Googles neue Datenschutzerklärung: Die Stasi wäre stolz auf Google
Kommentar: Christian Bennefeld, GF, etracker GmbH, zu Googles neuer Datenschutzerklärung
Google vereinheitlicht seine Datenschutzrichtlinien und informiert derzeit alle seine Nutzer. Statt den weit über 60 verschiedenen Regeln tritt am 1. März 2012 eine einheitliche Regelung für fast alle Google Dienste in Kraft. Was auf den ersten Blick wie ein Schritt zu mehr Transparenz und Einfachheit für Googles Nutzer scheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als die Inkarnation von George Orwells übelsten Phantasien: Der total überwachte Internet-Bürger wird dank Google ab dem 1. März Realität.
Mit der neuen Datenschutzerklärung erlaubt sich Google die Zusammenführung sämtlicher Daten aus hunderten seiner Dienste zu aktuellen und detaillierten Nutzungsprofilen. Und das betrifft praktisch jeden Internet-User: Alter, Geschlecht, Schulbildung und Herkunft sowie Freunde und Bekannte kennt Google bereits durch Google+. Aktuelle Vorlieben und Interessen durch die Google Suche und die angeklickten Ergebnisse. Terminkalender, Urlaubsziele und Korrespondenz dank Calendar, Picasa, Docs und GMail. Aber auch politische Interessen, sexuelle Neigungen, religiöse Orientierung und Krankheiten bleiben Google nicht verborgen: Google Adsense und vor allem Google Analytics machen es möglich. Denn hunderttausende Websites wie docinsider.de, gay.de, islam.de oder taz.de teilen Google durch Nutzung dieser Dienste bereitwillig nicht nur mit, wer sich auf diesen Websites tummelt, sondern auch, was ihn dort im Detail interessiert.
Dass diese Art der Datenzusammenführung nicht nur bei Bürgern der ehemaligen DDR und anderer totalitärer Regime böse Erinnerungen weckt, sondern auch große Ängste bei Nutzern in den datenschutzliberalen USA schürt, wird nach der Klage der EPIC (Electronic Privacy Information Center) offensichtlich. Diese verklagen nicht etwa Google selbst, sondern die für den Datenschutz zuständige Regulierungsbehörde FTC. Klagegrund ist die Untätigkeit der Behörde in Hinblick auf die Durchsetzung ihrer eigenen Vorgaben.
In Deutschland preisen sich die Datenschützer oft selbst für ihre strengen Regelungen. Doch letztlich glänzen sie vor allem mit leeren Drohungen und Untätigkeit. Eine Klage gegen die deutschen Datenschutzbehörden ist deswegen eigentlich längst überfällig. Denn die eigenen Vorgaben setzen sie bezüglich Google schon lange nicht mehr durch. Wenn dies bei der neuen Datenschutzerklärung ähnlich ist, sehe ich schwarz für den hoch gepriesenen deutschen Datenschutz. Bislang sind die deutschen Datenschützer, die sich sonst so gerne im Rampenlicht sonnen, jedenfalls noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht.
Fakt ist: Wenn nicht sofort gehandelt wird, lässt Google mit seinen neuen Datenschutzbestimmungen das Wort Privatsphäre aus dem Duden streichen. Nur die Stasi wäre stolz auf Google gewesen. Sie wusste deutlich weniger über ihre überwachten Bürger.
Google vereinheitlicht seine Datenschutzrichtlinien und informiert derzeit alle seine Nutzer. Statt den weit über 60 verschiedenen Regeln tritt am 1. März 2012 eine einheitliche Regelung für fast alle Google Dienste in Kraft. Was auf den ersten Blick wie ein Schritt zu mehr Transparenz und Einfachheit für Googles Nutzer scheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als die Inkarnation von George Orwells übelsten Phantasien: Der total überwachte Internet-Bürger wird dank Google ab dem 1. März Realität.
Mit der neuen Datenschutzerklärung erlaubt sich Google die Zusammenführung sämtlicher Daten aus hunderten seiner Dienste zu aktuellen und detaillierten Nutzungsprofilen. Und das betrifft praktisch jeden Internet-User: Alter, Geschlecht, Schulbildung und Herkunft sowie Freunde und Bekannte kennt Google bereits durch Google+. Aktuelle Vorlieben und Interessen durch die Google Suche und die angeklickten Ergebnisse. Terminkalender, Urlaubsziele und Korrespondenz dank Calendar, Picasa, Docs und GMail. Aber auch politische Interessen, sexuelle Neigungen, religiöse Orientierung und Krankheiten bleiben Google nicht verborgen: Google Adsense und vor allem Google Analytics machen es möglich. Denn hunderttausende Websites wie docinsider.de, gay.de, islam.de oder taz.de teilen Google durch Nutzung dieser Dienste bereitwillig nicht nur mit, wer sich auf diesen Websites tummelt, sondern auch, was ihn dort im Detail interessiert.
Dass diese Art der Datenzusammenführung nicht nur bei Bürgern der ehemaligen DDR und anderer totalitärer Regime böse Erinnerungen weckt, sondern auch große Ängste bei Nutzern in den datenschutzliberalen USA schürt, wird nach der Klage der EPIC (Electronic Privacy Information Center) offensichtlich. Diese verklagen nicht etwa Google selbst, sondern die für den Datenschutz zuständige Regulierungsbehörde FTC. Klagegrund ist die Untätigkeit der Behörde in Hinblick auf die Durchsetzung ihrer eigenen Vorgaben.
In Deutschland preisen sich die Datenschützer oft selbst für ihre strengen Regelungen. Doch letztlich glänzen sie vor allem mit leeren Drohungen und Untätigkeit. Eine Klage gegen die deutschen Datenschutzbehörden ist deswegen eigentlich längst überfällig. Denn die eigenen Vorgaben setzen sie bezüglich Google schon lange nicht mehr durch. Wenn dies bei der neuen Datenschutzerklärung ähnlich ist, sehe ich schwarz für den hoch gepriesenen deutschen Datenschutz. Bislang sind die deutschen Datenschützer, die sich sonst so gerne im Rampenlicht sonnen, jedenfalls noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht.
Fakt ist: Wenn nicht sofort gehandelt wird, lässt Google mit seinen neuen Datenschutzbestimmungen das Wort Privatsphäre aus dem Duden streichen. Nur die Stasi wäre stolz auf Google gewesen. Sie wusste deutlich weniger über ihre überwachten Bürger.