenn das Ziel klar ist, gilt es, die passende Strategie dazu zu erarbeiten. Und dann viele kleine und große Schritte in diese Richtung zu setzen.
Viele Unternehmen entscheiden sich in einem ersten Schritt dafür, ihre bestehenden Prozesse zu optimieren. Fortgeschrittene – und die gibt es auch im angeblich „digital-aversen“ Deutschland durchaus – nutzen ihre Daten, um ihr Business durch ergänzende Services zu erweitern oder komplett neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Speziell letzteres erfordert jedoch den Mut, ausgefahrene Bahnen zu verlassen, kreativ zu sein und über klassische Produktkategorien hinaus zu denken. Neue Services sind insbesondere dann erfolgversprechend, wenn das Ergebnis eine klare Antwort auf die Frage liefert: „Gibt’s das schon – und braucht der Kunde das überhaupt?“
Tipp 3: Die Technologie-Infrastruktur „entstauben“
Die Geschäftsmodelle von morgen lassen sich mit der Technik von gestern nicht umsetzen. Für ihre Entwicklung zum datengetriebenen Unternehmen brauchen Firmen daher Technologien für modernes Datenmanagement und ihre smarte Anwendung in allen Unternehmensbereichen.
Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Cloud ein, denn sie ermöglicht es, große Mengen an Daten zu speichern, zu verarbeiten, flexibel zu kombinieren und zu analysieren. Gerade für geschäftskritische Anwendungen muss zudem Hochverfügbarkeit gewährleistet sein, außerdem natürlich die Sicherheit der Daten und flexible Zugriffsmöglichkeiten – alles Faktoren, die für die Cloud sprechen. Denn mit Daten ist es ein wenig wie mit Fahrzeugen: Die beste Motorisierung nutzt Ihnen nichts, wenn die Infrastruktur nicht stimmt und Baustellen Sie ständig ausbremsen.
Tipp 4: Trennwände abbauen – Weiterbildung fördern
Um das Potenzial datengetriebener Abläufe voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen Silos aufbrechen und Barrieren auch mentaler Art abbauen. Nur wenn sämtliche Informationen im Unternehmen allen Bereichen zur Verfügung stehen, können kundenzentrierte Geschäftsmodelle auch tatsächlich umgesetzt werden. Aber es geht nicht nur um Daten - erforderlich ist dafür genauso eine aktive Zusammenarbeit der Teams aus verschiedenen Abteilungen.
Dafür sollten Unternehmen erforderliche Strukturen ermöglichen, damit Mitarbeiter anlassbezogen und effektiv über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg an den Themen arbeiten können. So können beispielsweise digitale Kollaborationsplattformen die Zusammenarbeit erleichtern; fördernd sind aber auch agile Innovations-Methoden wie Design Thinking.
Eins ist jedoch auch klar: Wer Digitalkompetenz in seinem Unternehmen will, muss seine Mitarbeiter entsprechend weiterbilden, motivieren und mit entsprechenden Kompetenzen ausstatten.
Tipp 5: Scheuklappen wegwerfen - offen sein, um Neues auszuprobieren
Die Digitalisierung bedeutet noch in einer weiteren Hinsicht einen Bruch mit den analogen Zeiten: Der große Wurf dauert zu lange, bis er landet; erfolgreich sind stattdessen diejenigen Unternehmen, die Experimente wagen und Erkenntnisse daraus schnell umsetzen.
Das erfordert eine sehr viel höhere Toleranz gegenüber Fehlern, als sie heute noch in vielen Unternehmen besteht. Markt, Wettbewerb und Technologien verändern sich schnell, deshalb sind Agilität und Flexibilität gefragt. Wer in der Lage ist, neue Entwicklungen schnell voranzutreiben und umgehend auf unerwartete Ereignisse zu reagieren, hat langfristig die Nase vorn.
Tipp 6: Schweigen ist diesmal nicht Gold
Auch datengetriebene Unternehmen sind letztlich „People’s Business“: Innovation beginnt im Kopf und die anstehenden Veränderungen müssen von den Mitarbeitern getragen werden. Die interne Kommunikation spielt deshalb eine wichtige Rolle, wenn es darum geht zu zeigen, dass datengetriebene Geschäftsmodelle kein Marketing-Schlagwort sind, sondern gelebte Unternehmensstrategie. Mitarbeitern aller Hierarchiestufen Möglichkeiten sollten Möglichkeiten aufgezeigt werden, sich aktiv in entsprechende Projekte einzubringen.
Kommunikation ist jedoch auch nach außen hin ein Erfolgsbeschleuniger: „Es lohnt sich, Aktivitäten und Erfolge auf dem Weg zum digitalen Player aktiv zu kommunizieren“, erklärt Bednar-Brandt. „So werden Unternehmen nicht nur für Investoren und Partner attraktiv, sondern auch für begehrte Spezialisten, die für die Umsetzung der digitalen Transformation erforderlich sind. Zurückhaltung ist hier fehl am Platze, denn es gibt viele Beispiel dafür, dass man auch in Deutschland als digitaler Vorreiter erfolgreich sein kann. Und wer das schafft, sollte das nicht verschweigen.“
Tipp 1: Blinden Aktionismus vermeiden
Auch wenn die digitalen Player aus dem Silicon Valley (angeblich) alle schon auf der Überholspur sind: Blinder Aktionismus mag kurzfristig Aufmerksamkeit generieren, wirklich erfolgreich ist aber nur, wer es schafft, das ganze Unternehmen auf die Reise mitzunehmen. An erster Stelle steht immer eine ehrliche Analyse des kurz- und langfristigen digitalen Wandels im Unternehmensumfeld, aber auch der eigenen Möglichkeiten von Kundenzugängen bis hin zu Datenbeständen. Zudem gilt es, in der eigenen Organisation ein Bewusstsein für die Thematik und die aktuellen Entwicklungen zu schaffen.
