Gebrauchte Software oder Cloudlösung? Wettbewerb im Softwaremarkt
Herzogenrath, 13. Oktober 2015. – Software soll Probleme lösen
und Arbeiten erleichtern. Mit neuen Anforderungen entwickeln
Hersteller und Anwender kreative Lösungen. Am Beispiel SAP
kann man einige Neuerungen betrachten.
Die CRM- und ERP-Software SAP dient mittleren und großen
Unternehmen zur Verwaltung ihre Kundenbeziehungen (CRM), der
Buchhaltung (FI/CO) und Dokumentenverwaltung. In
Großunternehmen wie dem Maschinenbauer Hilti kommt die SAP
Business Suite zum Einsatz. Die Software wird in allen acht
Hauptwerken und 50 Vertriebsniederlassungen eingesetzt.
Die Vorteile sind, dass es sich um eine bewährte Software für
verschiedene Abteilungen handelt die in 15 Sprachversionen verfügbar
ist. Das Softwarepaket ist abteilungsübergreifend und wahrscheinlich
90 Prozent aller deutschen Unternehmen mit mindestens 500
Mitarbeitern setzen auf SAP Lösungen. In dem Markt gibt es nur
wenige Mitbewerber.
Auch viele mittelständische Unternehmen setzen auf ein zentrales SAP
System, wobei in ausländischen Niederlassungen schlanke Lösungen
von anderen Herstellern zum Einsatz kommen.
Bei Hilti wird seit 2013 die SAP Business Suite in den kleinen
nationalen Niederlassungen durch das On-Demand-ERP-System
Business ByDesign (ByD) ersetzt, welches auch von SAP stammt.
Wieso dieser Schritt? In der Vergangenheit kam in der Niederlassung
Rio de Janeiro (fünf Mitarbeiter) zum Beispiel Navision zum Einsatz
und führte zu einem Problem bei der Schnittstelle. Die Anbindung
anderer Software verursachte einen erhöhten Aufwand bezüglich der
Schulung und Wartung.
1.Variante: Cloud
Seit einigen Jahren ist Business by Design (ByD) auf dem Markt und
wurde 2011 als zweistufiges ERP-Modell neu positioniert. Das zentrale
ERP-System SAP Business Suite dient dabei als zentrales ERPSystem
während ByD für nationale und regionale Niederlassungen
entwickelt wurde. SAP setzt verstärkt auf Cloud Computing und
integrierte ByD ebenfalls in die virtuelle Wolke. Mobile Geräte sind hier
leichter einzubinden.
Wenn in allen Zweigstellen das gleiche System in Form der SAP
Business Suite laufen würde, dann bedeutet dies hohe Fixkosten und
einen enormen Schulungsaufwand für die Mitarbeiter: ein großes SAP
System ist nicht ideal für kleine Anwendungsgebiete.
Die Einarbeitungszeit in die Cloudsoftware für die Mitarbeiter ist
geringer und für kleinere Zweigstellen rentabler.
Da die Software lediglich in der Cloud gemietet wird und keine teure
und wartungsaufwendige Serverlandschaft benötigt wird, richtet sich
ByD auch an mittelständische Unternehmen, welche kein großes ITBudget
zur Verfügung haben.
Die Benutzerfreundlichkeit der Cloud-ERP erleichtert Hilti zufolge die
Bedienung und der Schulungsaufwand wird reduziert. Die Einführung
der Mitarbeiter in das neue System beansprucht nur wenige Tage statt
vier bis sechs Wochen bei der SAP Business Suite. Dies bedeutet eine
enorme Zeitersparnis. Dr. Andreas Detig, Geschäftsführer der AquaConcept
GmbH hat sich auch für die Cloud Lösung entschieden:
“Dadurch sind wir immer auf dem neuesten Stand. Zugleich
beschäftigen wir uns regelmäßig mit den neuen Funktionen… In unser
altes Warenwirtschaftssystem hatten wir zwölf Jahre lang keine
Updates eingespielt, da der Aufwand immer zu hoch war.“
2.Variante: Geld sparen mit gebrauchten SAP-Softwarelizenzen
Die zweite Möglichkeit sind gebrauchte SAP-Softwarelizenzen, die sich
vor allem für Unternehmensbereiche oder kleinere Niederlassungen
eignen. Der Vorteil von Gebraucht-Software ist, dass dadurch CloudAnwendungen
kostengünstiger werden. Dort ist der Software-Einsatz ohne Abschluss eines
kostenintensiven Wartungsvertrags möglich.
