Internet-Telefonie wird immer beliebter
Berlin, 14. August 2009
Das Telefonieren per Internet wird immer beliebter. Im Jahr 2009 wird die Zahl der regelmäßigen Nutzer in Deutschland um 20 Prozent auf rund 6,8 Millionen steigen. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis einer aktuellen Prognose des European Information Technology Observatory (EITO). Im Jahr 2010 soll die Nutzerzahl laut EITO auf 8,2 Millionen steigen (plus 21 Prozent). „Die Internet-Telefonie hat sich als Ergänzung und in manchen Fällen auch als Alternative zu den üblichen Formen der Kommunikation etabliert“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Neben günstigen Tarifen biete das so genannte VoIP (Voice over Internet Protocol = Sprachübertragung per Internet) Funktionen, die vor allem im Geschäftsumfeld zum Einsatz kommen. So landen bei der Internettelefonie Sprachnachrichten, Faxe und E-Mails in einem gemeinsamen Posteingang. Mit dem starken Wachstum der Breitbandanschlüsse ist VoIP aber auch für Privatkunden interessanter geworden. Statt über den PC zu telefonieren, kann das normale Telefon direkt an das Breitband-Modem angeschlossen werden.
Der BITKOM erklärt, worauf man bei der Internet-Telefonie achten sollte:
1. Technische Voraussetzungen
Für VoIP ist ein schneller Internetzugang per DSL oder Kabel notwendig. Langsame Internetverbindungen unter 1 Mbit/s werden nicht von allen Anbietern unterstützt, zudem leidet die Sprachqualität. Ein günstiger Internetzugang zum monatlichen Pauschalpreis (Flatrate) ist ratsam. Wer am PC telefoniert, braucht einen Kopfhörer mit Mikrofon (Headset). Alternativ gibt es spezielle Telefone mit der für Internetgespräche etablierten SIP-Übertragungstechnik.
2. Das alte Telefon weiter nutzen
Wer beim Umstieg auf Internet-Telefonie keine neuen Geräte anschaffen will, benötigt einen VoIP-Adapter. Herkömmliche Festnetz- und Schnurlos-Telefone sowie Telefonanlagen können so weiter genutzt werden. Im einfachsten Fall ist der VoIP-Adapter in das Internetmodem integriert. Solche Zugangsboxen bieten viele Telefon- und Internet-Anbieter beim Abschluss eines Laufzeitvertrags an.
3. VoIP-Anbieter wählen und Tarife vergleichen
Zusätzlich brauchen Kunden einen Anbieter für VoIP-Gespräche. Dieser kann, muss aber nicht identisch sein mit dem Internetprovider. Die nötigen Verträge können laut Bundesnetzagentur derzeit bei rund 80 Anbietern abgeschlossen werden. Dabei gibt es die Auswahl zwischen Pauschalen für Gespräche ins Festnetz sowie Tarifen ohne Grundgebühr, die nach Minuten abgerechnet werden. Welches Modell am günstigsten ist, hängt vom eigenen Verhalten beim Telefonieren ab. Beim Vergleich sollte man darauf achten, was Anrufe zu Handys und ins Ausland kosten. Es lohnt sich zudem zu prüfen, ob der bisher genutzte Festnetzanbieter oder alternativ Call-by-Call-Dienste nicht ähnlich niedrige Tarife anbieten.
4. Unterschiedliche Vorwahlen bedenken
Bei Abschluss eines VoIP-Vertrages kann der Kunde seine Telefonnummer in der Regel zum neuen Anbieter mitnehmen oder er bekommt eine neue Rufnummer. Diese hat je nach Anbieter die gewohnte Ortsvorwahl, die vom Wohnsitz abhängig ist, oder eine spezielle 032-Vorwahl. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für Anrufe zu solchen Nummern variieren können. Oft sind Anrufe zu 032-Anschlüssen nicht in den Flatrates für Festnetzgespräche enthalten, weil diese nur für normale Vorwahlen gelten. Ein Vorteil ist, dass die Nummer nicht ortsgebunden ist. Wer umzieht, kann sie quer durch Deutschland mitnehmen.
5. Kostenlos telefonieren per Instant Messenger
Völlig kostenfrei kann im Internet über Sofortnachrichten-Dienste (Instant Messenger wie ICQ, Windows Live Messenger, Mac Messenger oder Skype) telefoniert werden. Für solche Gratistelefonate müssen beide Gesprächspartner vor dem PC sitzen und beim gleichen Dienst angemeldet sein. Dann ist mit einer Webcam sogar Videotelefonie mit mehreren Gesprächsteilnehmern möglich. Anrufe zu normalen Telefon- oder VoIP-Anschlüssen sind damit aber gar nicht oder nur gegen zusätzliche Gebühren möglich.
Hinweis zur Datenquelle: Das European Information Technology Observatory (www.eito.com) liefert aktuelle Marktdaten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO wird von der Bitkom Research GmbH betrieben, einer Tochtergesellschaft des BITKOM e.V. Das EITO arbeitet u.a. mit den Marktforschungsinstituten PAC, IDATE und GfK zusammen.
Ansprechpartner
Maurice Shahd
Pressesprecher
Wirtschaftspolitik
und Konjunktur
Tel. +49. 30. 27576-114
Fax +49. 30. 27576-51-114
m.shahd@bitkom.org
Manfred Breul
Bereichsleiter Telekommunikation
Tel. +49. 30. 27576-260
Fax +49. 30. 27576-51-260
m.breul@bitkom.org
Dr. Axel Pols
Chefvolkswirt
Tel. +49. 30. 27576-120
Fax +49. 30. 27576-400
a.pols@bitkom.org
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.300 Unternehmen, davon 950 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.