Tipp 2: Erst die Strategie, dann die Aktion: Grundsatzfragen immer am Anfang stellen
Am Anfang sollte immer die Frage stehen: Was wollen wir eigentlich erreichen? Welche Rolle wollen wir für unsere Kunden in Zukunft spielen? Erst wenn das Ziel klar ist, gilt es, die passende Strategie dazu zu erarbeiten. Und dann viele kleine und große Schritte in diese Richtung zu setzen.
Viele Unternehmen entscheiden sich in einem ersten Schritt dafür, ihre bestehenden Prozesse zu optimieren. Fortgeschrittene – und die gibt es auch im angeblich „digital-aversen“ Deutschland durchaus – nutzen ihre Daten, um ihr Business durch ergänzende Services zu erweitern oder komplett neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Speziell letzteres erfordert jedoch den Mut, ausgefahrene Bahnen zu verlassen, kreativ zu sein und über klassische Produktkategorien hinaus zu denken. Neue Services sind insbesondere dann erfolgversprechend, wenn das Ergebnis eine klare Antwort auf die Frage liefert: „Gibt’s das schon – und braucht der Kunde das überhaupt?“
Tipp 3: Die Technologie-Infrastruktur „entstauben“
Die Geschäftsmodelle von morgen lassen sich mit der Technik von gestern nicht umsetzen. Für ihre Entwicklung zum datengetriebenen Unternehmen brauchen Firmen daher Technologien für modernes Datenmanagement und ihre smarte Anwendung in allen Unternehmensbereichen.
Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Cloud ein, denn sie ermöglicht es, große Mengen an Daten zu speichern, zu verarbeiten, flexibel zu kombinieren und zu analysieren. Gerade für geschäftskritische Anwendungen muss zudem Hochverfügbarkeit gewährleistet sein, außerdem natürlich die Sicherheit der Daten und flexible Zugriffsmöglichkeiten – alles Faktoren, die für die Cloud sprechen. Denn mit Daten ist es ein wenig wie mit Fahrzeugen: Die beste Motorisierung nutzt Ihnen nichts, wenn die Infrastruktur nicht stimmt und Baustellen Sie ständig ausbremsen.
Tipp 4: Trennwände abbauen – Weiterbildung fördern
Um das Potenzial datengetriebener Abläufe voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen Silos aufbrechen und Barrieren auch mentaler Art abbauen. Nur wenn sämtliche Informationen im Unternehmen allen Bereichen zur Verfügung stehen, können kundenzentrierte Geschäftsmodelle auch tatsächlich umgesetzt werden. Aber es geht nicht nur um Daten - erforderlich ist dafür genauso eine aktive Zusammenarbeit der Teams aus verschiedenen Abteilungen.
Dafür sollten Unternehmen erforderliche Strukturen ermöglichen, damit Mitarbeiter anlassbezogen und effektiv über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg an den Themen arbeiten können. So können beispielsweise digitale Kollaborationsplattformen die Zusammenarbeit erleichtern; fördernd sind aber auch agile Innovations-Methoden wie Design Thinking.
Eins ist jedoch auch klar: Wer Digitalkompetenz in seinem Unternehmen will, muss seine Mitarbeiter entsprechend weiterbilden, motivieren und mit entsprechenden Kompetenzen ausstatten.
Tipp 5: Scheuklappen wegwerfen - offen sein, um Neues auszuprobieren
Die Digitalisierung bedeutet noch in einer weiteren Hinsicht einen Bruch mit den analogen Zeiten: Der große Wurf dauert zu lange, bis er landet; erfolgreich sind stattdessen diejenigen Unternehmen, die Experimente wagen und Erkenntnisse daraus schnell umsetzen.
Das erfordert eine sehr viel höhere Toleranz gegenüber Fehlern, als sie heute noch in vielen Unternehmen besteht. Markt, Wettbewerb und Technologien verändern sich schnell, deshalb sind Agilität und Flexibilität gefragt. Wer in der Lage ist, neue Entwicklungen schnell voranzutreiben und umgehend auf unerwartete Ereignisse zu reagieren, hat langfristig die Nase vorn.
Tipp 6: Schweigen ist diesmal nicht Gold
Auch datengetriebene Unternehmen sind letztlich „People’s Business“: Innovation beginnt im Kopf und die anstehenden Veränderungen müssen von den Mitarbeitern getragen werden. Die interne Kommunikation spielt deshalb eine wichtige Rolle, wenn es darum geht zu zeigen, dass datengetriebene Geschäftsmodelle kein Marketing-Schlagwort sind, sondern gelebte Unternehmensstrategie. Mitarbeitern aller Hierarchiestufen Möglichkeiten sollten Möglichkeiten aufgezeigt werden, sich aktiv in entsprechende Projekte einzubringen.
Kommunikation ist jedoch auch nach außen hin ein Erfolgsbeschleuniger: „Es lohnt sich, Aktivitäten und Erfolge auf dem Weg zum digitalen Player aktiv zu kommunizieren“, erklärt Bednar-Brandt. „So werden Unternehmen nicht nur für Investoren und Partner attraktiv, sondern auch für begehrte Spezialisten, die für die Umsetzung der digitalen Transformation erforderlich sind. Zurückhaltung ist hier fehl am Platze, denn es gibt viele Beispiel dafür, dass man auch in Deutschland als digitaler Vorreiter erfolgreich sein kann. Und wer das schafft, sollte das nicht verschweigen.“