TK-Branche verhalten optimistisch für 2011
Köln, 04.02.2011, Der VATM hat heute in Köln bei seinem Glasfasertag das Jahrbuch "Telekommunikation und Mehrwertdienste in Deutschland 2010/2011" vorgestellt und damit zum zehnten Mal einen umfassenden Überblick über wirtschaftliche, technologische und politisch-regulatorische Geschehnisse auf dem deutschen TK-Markt vorgelegt.
Die Rückblicke auf die Entwicklungen in der TK-Branche in 2010 sowie Ausblicke auf dieses Jahr in Statements der Präsidiumsmitglieder und zahlreicher weiterer Mitgliedsunternehmen sowie die hochkarätigen Gastbeiträge aus Politik, Regulierung und Wissenschaft bieten einen außergewöhnlichen Spiegel der aktuellen Branchenlage - ob Festnetz, Mobilfunk oder Auskunfts- und Mehrwertdienste.
So kommentiert Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle den Stand beim Breitbandausbau, die Ziele der Bundesregierung und die Bedeutung des Wettbewerbs. In dem Beitrag heißt es unter anderem mit Blick auf die Breitbandstrategie: "Keine staatliche Intervention kann eine Investitions- und Innovationsdynamik hervorbringen, die insgesamt mit den Ergebnissen privatwirtschaftlicher Initiative mithalten kann. Deshalb legen wir eine klare Priorität auf einen marktgetriebenen Breitbandausbau." Brüderle verweist zudem auf die wichtige Rolle der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die mit unterschiedlichen Technologien in der Lage seien, sehr schnell Breitbandlücken zu schließen. Der Bundeswirtschaftsminister dankt in seinem Gastbeitrag den VATM-Mitgliedsunternehmen "für den großen Beitrag, den sie in den vergangenen Jahren für den Breitbandausbau geleistet haben".
Einem anderen Schwerpunktthema widmet sich Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, in seinem Artikel "Wettbewerb ist die entscheidende Stellschraube zur Bewahrung der Netzneutralität": Die Regulierungsbehörde trete auch in Zukunft für ein offenes Internet ein, in dem nicht diskriminiert werde. Gleichzeitig solle aber auch wohlfahrtssteigende Qualitätsdifferenzierung möglich sein. "Das sind keine unüberbrückbaren Gegensätze." Rechtliche Schnellschüsse seien beim Thema Netzneutralität nicht gefragt, so Kurth. "Sinnvoller sind hier klare Prinzipien wie Transparenz oder Nicht-Diskriminierung, statt jetzt bereits eine Ergänzung des rechtlichen Instrumentariums zu fordern."
Ganz oben auf der Themenliste stehen 2010/2011 der Breitbandausbau und der Aufbau eines Glasfasernetzes. Das spiegelt sich auch in einem Doppelinterview mit VATM-Präsident Gerd Eickers und Telekom-Vorstand Niek Jan van Damme im Jahrbuch wider. Obwohl weiterhin in vielen Bereichen - etwa beim monatlichen Mietpreis für die Teilnehmeranschlussleitung und beim Thema Qualität/Anbieterwechsel - unterschiedliche Auffassungen bestehen, halten sowohl die Wettbewerber als auch der Ex-Monopolist gemeinsame Standards beim Glasfaserausbau und Open Access - dem diskriminierungsfreien Netzzugang - für dringend erforderlich. In einem weiteren Gastbeitrag beleuchtet TK-Experte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, Universität Duisburg-Essen und Gründungsgesellschafter der Dialog Consult GmbH, die Perspektiven für den deutschen TK-Markt im Jahr 2011. Unter dem Titel "Die Zukunft ist mobil - zum Stand des drahtlosen Breitbandausbaus in Deutschland" blicken Prof. Dr. Bernd Holznagel, Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM) an der Universität Münster, und Bernd Sörries, Geschäftsführer der neuen Forschungsstelle für Mobiles Breitband am ITM, auf die wachsende Bedeutung von Mobilfunk für eine moderne Volkswirtschaft. Einblicke in die Arbeit der 2010 ins Leben gerufenen Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft bietet deren Vorsitzender Axel Fischer.
