Personalisierung als Schlüssel zum erfolgreichen Marketing 2025

In einem wirtschaftlichen Umfeld voller Unsicherheiten stehen Marketing-Verantwortliche zunehmend unter Druck, die Effektivität ihrer Ausgaben nachzuweisen. Die Unternehmensleitung verlangt klare Belege für den Return on Investment (ROI) des investierten Marketing-Budgets. Um dieses zu sichern und langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen Marketing-Abteilungen ihren Beitrag als Umsatztreiber und nicht als reine Kostenstelle positionieren.
Der Schlüssel dazu liegt in der Personalisierung: Sie steigert die Effizienz, minimiert Streuverluste und erhöht die Konversionsraten. Laut Twilios „State of Customer Engagement Report“ geben Verbraucher 54 Prozent mehr bei Unternehmen aus, die KI-gestützte Personalisierung nutzen. Zudem sind 55 Prozent bereit, für maßgeschneiderte Erlebnisse einen höheren Preis zu zahlen.
Trotz ihres Potenzials wurde Personalisierung lange überschätzt – und selten vollständig umgesetzt. Laut Boston Consulting Group gelingt es lediglich zehn Prozent der Unternehmen, Personalisierung konsequent zu realisieren. Die größte Herausforderung liegt oft in fragmentierten Technologie-Stacks und isolierten Datensilos ohne einheitliche Sicht auf den Kunden. Doch mit dem rasanten Fortschritt in der Künstlichen Intelligenz (KI) und der wachsenden Verfügbarkeit von Verbraucherdaten erreichen personalisierte Marketing-Strategien nun einen Wendepunkt.
Drei Maßnahmen zur Optimierung des Marketing-Budgets durch Personalisierung:
- Eine stabile Datenbasis schaffen
Eine erfolgreiche Personalisierungs-Strategie steht und fällt mit der Qualität der zugrunde liegenden Daten. Unternehmen managen heute riesige Mengen an Kundendaten: Laut einer Studie von IDG verwaltet ein durchschnittliches Unternehmen 162,9 Terabyte an Daten, Großunternehmen sogar 347,6 Terabyte. Bis 2025 wird das globale Datenvolumen auf 180 Zettabyte anwachsen – eine Zahl mit 21 Nullen.
Um diese Datenmengen effizient zu nutzen, ist es entscheidend, Kunden-Identitäten über verschiedene Kanäle hinweg zu vereinheitlichen. Eine zentrale Datenplattform verhindert doppelte oder widersprüchliche Datensätze. Gleichzeitig stellt sie sicher, dass personalisierte Erlebnisse auf verlässlichen Informationen basieren. Dabei sollte der Fokus auf First-Party-Daten liegen, die das Unternehmen direkt über seine Kunden gesammelt hat. Diese sind im Vergleich zu Drittanbieter-Daten vertrauenswürdiger und datenschutzkonformer.
Ein erfolgreiches Beispiel liefert das Mobilitätsunternehmen Lyft. Es führte einen maßgeschneiderten „One-Stop-Shop“ ein, eine zentrale Plattform für Kundendaten. Dadurch konnten Service-Mitarbeiter schneller auf Kundenanliegen reagieren, ohne zwischen verschiedenen Anwendungen zu wechseln. Das machte die Abläufe effizienter und verbesserte die Kundenerfahrung.
- Kampagnen gezielt optimieren
Mit einer soliden Datenbasis lassen sich durch den Einsatz von KI personalisierte Marketing-Strategien entwickeln. KI-gestützte Analysen ermöglichen es, erfolgreiche Kampagnen zu identifizieren, gezielt zu optimieren und ineffiziente Maßnahmen einzustellen.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Personalisierungs-Strategie ist Vacasa, eine Plattform für Ferienunterkünfte. Durch die Nutzung einer einheitlichen Kundendatenbank und KI-gestützter Personalisierung konnte Vacasa seine Marketing-Maßnahmen deutlich verbessern. Besonders erfolgreich waren maßgeschneiderte Betreffzeilen in E-Mail-Kampagnen. Diese wurden basierend auf Nutzerverhalten und A/B-Tests optimiert. Das Ergebnis: Öffnungsraten von über 21 Prozent, was deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Zudem konnte Vacasa die Buchungen von Kunden, die ihre E-Mails öffneten, um das Drei- bis Zehnfache steigern.
- Bots und Fake-Identitäten eliminieren
Eine oft unterschätze Gefahr für Marketing-Budgets stellen Bots und synthetische Identitäten dar. Dies sind gefälschte Identitäten, die aus einer Mischung realer und erfundener Daten bestehen. Sie lassen sich nicht auf eine echte Person zurückführen. Wenn Unternehmen unwissentlich Marketing für Bots betreiben, verschwenden sie wertvolle Ressourcen, indem sie Inhalte für nicht-menschliche Zielgruppen erstellen. Das bedeutet: Marketing-Budgets verpuffen, ohne echten Kundennutzen zu erzeugen.
Die Auswirkungen können enorm sein: Ein führendes Online-Zahlungsunternehmen gab 2022 bekannt, dass es im Vorjahr 4,5 Millionen Fake-Accounts gelöscht hatte. Diese waren von Bot-Farmen erstellt worden, um sich den 10-Dollar-Anmeldebonus mehrfach zu erschleichen. Das führte zu einem massiven Verlust an Marketing-Budget durch betrügerische Aktivitäten.
Doch nicht nur große Finanzinstitute sind betroffen. Thomson Reuters warnt: „Betrüger wissen, dass Finanzinstitute und Einzelhändler – besonders kleinere – oft zögern, in Schutzmaßnahmen zu investieren. Dabei gibt es längst effektive und weit verbreitete Softwaretools, die synthetische Identitäten bereits bei der Kontoerstellung erkennen.“
Das eigentliche Problem besteht darin, dass Bots und Fake-Nutzer es Marken erschweren, ihre echten Kunden zu erkennen. Ohne verlässliche Daten wird es schwierig, ihnen eine hochwertige Erfahrung zu bieten. Die Lösung bieten Tools zur Identitätsüberprüfung. Diese erkennen betrügerische Konten und kennzeichnen verdächtiges Verhalten frühzeitig. Unternehmen, die sich auf echte Kunden konzentrieren, profitieren mehrfach. Sie verbessern ihr Engagement, schützen ihren Ruf und setzen ihr Marketing-Budget gezielt ein.
Marketingbudgets durch gezielte Personalisierung schützen
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Marketing-Strategie liegt in der Personalisierung. Sie basiert auf hochwertigen Daten, optimierten Kampagnen und einer gezielten Kundenansprache. Unternehmen, die diese drei Faktoren nutzen, profitieren doppelt: Sie steigern ihren ROI deutlich und verbessern die Kundenerfahrung. Gleichzeitig sichern sie ihre Budgets – selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
# # # ENDE # # #
Über den Autor:
Chris Koehler ist aktuell CMO bei Twilio. Er bringt über 25 Jahre Erfahrung mit. Zuvor leitete er Teams in den Bereichen Marketing, Kundenerfolg, Lösungsberatung, Nachfrage-Generierung und -Aktivierung. Er war unter anderem bei Box, Inc., Adobe Systems und der SunTrust Bank tätig.
Dieser Beitrag erschien im Englischen auf ADWEEK.