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Täuschung durch Studien

Irreführende Forschung: Konzerne wie Coca-Cola oder Tabakriesen lenken mit Studien von schädlichen Ernährungs- und Konsumgewohnheiten ab.
21.01.25

- Konzerne finanzieren Studien, um von schädlichen Produkten abzulenken
- Coca-Cola betont Bewegung statt Ernährung als Ursache für Fettleibigkeit
- Die Tabakindustrie sät Zweifel an den Folgen von Tabakkonsum


Großunternehmen wie Coca-Cola und Tabakriesen nutzen die Finanzierung wissenschaftlicher Studien, um ihre Eigeninteressen zu fördern und die Öffentlichkeit gezielt in die Irre zu führen. David Freeborn von der Northeastern University und Cailin O'Connor von der University of California, Irvine haben dies untersucht und festgestellt, dass solche Studien zwar wissenschaftlich korrekt und qualitativ hochwertig sind, dennoch jedoch bewusst irreführend eingesetzt werden, berichtet Pressetext.


Ein prominentes Beispiel ist Coca-Cola, das Forschungen über die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit unterstützt hat. Diese Studien, finanziert durch das unternehmenseigene Global Energy Balance Network, lenken die Aufmerksamkeit weg von der Rolle zuckerhaltiger Getränke und schlechter Ernährung bei der Entstehung von Fettleibigkeit. Die Strategie besteht darin, Bewegungsmangel als Hauptursache darzustellen und so politischen Entscheidungen entgegenzuwirken, die den Konsum ungesunder Lebensmittel einschränken könnten. Auch die Tabakindustrie wendet ähnliche Taktiken an. Sie fördert Forschungen zu alternativen Ursachen von Lungenerkrankungen wie Luftverschmutzung, um den Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Krankheiten wie Lungenkrebs zu verschleiern.


Die Philosophen Freeborn und O’Connor schlagen vor, Forschungsgelder über neutrale Mechanismen über ein Lotteriesystem zu verteilen und Unternehmen dazu zu verpflichten, die Schäden ihrer Produkte offen zu legen, wenn sie Forschungsergebnisse veröffentlichen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Öffentlichkeit besser vor irreführenden Informationen zu schützen und für mehr Transparenz zu sorgen.