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Studie: Kinder-Werbung bedient Rollenklischees

Eine Studie zeigt, dass Musik in Spielzeugwerbung geschlechtsspezifische Rollenbilder früh beeinflusst und stereotype Wahrnehmungen verstärkt.
12.11.24

- Musik in Werbung verstärkt geschlechterspezifische Rollenbilder bei Kindern
- Werbespots für Jungen sind oft aggressiver, für Mädchen eher sanfter gestaltet
- Forscher untersuchten Musik von 606 Spielzeugwerbespots auf Geschlechterklischees


Eine neue Studie zeigt, dass Musik in der Spielzeugwerbung für Kinder bestehende Geschlechterstereotype verstärkt. Forscher der Queen Mary University of London analysierten die Musik von 606 Spielzeugwerbespots eines großen britischen Anbieters und fanden deutliche Unterschiede je nach Zielgruppe, berichtet der Spiegel. Für Jungen gestaltete Werbespots sind häufig aggressiver und kraftvoller vertont, während Werbung für Mädchen sanfter und harmonischer klingt. Diese Differenzen in der musikalischen Untermalung prägen Kinder bereits früh in ihrer Geschlechterwahrnehmung und fördern stereotype Rollenbilder.


Die Forscher betonen, dass Musik – ein oft übersehenes Element der Werbung – einen erheblichen Einfluss darauf hat, wie Geschlechterrollen von klein auf wahrgenommen werden. Mehr als 150 musikalisch ausgebildete Teilnehmer bewerteten die Werbespots in Kategorien wie „lustig“, „aggressiv“ oder „sanft“ und stellten fest, dass die Klanggestaltung klar geschlechtsspezifische Züge trägt. Während in einigen Ländern bereits Maßnahmen gegen sexistische Spielzeugwerbung umgesetzt werden, unterstreicht die Studie, wie entscheidend auch die Musikgestaltung für ein geschlechtergerechtes Marketing ist.