Eine SAP-Software, die zwei Jahre alt ist, befindet sich noch in der
aktuellen Releaseversion ECC6.0 und erlaubt einen günstigen Betrieb.
Der Vorteil sind ein gleicher Datenbestand und gleiche Funktionen
sowie eine Kostenersparnis von 60 Prozent gegenüber dem normalen
SAP-Einsatz. Wenn auf gebrauchte SAP-Software mit einem aktuellen
Wartungsvertrag gesetzt wird, beläuft sich die Ersparnis auf 30 Prozent
gegenüber dem Erwerb neuer Lizenzen und dem Betrieb durch den
Hersteller.
Ein Lizenzpaket besteht aus Arbeitsplätzen für eine bestimmte UserAnzahl,
Datenbanken und Wartungskosten.
Bei der SAP Business Suite, SAP R/3 und SAP ERP spielt die
Mitarbeiterzahl der Kunden eine entscheidende Rolle, welche dann als
so genannte »Definierte Anwender« lizenziert werden. Die Kosten
werden je Person berechnet, welche das Programm einsetzt. Im
Normalfall wird der Professional User eingesetzt, weil er aktiv mit der
Software arbeiten darf und die damit verbundenen Kosten liegen bei
3.200 Euro zzgl. Datenbank und zzgl. MWST. Hinzu kommt eine
monatliche Wartungsgebühr von ca. 60 Euro. Es ist entscheidend wie
hoch der Durchschnittsverdienst der Mitarbeiter ist und ob sich dann
der Einsatz einer Professional User Lizenz für kleine Niederlassungen
rentiert.
Der definierte Nutzer erhält das Recht die Software zu verwenden. Die
Höhe der Kostenersparnis richtet sich nach der Zahl der Mitarbeiter
und Art der Software-Verwendung. Der Europäische Gerichtshof
(EuGH) hat in einem aktuellen Urteil entschieden, dass gebrauchte
Software nun ohne Probleme und konfliktfrei erworben werden kann. In
Deutschland hat sich susensoftware auf den Handel mit gebrauchten
SAP-Lizenzen spezialisiert.
Ausblick
Praktisch gibt es sicher weitere Varianten für den Einsatz in
Zweigstellen, wie gebrauchte SAP-Softwarelizenzen im aktuellen
Release aber ohne Wartung zu betreiben.
und Arbeiten erleichtern. Mit neuen Anforderungen entwickeln
Hersteller und Anwender kreative Lösungen. Am Beispiel SAP
kann man einige Neuerungen betrachten.
Die CRM- und ERP-Software SAP dient mittleren und großen
Unternehmen zur Verwaltung ihre Kundenbeziehungen (CRM), der
Buchhaltung (FI/CO) und Dokumentenverwaltung. In
Großunternehmen wie dem Maschinenbauer Hilti kommt die SAP
Business Suite zum Einsatz. Die Software wird in allen acht
Hauptwerken und 50 Vertriebsniederlassungen eingesetzt.
Die Vorteile sind, dass es sich um eine bewährte Software für
verschiedene Abteilungen handelt die in 15 Sprachversionen verfügbar
ist. Das Softwarepaket ist abteilungsübergreifend und wahrscheinlich
90 Prozent aller deutschen Unternehmen mit mindestens 500
Mitarbeitern setzen auf SAP Lösungen. In dem Markt gibt es nur
wenige Mitbewerber.
Auch viele mittelständische Unternehmen setzen auf ein zentrales SAP
System, wobei in ausländischen Niederlassungen schlanke Lösungen
von anderen Herstellern zum Einsatz kommen.
Bei Hilti wird seit 2013 die SAP Business Suite in den kleinen
nationalen Niederlassungen durch das On-Demand-ERP-System
Business ByDesign (ByD) ersetzt, welches auch von SAP stammt.
Wieso dieser Schritt? In der Vergangenheit kam in der Niederlassung
Rio de Janeiro (fünf Mitarbeiter) zum Beispiel Navision zum Einsatz
und führte zu einem Problem bei der Schnittstelle. Die Anbindung
anderer Software verursachte einen erhöhten Aufwand bezüglich der
Schulung und Wartung.
1.Variante: Cloud
Seit einigen Jahren ist Business by Design (ByD) auf dem Markt und
wurde 2011 als zweistufiges ERP-Modell neu positioniert. Das zentrale
ERP-System SAP Business Suite dient dabei als zentrales ERPSystem
während ByD für nationale und regionale Niederlassungen
entwickelt wurde. SAP setzt verstärkt auf Cloud Computing und
integrierte ByD ebenfalls in die virtuelle Wolke. Mobile Geräte sind hier
leichter einzubinden.
