KI-Jesus in der Kirche wird akzeptiert
- Über 900 Gespräche mit KI-Jesus führten zwei Drittel der Besucher zu Spiritualität
- Der KI-Jesus basierte auf ChatGPT-4o, trainiert mit Inhalten des Neuen Testaments
- Die Installation „Deus in Machina“ regte Diskussionen über Technologie und Glauben an
Die katholische Peterskapelle in Luzern führte ein einzigartiges Experiment durch, berichtet Heise. Ein KI-generierter Jesus-Avatar namens „Deus in Machina“ war zwei Monate lang im Beichtstuhl verfügbar. Besucher konnten mit ihm interagieren, um Momente der Intimität und Reflexion zu erleben – jedoch ohne die Beichte zu ersetzen. Über 900 Gespräche mit Menschen aller Altersgruppen wurden registriert. Das Kunstprojekt zielte darauf ab, die Grenzen von Technologie im religiösen Kontext kritisch zu hinterfragen.
Der Avatar, basierend auf ChatGPT-4o und trainiert mit Texten aus dem Neuen Testament, sprach in 100 Sprachen und erschien als moderner Mann im schwarzen Pullover. Trotz repetitiver Antworten fühlten sich viele Besucher angesprochen, und zwei Drittel gaben an, eine spirituelle Erfahrung gemacht zu haben. Die anonymisierten Gespräche zeigten, dass ernsthafte Diskussionen über Glauben und Lebensfragen geführt wurden.
Das Experiment stieß auf großes Interesse und wurde als Erfolg gewertet, jedoch ohne Pläne für eine Fortsetzung. Das Projekt unterstreicht die wachsende Bedeutung von KI in religiösen Kontexten, während es gleichzeitig Fragen nach Authentizität und ethischen Grenzen aufwirft. Ähnliche Experimente gab es bereits zuvor, etwa ein KI-geführter Gottesdienst auf dem Evangelischen Kirchentag. Das Experiment in Luzern verdeutlicht, wie Technologie neue Wege für Glaubensfragen eröffnet, aber auch Herausforderungen mit sich bringt.