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ITK zentraler Baustein für Klimaziele

Energieverbauch für drei Viertel der Verbraucher wichtiges Kaufkriterium bei Hightech-Produkten.
bitkom | 05.03.2010
Hannover, 5. März 2010
ITK ist ein zentraler Baustein, um die internationalen und nationalen Klimaziele zu erreichen. Die intelligente Nutzung von moderner ITK spart CO2-Emissionen in anderen Branchen. „ITK-Systeme entwickeln eine enorme Hebelwirkung auf die Energieeffizienz der gesamten Volkswirtschaft“, sagte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer heute auf der CeBIT. Dort haben Bundesumweltministerium (BMU), Umweltbundesamt (UBA) und der BITKOM heute die 4. gemeinsame Jahreskonferenz zu den Anwendungsperspektiven von Green IT ausgerichtet. Laut der aktuellen SMART-2020-Studie können durch die zunehmende ITK-Nutzung im Jahr 2020 bis zu 25 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Beispielsweise können Logistikketten und Verkehrssysteme mit IT gleichmäßiger ausgelastet und Produktionsprozesse effizienter organisiert werden. Prototypen können am Rechner gebaut und erprobt werden, Pendler werden zu Telearbeitern, Videokonferenzen ersetzen Flüge.

Klimaschutz und Wirtschaftswachstum schließen sich nach Meinung des BITKOM nicht mehr aus, sie bedingen mittlerweile einander. „Wenn wir nicht heute versuchen, den CO2-Ausstoß und den Klimawandel einzudämmen, zahlen morgen die Malediven und übermorgen wir alle eine Zeche. Gelingt es Deutschland jedoch, seine starke Stellung im Umweltschutz mit innovativen Technologien auszubauen, hält und schafft das Wachstum und Arbeitsplätze bei uns“, sagte Scheer. Die Bundesregierung müsse die CO2-Reduktion in Deutschland weiter vorantreiben und sich an die Spitze des internationalen Klimaschutzes setzen. Sie sollte den politischen Druck aufrechterhalten, um doch noch verbindliche internationale Emissionsziele zu vereinbaren. Dabei sollte sie den Auf- und Ausbau intelligenter Energienetze stärker in den Mittelpunkt der Klimapolitik zu rücken. In wenigen Jahren werden sehr viele Haushalte Strom nicht nur abnehmen, sondern auch einspeisen – dank der Solarzellen auf dem Dach, einem Blockheizkraftwerk im Keller oder dem Elektroauto in der Garage. Nach einer aktuellen BITKOM-Umfrage hat jeder vierte Bürger schon darüber nachgedacht, Energie zu produzieren und ins Stromnetz einzuspeisen. Bei den 30- bis 50-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. „Wir als Hightech-Industrie unterstützen die Bundesregierung nachhaltig bei dem Ziel einer umfangreichen CO2-Reduktion, denn IT und Kommunikations-Technologien werden maßgeblich dazu beitragen, selbst anspruchsvollste Klimaziele zu erreichen“, sagte Scheer.

Auch eine moderne Büroausstattung hilft beim Sparen von Strom und Kosten. Der BITKOM hat auf der CeBIT ein Musterbüro aus den Jahren 2005 einem Büro aus dem Jahr 2010 gegenübergestellt. Röhrenmonitore wurden durch moderne Flachbildschirme ausgetauscht. Drucker, Kopierer, Faxgerät und Scanner wurden ersetzt durch ein einzelnes smartes Multifunktionsgerät. Dabei zeigt sich: Das Büro 2010 verbraucht bei den gleichen Tätigkeiten der Mitarbeiter nur ein Drittel an Strom des Büros 2005. Der Kauf energieeffizienter ITK-Produkte lohnt sowohl für Unternehmen wie Verbraucher. Die BITKOM-Umfrage zeigt: Beim Kauf von Hightech-Geräten wie Computern oder Druckern spielt der Energieverbrauch für drei von vier Verbrauchern eine wichtige oder sehr wichtige Rolle. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Fast genauso viele in dieser Altersklasse legen beim Hightech-Kauf Wert auf umweltfreundliche Materialien.

Als „Ausgewählter Ort 2010“ ist die „CeBIT green IT“-Konferenz heute im Rahmen des Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Damit ist sie Teil der größten Veranstaltungsreihe Deutschlands, die von der Deutschen Bank und der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler durchgeführt wird. „Die ‚CeBIT green IT‘-Konferenz zeigt auf, wie modernste Informations- und Kommunikationstechnologie das Klima entlasten kann. So leistet die Konferenz einen wichtigen Beitrag für die weltweite Klimazukunft“, sagte Harald Eisenach von der Deutschen Bank bei der Preisverleihung. „CeBIT green IT“ zählt damit zu den 365 Preisträgern, die mit ihren zukunftsfähigen Ideen Deutschland als das „Land der Ideen“ repräsentieren.

„Green IT bündelt die Antworten der Informationstechnologie auf die Zukunftsfrage des Klimaschutzes. Wir freuen uns über die Auszeichnung als ‚Ausgewählter Ort‘ im Land der Ideen. Damit erhält das wichtige Thema Green durch IT noch mehr Aufmerksamkeit", sagte BITKOM-Präsident Scheer. Mit 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist die CeBIT green IT heute sechsmal so groß wie bei ihrer Premiere 2008. Scheer: „Ziel der Veranstaltung ist es, über ökonomisch und ökologisch erfolgreiche Produkte und Geschäftsmodelle zu informieren und eine Plattform für den Austausch zwischen Anbietern, Anwendern und interessierter Öffentlichkeit zu bieten. Im Vordergrund stehen Green-IT-Lösungen und -Produkte, die den gesamten Produktzyklus abbilden: vom energieeffizienten Design über intelligente Infrastrukturen bis hin zum Recycling und Remarketing von ITK-Produkten."

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