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Streaming-Studie: Mehr Abos, mehr Screenzeit

Trotz steigender Abo-Zahlen und Bildschirmzeit fühlen sich viele Deutsche überfordert. Ein Drittel der Nutzer empfindet die Kosten als zu hoch.
06.06.24

- Deutsche Streaming-Nutzer haben im Schnitt 2,7 Bezahl-Abos, zuvor 2,1 Abos
- Jeder Dritte Deutsche fühlt, dass er zu viel für Streaming-Dienste ausgibt
- 60 % der Streaming-Zeit entfällt auf kostenpflichtige Abonnements

Die neueste Simon-Kucher Streaming-Studie verdeutlicht den anhaltenden Wachstumstrend auf dem deutschen Streaming-Markt. Nutzer haben im Durchschnitt jetzt 2,7 Bezahl-Abonnements im Vergleich zu 2,1 im Vorjahr. Dieser Anstieg geht mit einer signifikanten Zunahme der Nutzung einher: 60 % der gesamten Streaming-Zeit entfällt mittlerweile auf kostenpflichtige Abonnements. Interessanterweise steigt trotz eines leichten Rückgangs des Gesamtbudgets von 25 auf 23 Euro das Budget pro Abo auf 16 Euro an, was auf eine gestiegene Zahlungsbereitschaft der Nutzer hinweist.

Allerdings sehen viele Deutsche ihren wachsenden Konsum kritisch. Ein Drittel der Nutzer empfindet die Kosten für Streaming-Dienste als zu hoch. Besonders bei den unter 40-Jährigen ist dieser Trend ausgeprägt, wo 44 % die Ausgaben als übermäßig betrachten. Zusätzlich gibt mehr als ein Viertel der Nutzer zu, mehr Streaming-Dienste abonniert zu haben, als sie eigentlich benötigen. Dies führt dazu, dass ebenfalls ein Drittel der Nutzer plant, in den kommenden 12 Monaten ein Abonnement zu kündigen.

Streaming-Anbieter stehen vor der Herausforderung, ihre Kunden zu halten, indem sie konkrete Vorteile bieten. Gleichzeitig konkurrieren sie zunehmend mit Social Media Plattformen, die für viele Nutzer einen ähnlichen Unterhaltungswert bieten. Besonders jüngere Nutzer verbringen einen erheblichen Teil ihrer potenziellen Streaming-Zeit auf Social Media. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sollten Streaming-Anbieter verstärkt auf Video-Ads in sozialen Medien setzen, um ihre Nutzer zurückzugewinnen und ihre Attraktivität zu steigern.