Plagiarius: 1. Preis geht an Bayerischen Glashersteller
Produkt- und Markenpiraterie ist ein lukratives Milliardengeschäft, auch für die organisierte Kriminalität. Designplagiate, Billig-Fälschungen, Dupes und Replica überfluten Websites, eCommerce- und Social-Media-Plattformen – die Zahlen sind erdrückend und besorgniserregend. Die Schäden, die gefälschte Produkte bei Käufern, innovativen Herstellern, dem autorisierten Handel und nicht zuletzt der Umwelt verursachen, sind immens. Wer bewusst Fälschungen kauft oder Dritte durch aggressive Werbung oder Verharmlosung zum Kauf animiert, unterstützt die verheerenden Herstellungsbedingungen und die sozioökonomischen Folgen.
Die Aktion Plagiarius hat am 26. Januar 2024 zum 48. Mal ihren gefürchteten Negativpreis „Plagiarius“ an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen vergeben. Die Verleihung fand im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Frankfurter Konsumgütermesse „Ambiente“ statt.
Den ersten Preis haben in diesem Jahr die Bayerische Glaswerke in Neustadt a.d. Waldnaab gewonnen. So sieht deren maschinell gefertigte Glasserie "Definition" stark der nach alter Handwerkstradition mundgeblasenen Glasserie "Denk‘Art" von Zalto Glas aus Gmünd, Österreich, ähnlich. Keine der Firmen hat Designschutz angemeldet. Aktuell ist zwischen den renommierten Unternehmen ein Klageverfahren anhängig. Unabhängig davon, wie das Gericht in Bezug auf mögliches unlauteres Wettbewerbsverhalten entscheidet, fand die Jury, dass die 4 Glastypen der Serie „Definition“ den 4 erfolgreichsten Glastypen der Zalto-Serie zum Verwechseln ähnlich sehen und dass fairer Wettbewerb unter respektierten Mitbewerbern anders aussieht.
Die Aktion Plagiarius fordert Verbraucher dazu auf, bewusst sichere, legale Produkte von seriösen Herstellern und Händlern zu wählen, um Fälschern ihre Geschäftsgrundlage zu entziehen.