"Die Branche hat viele neue Chancen, die Prognosen für 2011 stimmen zuversichtlich", sagte VATM-Präsident Gerd Eickers bei der Vorstellung der Publikation. "Aber auch die Analysen im Jahrbuch zeigen zugleich, dass zwölf Jahre nach der Öffnung des TK-Marktes die Wettbewerbssituation grundsätzlich zwar positiv zu bewerten ist, die Unternehmen aber weiterhin einem marktbeherrschenden Ex-Monopolisten gegenüberstehen." Die Weichen, die 2011 durch die Novelle des Telekommunikationsgesetzes, aber auch durch den europäischen Regulierungsrahmen und im NGA-Forum gestellt werden, werden nicht unerheblich über Erfolg oder Misserfolg des Glasfaserausbaus und damit die Zukunftsfähigkeit des TK-Standortes Deutschland entscheiden", betonte Eickers.
Das Wichtigste aber sei und bleibe die Orientierung an den tatsächlichen Kundenbedürfnissen. "Ein politisch motivierter kurzfristiger Glasfaserausbau bis in jedes Haus - wie teilweise aktuell gefordert - verteuert den Ausbau dramatisch, belastet die Familien und Steuerzahler und schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland mehr als ihm zu nutzen", warnt der VATM-Präsident. Der Ausbau des Höchstgeschwindigkeit-Netzes müsse dem Bedarf angemessen erfolgen. "Wenn aber statt des Kunden die Politik entscheidet und ein flächendeckender Ausbau zum Prestigeprojekt wird, zahlt der Verbraucher nicht für eine von ihm gewünschte Leistung, sondern jeder Haushalt, auch wenn er keinen Nutzen zieht. Wenn statt des Kohlepfennigs nun der Glasfaser-Euro diskutiert wird, bedeutet das für eine vierköpfige Familie, die Festnetz und Handys nutzt, eine Zusatzsteuer von 60 Euro im Jahr."
Die Rückblicke auf die Entwicklungen in der TK-Branche in 2010 sowie Ausblicke auf dieses Jahr in Statements der Präsidiumsmitglieder und zahlreicher weiterer Mitgliedsunternehmen sowie die hochkarätigen Gastbeiträge aus Politik, Regulierung und Wissenschaft bieten einen außergewöhnlichen Spiegel der aktuellen Branchenlage - ob Festnetz, Mobilfunk oder Auskunfts- und Mehrwertdienste.
So kommentiert Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle den Stand beim Breitbandausbau, die Ziele der Bundesregierung und die Bedeutung des Wettbewerbs. In dem Beitrag heißt es unter anderem mit Blick auf die Breitbandstrategie: "Keine staatliche Intervention kann eine Investitions- und Innovationsdynamik hervorbringen, die insgesamt mit den Ergebnissen privatwirtschaftlicher Initiative mithalten kann. Deshalb legen wir eine klare Priorität auf einen marktgetriebenen Breitbandausbau." Brüderle verweist zudem auf die wichtige Rolle der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die mit unterschiedlichen Technologien in der Lage seien, sehr schnell Breitbandlücken zu schließen. Der Bundeswirtschaftsminister dankt in seinem Gastbeitrag den VATM-Mitgliedsunternehmen "für den großen Beitrag, den sie in den vergangenen Jahren für den Breitbandausbau geleistet haben".