Das Telefonieren per Internet wird immer beliebter. Im Jahr 2009 wird die Zahl der regelmäßigen Nutzer in Deutschland um 20 Prozent auf rund 6,8 Millionen steigen. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis einer aktuellen Prognose des European Information Technology Observatory (EITO). Im Jahr 2010 soll die Nutzerzahl laut EITO auf 8,2 Millionen steigen (plus 21 Prozent). „Die Internet-Telefonie hat sich als Ergänzung und in manchen Fällen auch als Alternative zu den üblichen Formen der Kommunikation etabliert“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Neben günstigen Tarifen biete das so genannte VoIP (Voice over Internet Protocol = Sprachübertragung per Internet) Funktionen, die vor allem im Geschäftsumfeld zum Einsatz kommen. So landen bei der Internettelefonie Sprachnachrichten, Faxe und E-Mails in einem gemeinsamen Posteingang. Mit dem starken Wachstum der Breitbandanschlüsse ist VoIP aber auch für Privatkunden interessanter geworden. Statt über den PC zu telefonieren, kann das normale Telefon direkt an das Breitband-Modem angeschlossen werden.
Der BITKOM erklärt, worauf man bei der Internet-Telefonie achten sollte:
1. Technische Voraussetzungen
Für VoIP ist ein schneller Internetzugang per DSL oder Kabel notwendig. Langsame Internetverbindungen unter 1 Mbit/s werden nicht von allen Anbietern unterstützt, zudem leidet die Sprachqualität. Ein günstiger Internetzugang zum monatlichen Pauschalpreis (Flatrate) ist ratsam. Wer am PC telefoniert, braucht einen Kopfhörer mit Mikrofon (Headset). Alternativ gibt es spezielle Telefone mit der für Internetgespräche etablierten SIP-Übertragungstechnik.
2. Das alte Telefon weiter nutzen
Wer beim Umstieg auf Internet-Telefonie keine neuen Geräte anschaffen will, benötigt einen VoIP-Adapter. Herkömmliche Festnetz- und Schnurlos-Telefone sowie Telefonanlagen können so weiter genutzt werden. Im einfachsten Fall ist der VoIP-Adapter in das Internetmodem integriert. Solche Zugangsboxen bieten viele Telefon- und Internet-Anbieter beim Abschluss eines Laufzeitvertrags an.
3. VoIP-Anbieter wählen und Tarife vergleichen
Zusätzlich brauchen Kunden einen Anbieter für VoIP-Gespräche. Dieser kann, muss aber nicht identisch sein mit dem Internetprovider. Die nötigen Verträge können laut Bundesnetzagentur derzeit bei rund 80 Anbietern abgeschlossen werden. Dabei gibt es die Auswahl zwischen Pauschalen für Gespräche ins Festnetz sowie Tarifen ohne Grundgebühr, die nach Minuten abgerechnet werden. Welches Modell am günstigsten ist, hängt vom eigenen Verhalten beim Telefonieren ab. Beim Vergleich sollte man darauf achten, was Anrufe zu Handys und ins Ausland kosten. Es lohnt sich zudem zu prüfen, ob der bisher genutzte Festnetzanbieter oder alternativ Call-by-Call-Dienste nicht ähnlich niedrige Tarife anbieten.
4. Unterschiedliche Vorwahlen bedenken
Bei Abschluss eines VoIP-Vertrages kann der Kunde seine Telefonnummer in der Regel zum neuen Anbieter mitnehmen oder er bekommt eine neue Rufnummer. Diese hat je nach Anbieter die gewohnte Ortsvorwahl, die vom Wohnsitz abhängig ist, oder eine spezielle 032-Vorwahl. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für Anrufe zu solchen Nummern variieren können. Oft sind Anrufe zu 032-Anschlüssen nicht in den Flatrates für Festnetzgespräche enthalten, weil diese nur für normale Vorwahlen gelten. Ein Vorteil ist, dass die Nummer nicht ortsgebunden ist. Wer umzieht, kann sie quer durch Deutschland mitnehmen.
5. Kostenlos telefonieren per Instant Messenger
Völlig kostenfrei kann im Internet über Sofortnachrichten-Dienste (Instant Messenger wie ICQ, Windows Live Messenger, Mac Messenger oder Skype) telefoniert werden. Für solche Gratistelefonate müssen beide Gesprächspartner vor dem PC sitzen und beim gleichen Dienst angemeldet sein. Dann ist mit einer Webcam sogar Videotelefonie mit mehreren Gesprächsteilnehmern möglich. Anrufe zu normalen Telefon- oder VoIP-Anschlüssen sind damit aber gar nicht oder nur gegen zusätzliche Gebühren möglich.
Hinweis zur Datenquelle: Das European Information Technology Observatory (www.eito.com) liefert aktuelle Marktdaten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO wird von der Bitkom Research GmbH betrieben, einer Tochtergesellschaft des BITKOM e.V. Das EITO arbeitet u.a. mit den Marktforschungsinstituten PAC, IDATE und GfK zusammen.
Ansprechpartner
Maurice Shahd
Pressesprecher
Wirtschaftspolitik
und Konjunktur
Tel. +49. 30. 27576-114
Fax +49. 30. 27576-51-114
m.shahd@bitkom.org
Manfred Breul
Bereichsleiter Telekommunikation
Tel. +49. 30. 27576-260
Fax +49. 30. 27576-51-260
m.breul@bitkom.org
Dr. Axel Pols
Chefvolkswirt
Tel. +49. 30. 27576-120
Fax +49. 30. 27576-400
a.pols@bitkom.org
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.300 Unternehmen, davon 950 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.