Wenn in allen Zweigstellen das gleiche System in Form der SAP
Business Suite laufen würde, dann bedeutet dies hohe Fixkosten und
einen enormen Schulungsaufwand für die Mitarbeiter: ein großes SAP
System ist nicht ideal für kleine Anwendungsgebiete.
Die Einarbeitungszeit in die Cloudsoftware für die Mitarbeiter ist
geringer und für kleinere Zweigstellen rentabler.
Da die Software lediglich in der Cloud gemietet wird und keine teure
und wartungsaufwendige Serverlandschaft benötigt wird, richtet sich
ByD auch an mittelständische Unternehmen, welche kein großes ITBudget
zur Verfügung haben.
Die Benutzerfreundlichkeit der Cloud-ERP erleichtert Hilti zufolge die
Bedienung und der Schulungsaufwand wird reduziert. Die Einführung
der Mitarbeiter in das neue System beansprucht nur wenige Tage statt
vier bis sechs Wochen bei der SAP Business Suite. Dies bedeutet eine
enorme Zeitersparnis. Dr. Andreas Detig, Geschäftsführer der AquaConcept
GmbH hat sich auch für die Cloud Lösung entschieden:
“Dadurch sind wir immer auf dem neuesten Stand. Zugleich
beschäftigen wir uns regelmäßig mit den neuen Funktionen… In unser
altes Warenwirtschaftssystem hatten wir zwölf Jahre lang keine
Updates eingespielt, da der Aufwand immer zu hoch war.“
2.Variante: Geld sparen mit gebrauchten SAP-Softwarelizenzen
Die zweite Möglichkeit sind gebrauchte SAP-Softwarelizenzen, die sich
vor allem für Unternehmensbereiche oder kleinere Niederlassungen
eignen. Der Vorteil von Gebraucht-Software ist, dass dadurch CloudAnwendungen
kostengünstiger werden. Dort ist der Software-Einsatz ohne Abschluss eines
kostenintensiven Wartungsvertrags möglich.
Eine SAP-Software, die zwei Jahre alt ist, befindet sich noch in der
aktuellen Releaseversion ECC6.0 und erlaubt einen günstigen Betrieb.
Der Vorteil sind ein gleicher Datenbestand und gleiche Funktionen
sowie eine Kostenersparnis von 60 Prozent gegenüber dem normalen
SAP-Einsatz. Wenn auf gebrauchte SAP-Software mit einem aktuellen
Wartungsvertrag gesetzt wird, beläuft sich die Ersparnis auf 30 Prozent
gegenüber dem Erwerb neuer Lizenzen und dem Betrieb durch den
Hersteller.
Ein Lizenzpaket besteht aus Arbeitsplätzen für eine bestimmte UserAnzahl,
Datenbanken und Wartungskosten.
Bei der SAP Business Suite, SAP R/3 und SAP ERP spielt die
Mitarbeiterzahl der Kunden eine entscheidende Rolle, welche dann als
so genannte »Definierte Anwender« lizenziert werden. Die Kosten
werden je Person berechnet, welche das Programm einsetzt. Im
Normalfall wird der Professional User eingesetzt, weil er aktiv mit der
Software arbeiten darf und die damit verbundenen Kosten liegen bei
3.200 Euro zzgl. Datenbank und zzgl. MWST. Hinzu kommt eine
monatliche Wartungsgebühr von ca. 60 Euro. Es ist entscheidend wie
hoch der Durchschnittsverdienst der Mitarbeiter ist und ob sich dann
der Einsatz einer Professional User Lizenz für kleine Niederlassungen
rentiert.
Der definierte Nutzer erhält das Recht die Software zu verwenden. Die
Höhe der Kostenersparnis richtet sich nach der Zahl der Mitarbeiter
und Art der Software-Verwendung. Der Europäische Gerichtshof
(EuGH) hat in einem aktuellen Urteil entschieden, dass gebrauchte
Software nun ohne Probleme und konfliktfrei erworben werden kann. In
Deutschland hat sich susensoftware auf den Handel mit gebrauchten
SAP-Lizenzen spezialisiert.
Ausblick
Praktisch gibt es sicher weitere Varianten für den Einsatz in
Zweigstellen, wie gebrauchte SAP-Softwarelizenzen im aktuellen
Release aber ohne Wartung zu betreiben.