Einem anderen Schwerpunktthema widmet sich Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, in seinem Artikel "Wettbewerb ist die entscheidende Stellschraube zur Bewahrung der Netzneutralität": Die Regulierungsbehörde trete auch in Zukunft für ein offenes Internet ein, in dem nicht diskriminiert werde. Gleichzeitig solle aber auch wohlfahrtssteigende Qualitätsdifferenzierung möglich sein. "Das sind keine unüberbrückbaren Gegensätze." Rechtliche Schnellschüsse seien beim Thema Netzneutralität nicht gefragt, so Kurth. "Sinnvoller sind hier klare Prinzipien wie Transparenz oder Nicht-Diskriminierung, statt jetzt bereits eine Ergänzung des rechtlichen Instrumentariums zu fordern."
Ganz oben auf der Themenliste stehen 2010/2011 der Breitbandausbau und der Aufbau eines Glasfasernetzes. Das spiegelt sich auch in einem Doppelinterview mit VATM-Präsident Gerd Eickers und Telekom-Vorstand Niek Jan van Damme im Jahrbuch wider. Obwohl weiterhin in vielen Bereichen - etwa beim monatlichen Mietpreis für die Teilnehmeranschlussleitung und beim Thema Qualität/Anbieterwechsel - unterschiedliche Auffassungen bestehen, halten sowohl die Wettbewerber als auch der Ex-Monopolist gemeinsame Standards beim Glasfaserausbau und Open Access - dem diskriminierungsfreien Netzzugang - für dringend erforderlich. In einem weiteren Gastbeitrag beleuchtet TK-Experte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, Universität Duisburg-Essen und Gründungsgesellschafter der Dialog Consult GmbH, die Perspektiven für den deutschen TK-Markt im Jahr 2011. Unter dem Titel "Die Zukunft ist mobil - zum Stand des drahtlosen Breitbandausbaus in Deutschland" blicken Prof. Dr. Bernd Holznagel, Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM) an der Universität Münster, und Bernd Sörries, Geschäftsführer der neuen Forschungsstelle für Mobiles Breitband am ITM, auf die wachsende Bedeutung von Mobilfunk für eine moderne Volkswirtschaft. Einblicke in die Arbeit der 2010 ins Leben gerufenen Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft bietet deren Vorsitzender Axel Fischer.
"Die Branche hat viele neue Chancen, die Prognosen für 2011 stimmen zuversichtlich", sagte VATM-Präsident Gerd Eickers bei der Vorstellung der Publikation. "Aber auch die Analysen im Jahrbuch zeigen zugleich, dass zwölf Jahre nach der Öffnung des TK-Marktes die Wettbewerbssituation grundsätzlich zwar positiv zu bewerten ist, die Unternehmen aber weiterhin einem marktbeherrschenden Ex-Monopolisten gegenüberstehen." Die Weichen, die 2011 durch die Novelle des Telekommunikationsgesetzes, aber auch durch den europäischen Regulierungsrahmen und im NGA-Forum gestellt werden, werden nicht unerheblich über Erfolg oder Misserfolg des Glasfaserausbaus und damit die Zukunftsfähigkeit des TK-Standortes Deutschland entscheiden", betonte Eickers.
Das Wichtigste aber sei und bleibe die Orientierung an den tatsächlichen Kundenbedürfnissen. "Ein politisch motivierter kurzfristiger Glasfaserausbau bis in jedes Haus - wie teilweise aktuell gefordert - verteuert den Ausbau dramatisch, belastet die Familien und Steuerzahler und schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland mehr als ihm zu nutzen", warnt der VATM-Präsident. Der Ausbau des Höchstgeschwindigkeit-Netzes müsse dem Bedarf angemessen erfolgen. "Wenn aber statt des Kunden die Politik entscheidet und ein flächendeckender Ausbau zum Prestigeprojekt wird, zahlt der Verbraucher nicht für eine von ihm gewünschte Leistung, sondern jeder Haushalt, auch wenn er keinen Nutzen zieht. Wenn statt des Kohlepfennigs nun der Glasfaser-Euro diskutiert wird, bedeutet das für eine vierköpfige Familie, die Festnetz und Handys nutzt, eine Zusatzsteuer von 60 Euro im Jahr."