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Zwei Drittel der Deutschen verfügen über Internet-Zugang

66 Prozent ab 18 Jahren hatten laut FG Wahlen im II. Quartal 2006 Zugang zum Internet. 30 Prozent der Onliner nutzen Internet zur Jobsuche
marketing-BÖRSE | 04.07.2006

Zwei Drittel aller Deutschen (66 Prozent) ab 18 Jahren hatten im II. Quartal 2006 einen Zugang zum Internet. Dies sind geringfügig mehr als im I. Quartal 2006 (plus ein Prozentpunkt) und drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahresvergleich. Das berichtet die Forschungsgruppe Wahlen Online (FGW Online GmbH) in ihren aktuellen Internet-Strukturdaten.

Im II. Quartal 2006 nutzten 30 Prozent aller Befragten mit Internet-Zugang das Internet zur Jobsuche. Dies sind ebenso viele wie im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Damit ist die Bedeutung der Stellensuche im Internet unverändert geblieben. Je nach beruflicher Situation wird die Möglichkeit der Online-Recherche unterschiedlich genutzt: So informiert sich lediglich jeder Vierte, der seinen Arbeitsplatz als sicher bezeichnet, online über freie Stellen. Hingegen nutzen 45 Prozent jener, die ihren Arbeitsplatz als unsicher einstufen und 76 Prozent derer, die ihn bereits verloren haben, das Internet zur Recherche auf dem Stellenmarkt.

Für Auszubildende ist das Internet eine attraktive Plattform rund um den Job, denn über die Hälfte (52 Prozent) nutzt das Medium zur Stellensuche. Der Anteil der Frauen, die sich im Internet über Jobs informieren, liegt etwas höher als jener der Männer (31 Prozent der Frauen, 28 Prozent der Männer). Außerdem wird das Medium hierfür im Osten stärker als im Westen genutzt, was auch im Zusammenhang mit der dortigen schlechteren Arbeitsmarktsituation zu sehen ist: 37 Prozent der Befragten in den ostdeutschen, aber nur 28 Prozent der Befragten in den westdeutschen Bundesländern ziehen das Internet zur Jobsuche heran.

Praktisch keine Veränderungen im Nutzungsverhalten gab es im II. Quartal 2006: 70 Prozent der Internet-Nutzer stellten online Preisvergleiche an, 59 Prozent kauften Produkte und Dienstleistungen über das Internet und 51 Prozent nutzten das Online-Banking. Rund ein Drittel rief Politiknachrichten (35 Prozent) oder Wirtschafts- /Börsen-nachrichten (33 Prozent) online ab, 30 Prozent nutzten das Internet für die Jobsuche und 29 Prozent informierten sich im Internet über Versicherungen. Online-Brokerage stagnierte bei 11 Prozent.

Bei der Online-Recherche in Bezug auf Versicherungen sind Männer aktiver als Frauen, überdies nutzt die Gruppe der 35- bis 59-Jährigen diese Informationsquelle am intensivsten: 37 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe recherchieren online. Nur geringfügig niedriger ist der Anteil bei den unter 35-Jährigen. Bei den über 60-Jährigen informieren sich lediglich 18 Prozent der Männer bzw. 15 Prozent der Frauen online über Versicherungen.

Unverändert zum letzten Quartal haben 73 Prozent der Männer Zugang zum Internet. Deutlich niedriger ist der Anteil bei Frauen (60 Prozent, plus eins). Nach wie vor sind im Osten der Republik (58 Prozent) vergleichsweise weniger Menschen online als im Westen (68 Prozent). Mittlerweile gilt das Internet nicht mehr nur als Medium junger Menschen, vielmehr hat es über Altersgrenzen hinweg Verbreitung gefunden. In den Altersgruppen bis 49 Jahren nutzen mehr als 80 Prozent der Deutschen das Internet, bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 69 Prozent. In der zahlenmäßig großen Gruppe der über 60-Jährigen hat sich der Anteil der Onliner in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt (35 Prozent).

Die Kombination von Alter und Geschlecht zeigt in allen Altersgruppen einen höheren Anteil an Internet-Nutzern unter männlichen Bundesbürgern als unter weiblichen: Bei den unter 35-Jährigen sind die Unterschiede minimal (Männer: 87 Prozent, Frauen: 85 Prozent), bei den unter 60-Jährigen fällt die Differenz schon höher aus (83 Prozent gegenüber 75 Prozent) und bei den über 60-Jährigen haben 44 Prozent der Männer, aber nur 28 Prozent der Frauen Zugang zum Internet.

Ausgesprochen starke Unterschiede in der Internet-Nutzung bestehen nach wie vor in Hinblick auf die formale Bildung. Während weit überdurchschnittliche 85 Prozent der Deutschen mit Hochschulreife über einen Internet-Zugang verfügen, sind es bei Befragten mit Mittlerer Reife 69 Prozent, bei jenen mit Hauptschule plus Lehre 43 Prozent und unter denen mit Hauptschule ohne Lehre lediglich 27 Prozent. Auch die berufliche Qualifikation ist ein Indikator für die Internet-Affinität der Deutschen. So ist der Anteil jener, die Zugang zum Internet haben, mit steigender beruflicher Qualifikation höher.

Knapp die Hälfte der Arbeiter (49 Prozent) verfügt über einen Zugang. Bei einfachen und mittleren Angestellten und Beamten sind es 65 Prozent. Demgegenüber überrepräsentiert sind leitende Angestellte und höhere Beamte (75 Prozent) sowie Selbstständige (80 Prozent).

Die Quartalsdaten basieren auf repräsentativen telefonischen Befragungen der Forschungsgruppe Wahlen von insgesamt 3.568 Deutschen ab 18 Jahren zwischen dem 25.04. und 15.06.2006. Die komplette Studie ist zum Preis von 40 EUR erhältlich bei: bestellung@forschungsgruppe.de
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