„Wir brauchen unabhängigere Rating-Agenturen“
Die neue Agentur sollte aber unabhängig von Staaten, Banken und Wertpapieremittenten sein. In der Vergangenheit galt zu häufig: Des Brot ich ess, des Lied ich sing. Allerdings: Auch mit mehr Wettbewerb auf dem Rating-Markt gibt es zu einer konsequenten Entschuldung in Europa keine Alternative.
„Wir unterstützen mit Nachdruck den Aufbau einer europäischer Rating-Agentur wie sie derzeit von der Unternehmensberatung Roland Berger angestoßen wird. Dies wird zu mehr Objektivität auf dem Rating-Markt führen“, erklärt Ingolf F. Brauner, der Präsident des Bundes der Selbständigen (BDS) – Gewerbeverband Bayern. Derzeit beherrschen drei große Rating-Agenturen Fitch Ratings, Standard & Poor's (S&P) und Moody's mehr als 90 Prozent des Marktes. „Auch ordnungspolitisch ist eine solche Ballung von Marktmacht sehr kritisch. Jeder neue Wettbewerber ist daher ein Gewinn.“
Der Nachteil dieses Oligopols zeigte sich im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise: „Vor dem Zusammenbruch des amerikanischen Immobilienmarkts 2008 haben die Rating-Agenturen nicht vor US-Hypothekenanleihen gewarnt, obwohl viele nur noch Schrottcharakter hatten. Sie tragen daher am Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Mitschuld“, bilanziert Ingolf F. Brauner. „Denis Snower, der Präsident des renommierten Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, hat daher vollkommen recht. Die drei großen Rating-Agenturen haben total versagt.“
Auch die derzeitigen Bewertungen so mancher Papiere, insbesondere durch die Agentur Standard & Poor‘s, sind sehr kritikwürdig. „Man fragt sich schon, warum Standard & Poor‘s manchen US-Bundesstaaten, die in der Krise ein Drittel ihres Haushaltes mit Schulden finanziert haben, relativ gute Bewertungen gibt und einige Euroländer so rabiat heruntergeratet werden.“ Hier erhofft sich der BDS zwischen den Rating-Agenturen mehr Wettbewerb um belastbare Bewertungsmaßstäbe. Damit diese möglichst objektiv sind, sei es wichtig, dass eine neue Rating-Agentur weitestgehend unabhängig von Staaten, Banken und den Emittenten von Wertpapieren agiere, so Brauner. Ausländische Autohersteller wären sicher auch nicht begeistert, wenn ihre Kunden die HU-Plakette von einem TÜV bekommen würden, bei dem deutsche Autohersteller das Sagen hätten.
Der Präsident des BDS macht aber auch klar, dass das Hauptproblem der europäischen Schuldenkrise nicht in der Beurteilung der Rating-Agenturen liegt. „Hauptverantwortlich ist die jahrzehntelange, zügellose Schuldenmacherei von Staaten und Privathaushalten in vielen Ländern Europas sowie verschleppte Strukturreformen. Aus unserer Sicht schließen sich aber eine konsequente Schuldenkonsolidierung und mehr Wettbewerb zwischen den Rating-Agenturen nicht aus“, so Brauner abschließend.
„Wir unterstützen mit Nachdruck den Aufbau einer europäischer Rating-Agentur wie sie derzeit von der Unternehmensberatung Roland Berger angestoßen wird. Dies wird zu mehr Objektivität auf dem Rating-Markt führen“, erklärt Ingolf F. Brauner, der Präsident des Bundes der Selbständigen (BDS) – Gewerbeverband Bayern. Derzeit beherrschen drei große Rating-Agenturen Fitch Ratings, Standard & Poor's (S&P) und Moody's mehr als 90 Prozent des Marktes. „Auch ordnungspolitisch ist eine solche Ballung von Marktmacht sehr kritisch. Jeder neue Wettbewerber ist daher ein Gewinn.“
Der Nachteil dieses Oligopols zeigte sich im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise: „Vor dem Zusammenbruch des amerikanischen Immobilienmarkts 2008 haben die Rating-Agenturen nicht vor US-Hypothekenanleihen gewarnt, obwohl viele nur noch Schrottcharakter hatten. Sie tragen daher am Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Mitschuld“, bilanziert Ingolf F. Brauner. „Denis Snower, der Präsident des renommierten Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, hat daher vollkommen recht. Die drei großen Rating-Agenturen haben total versagt.“
Auch die derzeitigen Bewertungen so mancher Papiere, insbesondere durch die Agentur Standard & Poor‘s, sind sehr kritikwürdig. „Man fragt sich schon, warum Standard & Poor‘s manchen US-Bundesstaaten, die in der Krise ein Drittel ihres Haushaltes mit Schulden finanziert haben, relativ gute Bewertungen gibt und einige Euroländer so rabiat heruntergeratet werden.“ Hier erhofft sich der BDS zwischen den Rating-Agenturen mehr Wettbewerb um belastbare Bewertungsmaßstäbe. Damit diese möglichst objektiv sind, sei es wichtig, dass eine neue Rating-Agentur weitestgehend unabhängig von Staaten, Banken und den Emittenten von Wertpapieren agiere, so Brauner. Ausländische Autohersteller wären sicher auch nicht begeistert, wenn ihre Kunden die HU-Plakette von einem TÜV bekommen würden, bei dem deutsche Autohersteller das Sagen hätten.
Der Präsident des BDS macht aber auch klar, dass das Hauptproblem der europäischen Schuldenkrise nicht in der Beurteilung der Rating-Agenturen liegt. „Hauptverantwortlich ist die jahrzehntelange, zügellose Schuldenmacherei von Staaten und Privathaushalten in vielen Ländern Europas sowie verschleppte Strukturreformen. Aus unserer Sicht schließen sich aber eine konsequente Schuldenkonsolidierung und mehr Wettbewerb zwischen den Rating-Agenturen nicht aus“, so Brauner abschließend.