KI ist Gegenteil von Kreativität
- KI bei Jung von Matt dient zur Unterstützung, nicht als Ersatz für Kreativität
- Die firmeneigene KI „Stables“ kommt erst bei fertigem Kampagnen-Konzept zum Einsatz
- Andersen sieht KI als Unterstützung, aber nicht als Bedrohung für kreative Arbeit
Jung von Matt setzt Künstliche Intelligenz (KI) aktiv im kreativen Arbeitsalltag ein – jedoch mit klar definierten Grenzen. Laut Robert Andersen, dem Managing Creative Director bei Jung von Matt Creators, ist KI zwar ein wertvolles Tool, kann jedoch die kreative Idee nicht ersetzen. Die unternehmenseigene KI „Stables“ kommt erst dann ins Spiel, wenn das Konzept bereits steht. Sie ist besonders hilfreich bei der Personalisierung und Lokalisierung von Inhalten sowie bei statischen Visualisierungen. Bei Bewegtbild stößt die Technologie jedoch an ihre Grenzen, was sich laut Andersen an unzureichenden optischen Ergebnissen zeigt, berichtet t3n.
Andersen sieht die aktuellen Entwicklungen bei großen Anbietern wie Google und Bildgenerierungstools wie Midjourney kritisch. Für professionelle Kreativarbeit sei die gebotene Bildqualität oft ungenügend und wenig innovativ. Dies erklärt Andersen auch als den Grund, warum KI in der Branche bisher keine Bedrohung darstellt, sondern vielmehr eine Ergänzung für gezielte, unterstützende Arbeiten darstellt.
Die Einführung von KI in die Kreativbranche betrachtet Andersen als eine ähnliche Revolution wie die von CGI und 3D in den 1990er-Jahren. KI befreit Kreativteams von wiederkehrenden Aufgaben und ermöglicht neue visuelle Umsetzungen, die vorher schwer realisierbar waren. Projekte wie die Transformation mehrerer Menschen in Bundestrainer für eine EM-Kampagne sind Beispiele dafür. Die kreative Grundidee bleibt jedoch weiterhin ein menschlicher Prozess – und so wird KI bei Jung von Matt als Hilfe zur Entfaltung der Kreativität und nicht als Bedrohung gesehen.