Das Targeting-Dilemma
- First-Party-Daten werden zunehmend wichtiger für präzises und sicheres Targeting
- Schlechte Datenqualität behindert effizientes Targeting und steigert den Werbefrust
- Contextual Targeting bietet eine datenschutzkonforme Alternative zu Nutzerdaten
In einem Interview von adzine mit Olaf Peters-Kim, Mitgründer von Welect, werden die aktuellen Herausforderungen im Bereich des Online-Advertisings beleuchtet und diskutiert, wie sich die Datennutzung und das Targeting im digitalen Marketing verändern. Während Daten schon immer als zentraler Treibstoff für erfolgreiche Werbekampagnen galten, steht die Branche durch strengere Datenschutzbestimmungen und die Abschaffung von Third-Party-Cookies vor neuen Hürden.
Laut Peters-Kim werden First-Party-Daten und freiwillige Nutzersignale in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Sie bieten nicht nur mehr Datenschutzsicherheit, sondern auch präzisere Informationen, die direkt aus der Interaktion mit den Nutzern gewonnen werden. Diese Echtzeit-Daten ermöglichen Werbetreibenden eine bessere Zielgruppenansprache, da sie genau wissen, welche Werbebotschaft für den jeweiligen Nutzer in der Situation am relevantesten ist. Trotzdem weist Peters-Kim darauf hin, dass auch die kreativ gestaltete Werbebotschaft selbst an Bedeutung gewinnt, da sie auf die Bedürfnisse und Präferenzen der Zielgruppe abgestimmt sein muss.
Eine weitere Herausforderung ist die Datenqualität: Veraltete oder ungenaue Daten führen zu ineffektivem Targeting. Dies kann erheblich die Werbewirkung beeinträchtigen. Auch wenn einige Werbetreibende auf externe Datenquellen zurückgreifen müssen, empfiehlt Peters-Kim, auf vertrauenswürdige Anbieter zu setzen und die Datensignale kontinuierlich zu optimieren. Insgesamt sieht er im Contextual Targeting eine vielversprechende Alternative zum herkömmlichen nutzerbasierten Targeting, da es datenschutzfreundlich ist und dennoch relevante Zielgruppenansprache ermöglicht.