KfW-Konjunkturkompass: Deutscher Aufschwung zu Ende
Der beeindruckende deutsche Aufschwung der vergangenen zwei Jahre erlebt nach einem guten 3. Quartal seinen Schlusspunkt: Legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September noch einmal um kräftige +0,5 % (alle Wachstumsraten preis-, saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem Vorquartal zu, so steht die Wirtschaft nun vor einem schwachen Winterhalbjahr. Der KfW-Konjunkturkompass prognostiziert für das Schlussquartal 2011 einen leichten BIP-Rückgang von -0,2 % ggü. Vorquartal und erwartet für das Gesamtjahr 2012 lediglich ein Wachstum von +1,0 %. Dies entspräche nur noch einem Drittel der für das Jahr 2011 erwarteten Wachstumsrate von +3,0 %.
Der Konjunkturausblick leidet vor allem unter dem zurzeit außerordentlich hohen Ausmaß an Verunsicherung wegen der sich weiter zuspitzenden Eurokrise. Aber auch handfeste realwirtschaftliche Faktoren signalisieren ein Ende des deutschen Aufschwungs, z. B. die weltweite Wachstumsverlangsamung sowie die notwendigen fiskalischen Konsolidierungsanstrengungen insbesondere in der Eurozone, die für gut 40 Prozent der deutschen Ausfuhren steht. Beides dämpft die Nachfrage nach deutschen Exportgütern.
„Nach zwei sehr starken Jahren steht das deutsche Wirtschaftswachstum vor einem deutlichen Rückschlag“, sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Wie es 2012 weitergehe, hänge entscheidend davon ab, ob in einem überschaubaren Zeitrahmen ein glaubwürdiger Ansatz zur Überwindung der Eurokrise gefunden werde, sodass sich die Unsicherheit wenigstens zum Teil auflöse und wieder mehr Zukunftsvertrauen einkehren könne. Unter diesen Bedingungen könnten Deutschlands fortbestehende Stärken - wettbewerbsfähige Unternehmen mit einer global interessanten Angebotspalette hochwertiger Kapitalgüter, robuster Arbeitsmarkt, vergleichsweise solide Staatsfinanzen – wieder vermehrt zum Tragen kommen und die temporäre Wachstumsschwäche im Verlauf von 2012 überwunden werden. Ein im Wesentlichen von der Binnennachfrage getragener BIP-Zuwachs von +1,0 % ist so erreichbar.
Sollte sich jedoch bis spätestens zum kommenden Frühjahr keine überzeugende Perspektive zur Kriseneindämmung abzeichnen, wird der Schwächeeinbruch der deutschen Wirtschaft nach Einschätzung der KfW tiefer und länger ausfallen. „Dann dürfte sich der Teufelskreis aus fallendem Vertrauen, zunehmendem Attentismus und sinkender Nachfrage intensivieren und nur noch schwer zu durchbrechen sein. Eine Rezession auch in Deutschland wird dann wahrscheinlich“, warnt der KfW-Chefvolkswirt. Der KfW-Konjunkturkompass rechnet in diesem Risikoszenario für 2012 mit einer Schrumpfung des BIP um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr. „Noch können EZB sowie europäische und nationale Wirtschaftspolitik dies verhindern. Entscheidend ist nach unserer Einschätzung, dass die Konsolidierungsmaßnahmen in den „gestressten“ Ländern mit wachstumsstärkenden Strukturreformen und Investitionen flankiert werden. Zudem muss die EZB glaubwürdig signalisieren, dass sie eine sich selbst verstärkende Liquiditätskrise, die letztlich in eine echte Solvenzkrise mit allen Folgen für die Realwirtschaft mündet, in großen europäischen Ländern nicht zulassen wird.“
Der Konjunkturausblick leidet vor allem unter dem zurzeit außerordentlich hohen Ausmaß an Verunsicherung wegen der sich weiter zuspitzenden Eurokrise. Aber auch handfeste realwirtschaftliche Faktoren signalisieren ein Ende des deutschen Aufschwungs, z. B. die weltweite Wachstumsverlangsamung sowie die notwendigen fiskalischen Konsolidierungsanstrengungen insbesondere in der Eurozone, die für gut 40 Prozent der deutschen Ausfuhren steht. Beides dämpft die Nachfrage nach deutschen Exportgütern.
„Nach zwei sehr starken Jahren steht das deutsche Wirtschaftswachstum vor einem deutlichen Rückschlag“, sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Wie es 2012 weitergehe, hänge entscheidend davon ab, ob in einem überschaubaren Zeitrahmen ein glaubwürdiger Ansatz zur Überwindung der Eurokrise gefunden werde, sodass sich die Unsicherheit wenigstens zum Teil auflöse und wieder mehr Zukunftsvertrauen einkehren könne. Unter diesen Bedingungen könnten Deutschlands fortbestehende Stärken - wettbewerbsfähige Unternehmen mit einer global interessanten Angebotspalette hochwertiger Kapitalgüter, robuster Arbeitsmarkt, vergleichsweise solide Staatsfinanzen – wieder vermehrt zum Tragen kommen und die temporäre Wachstumsschwäche im Verlauf von 2012 überwunden werden. Ein im Wesentlichen von der Binnennachfrage getragener BIP-Zuwachs von +1,0 % ist so erreichbar.
Sollte sich jedoch bis spätestens zum kommenden Frühjahr keine überzeugende Perspektive zur Kriseneindämmung abzeichnen, wird der Schwächeeinbruch der deutschen Wirtschaft nach Einschätzung der KfW tiefer und länger ausfallen. „Dann dürfte sich der Teufelskreis aus fallendem Vertrauen, zunehmendem Attentismus und sinkender Nachfrage intensivieren und nur noch schwer zu durchbrechen sein. Eine Rezession auch in Deutschland wird dann wahrscheinlich“, warnt der KfW-Chefvolkswirt. Der KfW-Konjunkturkompass rechnet in diesem Risikoszenario für 2012 mit einer Schrumpfung des BIP um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr. „Noch können EZB sowie europäische und nationale Wirtschaftspolitik dies verhindern. Entscheidend ist nach unserer Einschätzung, dass die Konsolidierungsmaßnahmen in den „gestressten“ Ländern mit wachstumsstärkenden Strukturreformen und Investitionen flankiert werden. Zudem muss die EZB glaubwürdig signalisieren, dass sie eine sich selbst verstärkende Liquiditätskrise, die letztlich in eine echte Solvenzkrise mit allen Folgen für die Realwirtschaft mündet, in großen europäischen Ländern nicht zulassen wird.“