Publizistische Chancengleichheit in der Politik
Eine gesunde Demokratie lebt vom fairen Wettbewerb der politischen Meinungen und setzt damit auch die publizistische Chancengleichheit der Parteien voraus. Olaf Jandura, Politikwissenschaftler von der Universität München, hat in Bezug darauf die Berichterstattung in den wichtigsten deutschen Nachrichtenmedien im Vorfeld dreier Bundestagswahlen untersucht. Dabei erbringt er den Beweis, dass die Chancen auf mediale Präsenz für die im Bundestag vertretenen Parteien prinzipiell ausgewogen sind - sich je nach Parameter in einzelnen Bereichen aber auch Unterschiede ergeben. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Publizistik aus dem Wiesbadener VS Verlag erschienen.
Die Medienpräsenz der CDU/CSU und SPD entspricht laut den Ergebnissen der Münchner Untersuchung fast genau dem Verhältnis ihrer Wählerstimmen bei der vorangegangenen Wahl. Über FDP und Bündnis 90/Die Grünen wurde entsprechend der Wähleranteile weniger umfangreich berichtet. Dennoch waren ihre Zugangschancen zur medialen Berichterstattung höher im Vergleich zu den Anteilen, die ihnen zum Beispiel über die staatlich vergebenen Sendeplätze für kostenlose Wahlwerbespots zustanden. Zwischen Intensität der Berichterstattung und Wahlerfolg konnte hingegen kein Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Linkspartei hatte unabhängig von Stellung und Wahlerfolg im untersuchten Zeitraum insgesamt schlechtere Publikationschancen als die anderen Kleinparteien.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen die zentralen politischen Parteien bei den Bundestagswahlkämpfen in den Jahren 1998, 2002 und 2009: CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und PDS/Linkspartei. Olaf Jandura wertete für seine Analyse über 3.900 wahlrelevante Beiträge aus drei Nachrichtensendungen im Fernsehen (Tagesschau | heute | RTL aktuell) und fünf Tageszeitungen (Frankfurter Allgemeine Zeitung | Frankfurter Rundschau | Süddeutsche Zeitung | Die Welt | Bild) aus dem Zeitraum jeweils vier Wochen vor der Wahl aus.
Weitere Informationen:
http://www.publizistik-digital.de
Die Medienpräsenz der CDU/CSU und SPD entspricht laut den Ergebnissen der Münchner Untersuchung fast genau dem Verhältnis ihrer Wählerstimmen bei der vorangegangenen Wahl. Über FDP und Bündnis 90/Die Grünen wurde entsprechend der Wähleranteile weniger umfangreich berichtet. Dennoch waren ihre Zugangschancen zur medialen Berichterstattung höher im Vergleich zu den Anteilen, die ihnen zum Beispiel über die staatlich vergebenen Sendeplätze für kostenlose Wahlwerbespots zustanden. Zwischen Intensität der Berichterstattung und Wahlerfolg konnte hingegen kein Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Linkspartei hatte unabhängig von Stellung und Wahlerfolg im untersuchten Zeitraum insgesamt schlechtere Publikationschancen als die anderen Kleinparteien.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen die zentralen politischen Parteien bei den Bundestagswahlkämpfen in den Jahren 1998, 2002 und 2009: CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und PDS/Linkspartei. Olaf Jandura wertete für seine Analyse über 3.900 wahlrelevante Beiträge aus drei Nachrichtensendungen im Fernsehen (Tagesschau | heute | RTL aktuell) und fünf Tageszeitungen (Frankfurter Allgemeine Zeitung | Frankfurter Rundschau | Süddeutsche Zeitung | Die Welt | Bild) aus dem Zeitraum jeweils vier Wochen vor der Wahl aus.
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