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Folgen eines Edeka-Boykotts

Edeka bezieht klar Position gegen die AfD, dies zu Boykottaufrufen führt. Ein Experte erklärt die möglichen Auswirkungen auf das Unternehmen.
10.09.24

- Edeka positioniert sich klar gegen die AfD und ruft für Vielfalt auf
- Boykottaufrufe gegen Edeka zeigen bisher nur geringe Auswirkungen auf Umsätze
- US-Beispiele zeigen: In Zukunft könnten ähnliche Boykotte größere Folgen haben


Edeka hat sich mit einer Werbekampagne klar gegen die AfD positioniert und gleichzeitig für Vielfalt und Toleranz ausgesprochen, berichtet t3n. Dies führte zu gemischten Reaktionen in den sozialen Medien. Während einige Edeka unterstützen, rufen andere zum Boykott des Unternehmens auf.


Der Marketingexperte Florian Stahl, Professor an der Universität Mannheim, erklärt gegenüber t3n, dass solche politischen Stellungnahmen einerseits Kunden, die ähnliche Werte teilen, stärker an die Marke binden können. Andererseits besteht die Gefahr, dass es zu Kundenverlusten kommt, insbesondere bei politisch anders orientierten Gruppen. Dennoch glaubt Stahl, dass derartige Boykottaufrufe im aktuellen deutschen Markt keine erheblichen Umsatzeinbrüche verursachen, da die Polarisierung hier noch nicht so ausgeprägt ist wie in den USA. In den USA haben ähnliche politische Kampagnen bereits zu drastischen wirtschaftlichen Folgen geführt, wie das Beispiel der Biermarke Budweiser zeigt, deren Umsatz nach einer Werbung mit einer transgender Person stark zurückging. Stahl warnt, dass auch Deutschland in Zukunft eine ähnliche Entwicklung durchmachen könnte, da die politische Spaltung zunimmt.


Unternehmen sehen sich zunehmend unter Druck, politische Statements abzugeben, obwohl sie sich oft in einem Dilemma befinden. Einerseits wollen sie für Vielfalt und Toleranz eintreten, andererseits riskieren sie, Kunden zu verlieren. Letztlich hängt die Entscheidung, sich zu positionieren, oft von den Werten des Unternehmens selbst ab, die jedoch mit Bedacht gewählt werden müssen, um die langfristige Markenstrategie nicht zu gefährden.