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Kreativitätskiller in der Führung

Nahezu alle Personalverantwortliche fabulieren gerne über die Idee des eigenverantwortlichen, selbständigen und kreativen Mitarbeiters.
Hans Fischer | 30.10.2017

Die 7 gröbsten Fehler



Nahezu alle Personalverantwortliche fabulieren gerne über die Idee des eigenverantwortlichen, selbständigen und kreativen Mitarbeiters. In jeder Organisation gibt es davon welche. Meist sind das maximal 20% der Belegschaft, die Selbstläufer. Der Rest aber braucht die richtige Führung, damit sich die gewünschten Eigenschaften in der Tagesarbeit wiederfinden. Und daran hapert es in vielen Unternehmen.

1. Entscheidungsspielraum fehlt

Der Mitarbeiter hat keine Vorstellung davon, welche Fälle er selbst entscheiden darf. Um keine Fehler zu machen, lässt er andere entscheiden.

2. Druck

Unter Druck machen die meisten Mitarbeiter Fehler. Druck engt das Denken ein. Die besten Leistungen bringt der Mensch aus einem positiven, bewußtseinserweiternden Zustand (Flow). Druck verhinder bei dem Mitarbeiter auch die Fähigkeit, der individuellen Zeitplanung. Er arbeitet hastig. Qualität und Hast passen aber nicht zusammen.

3. Gängelei

Statt dem Mitarbeiter den Freiraum zu geben, seine Arbeit eigeninitiativ zu erledigen, greift der Vorgesetzte zu früh ein. Getrieben von der Angst, der Mitarbeiter könnte den falschen Weg einschlagen. Damit untergräbt er aber recht wirksam die Fähigkeit zum selständigen Arbeiten.

4. Interner Wettbewerb

Konkurrenz hat nicht nur positive Aspekte. Vor allem im innerbetrieblichen Bereich. Konkurrenzdenken unter den Mitarbeitern lässt einige gut dastehen, behindert aber viele andere in ihrer Leistungsentwicklung. Nichts lässt die eigenen Fähigkeiten stärker verkümmern, als der Glaube, die anderen seien besser.

5. Falsche Belohnungssysteme

Ein gutes, durchdachtes und langfristig angelegtes Incentivesystem fördert die Leistung der Mitarbeiter. Nur sollte das Management aufpassen, dass durch ein falsches Belohnungssystem der Mitarbeiter nicht dazu erzogen wird, nur Leistung abzuliefern, wenn er dafür vom Vorgesetzten belohnt wird. Seine Fähigkeit zur Eigenmotivation (intrinsische Motivation) wird damit behindert.

6. Permanente Bewertung

Jeder Vollpfosten fühlt sich heute berufen, jeden und alles zu bewerten. Wenn wir uns einen Artikel kaufen wollen, lassen wir uns von Bewertungten gerne in die Irre führen. Wenn der Mitarbeiter Angst haben muss, ständig bewertet zu werden, wird er sich nichts mehr zutrauen. Er fühlt sich abhängig von der Meinung anderer und macht dann nur noch Dienst nach Vorschrift.

7. Beaufsichtigung

Wenn ein Mitarbeiter das Gefühl hat, von seinem Vorgesetzten ständig beaufsichtigt zu werden, wird er sich bald nichts mehr zutrauen. Seine Risikobereitschaft für neue Wege wird sich zurückentwickeln. Kreativität entsteht dadurch nicht mehr. Denn dazu braucht der Mensch Mut.