Wie die Post Werbeverdruss bekämpft
- 60 % der Briefkästen sind werbefrei
- Die Post startet "Angebot auf Wunsch" für personalisierte Werbung
- Papierwerbung ist trotz Digitalisierung wirksam
Die Post steht vor der Herausforderung, dass ein Großteil der Briefkästen in der Schweiz mittlerweile mit "Keine Werbung"-Hinweisen versehen ist. Dies hat zu einem spürbaren Rückgang der verteilten Werbematerialien geführt. Diese Entwicklung ist vor allem auf den rückläufigen Gebrauch herkömmlicher Postdienste sowie auf den zunehmenden Widerstand gegen unerwünschte Werbung zurückzuführen. Als Antwort darauf hat die Post das innovative "Angebot auf Wunsch"-Programm ins Leben gerufen. Mit diesem Programm erhalten Empfänger die Möglichkeit, die Art der Werbung zu selektieren, die sie in ihren Briefkästen erhalten möchten. Durch diese personalisierte Ansprache soll die Wirksamkeit der Werbung gesteigert werden, indem sie den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Empfänger entspricht.
Ein interessantes Anwendungsbeispiel dieses Programms wurde in Zürich beobachtet, wo Einwohner personalisierte Werbematerialien von einem fiktiven Mitarbeiter namens Paul erhielten. Paul ermöglicht es den Empfängern, nicht grundsätzlich gegen Werbung im Briefkasten zu sein, sondern gezielt auszuwählen, von welchen Unternehmen oder in welchen Kategorien sie Werbematerial erhalten möchten. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den Kunden eine größere Kontrolle über die Art der erhaltenen Werbung zu geben und gleichzeitig die Effizienz der Werbekampagnen zu steigern.
Trotz des unaufhaltsamen Trends zur Digitalisierung unterstreicht die Post, dass gedruckte Werbematerialien nach wie vor eine wirksame Marketingstrategie darstellen. Eine von der Post durchgeführte Studie ergab, dass gedruckte Werbung auf Papier, insbesondere wenn sie direkt an die Empfänger adressiert ist, eine überdurchschnittliche Wirkung entfaltet. Dies macht gedruckte Werbung zu einem wertvollen Instrument im Marketing-Mix, das eine breite Zielgruppe anspricht, unabhängig vom Alter.
Ein Unternehmen, das weiterhin stark auf gedruckte Werbematerialien setzt, ist der Discounter Lidl. Trotz des steigenden Widerstands gegen unerwünschte Werbung bietet Lidl weiterhin gedruckte Prospekte in seinen Filialen an, da diese von vielen Kunden als wertvolle Informationsquelle geschätzt werden.
Darüber hinaus bietet die Post neben gedruckten Katalogen auch die Möglichkeit, Werbemuster zu versenden, die von den Empfängern oft als Geschenke wahrgenommen werden. Dies trägt dazu bei, die Akzeptanz und Wirksamkeit der Werbematerialien zu erhöhen und gleichzeitig die Kundenbindung zu stärken.