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Fußball-WM zeitlich begrenzter Jobmotor

Werbewirtschaft rät zum Realismus. Gute Chancen für Praktikanten in Agenturen

Die Fußball-Weltmeisterschaft wird dem Arbeitsmarkt in Deutschland weitgehend nur zeitlich beschränkte Impulse geben. Zusätzlicher Arbeitskräftebedarf entstehe mit unter­schiedlicher Intensität unter anderem in den Bereichen Hotel- und Gaststätten­gewerbe, Druckindustrie, Tourismus und Agenturen der Public Relations, Verkaufsförderung und Werbung.

Darüber hinausreichende nachhaltige Arbeitsverträge blieben die Ausnahme, schätzt der Zentralverband der deutschen Werbewirt­schaft (ZAW) die Effekte des Weltsportereignisses in diesem Jahr ein.

Im Arbeitsmarkt der Werbebranche hätte sich diese Entwicklung bereits im vergangenen Jahr abzuzeichnen begonnen.

So sei die Anzahl der von Werbeagenturen gesuchten Werbe­experten zwar um 48 Pro­zent auf 2.220 nach oben geschnellt. "Dieses Ergebnis war aber deutlich geprägt von dem Angebot an Praktikanten, das sich um 130 Prozent auf 598 Offerten im Jahr 2005 erweitert hat." Ausge­schrieben seien diese Positionen überwiegend auf den Websites der anbietenden Agenturen. Vor allem dem akade­mischen Nachwuchs habe der Nachfragetrend verstärkt Möglichkeiten eröffnet, durch Selbsterfahrung berufliche Eignung im Bereich der Kommunikations­wirtschaft zu testen.

Im Profibereich suchten die Agenturen vor allem Grafiker, Medien­designer, Art-Directoren, Texter sowie Fachkräfte für die Werbe­produktion.

Im Kontrast zur positiven Nachfrage bei den Agenturen stand das abgebaute Interesse der werbenden Unternehmen. Insbesondere Markenartikler, aber auch die Investitionsgüterindustrie und die Automobilwirtschaft, fuhren ihre Suche nach Werbefachexperten um insgesamt 44 Prozent auf 608 Ausschreibungen zurück.

Rückläufig waren gleichfalls die Stellenangebote im Bereich der Medien, vor allem bei Publikumszeitschriften, Hörfunk, Außen­werbung und Internet. Insgesamt verminderte die Gruppe der Werbe­träger im zurückliegenden Jahr ihre Arbeitsplatzofferten um 5 Prozent auf 670.

Der ZAW geht davon aus, dass sich der Personalbestand in den Kernbereichen der Werbewirtschaft – auftraggebende Unternehmen, Werbegestaltung, Medien – bei anziehender Konjunktur in Deutsch­land leicht ausweitet. Gegenwärtig bilanziere sich der Personal­bestand in der Werbewirtschaft, einschließlich Zulieferbetriebe wie Druckindustrie und Papierwirtschaft auf rund 352.000 Beschäftigte.

Die Arbeitslosenquote liegt zur Zeit mit 4,9 Prozent oder 9.014 arbeitslosen Werbefachexperten auf Vorjahresniveau (4,8 Prozent) und damit weiterhin deutlich unter dem Wert des gesamten deutschen Arbeitsmarkts (12,4 Prozent).




Über Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW e.V.

Als Dachverband der Deutschen Werbewirtschaft koordiniert der ZAW die unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Branche.