Erik Bettermann: "Neue digitale Möglichkeiten erzielen bislang nicht gekannte politische Wirkung"
Angesichts der politischen Aufbruchstimmung in Nordafrika und Nahost hat der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, auf die wachsende Bedeutung des Internet, Sozialer Netze und mobiler Kommunikation für mehr Demokratie und Meinungsfreiheit hingewiesen. Anlässlich des "Welttags gegen Internetzensur" (12. März) sagte der Chef des deutschen Auslandsrundfunks: "Bei aller Euphorie für die neuen digitalen Möglichkeiten dürfen wir nicht vergessen, dass nach wie vor in vielen Staaten Online-Journalisten und Blogger im Visier der Machthaber stehen und staatliche Kontrollmaßnahmen gerade bei elektronischen Medien forciert werden."
Das bekomme auch die DW zu spüren. Bettermann: "In China werden unsere Online-Angebote streng zensiert. Und doch finden die Menschen aus unseren Zielgruppen immer wieder Wege, sich die Seiten dennoch zugänglich zu machen." Der Intendant verwies auch auf die jüngsten Einschränkungen, die für ausländische Journalisten eine ungehinderte Berichterstattung aus der VR China unmöglich machten. "Diese zunehmenden Repressionen, begleitet von einem enormen technischen Aufwand für Zensurmaßnahmen, sind inakzeptabel", so Bettermann. Auch die Bedrohung kritischer Online-Journalisten in Russland sei "nicht hinnehmbar".
Iranische Behörden zensierten ebenfalls DW-Angebote. Deshalb biete die Farsi-Redaktion Informationen auch über Soziale Netze wie Facebook an. "Die interaktive Plattform wird von vielen Iranern als Diskussionsforum genutzt", sagte Bettermann. Myanmar und Turkmenistan nannte der DW-Intendant als Beispiele für Länder, in denen ein Großteil der Bevölkerung "vom Internet völlig abgeschnitten" sei.
Die Deutsche Welle setze zur Verbreitung ihrer journalistischen Angebote verstärkt auf das Internet und mobile Dienste und trage als international präsente Stimme auch auf diesen Wegen zur Meinungsbildung der Weltöffentlichkeit bei. "Vor allem mit Blick auf die Jüngeren, die im Bestreben nach mehr Freiheit und Demokratie diese Plattformen zum politischen Wandel nutzen", betonte der Intendant.
Bettermann appellierte zugleich an die Verantwortung der Medien und die Einhaltung unverzichtbarer Qualitätsstandards: "Unser Publikum weltweit schätzt die Deutsche Welle als Quelle objektiver, zuverlässiger und unabhängiger Informationen. Wer den freien Zugang zu unseren Online-Angeboten durch Zensurmaßnahmen zu unterbinden versucht, beschneidet die Grundrechte und verliert an Kredit - bei den Menschen im Land und bei der Weltöffentlichkeit." Durch die digitalen Möglichkeiten erzielten Proteste eine bislang nicht gekannte politische Wirkung. "Sie bieten Plattformen zur Mobilisierung gegen Einschränkungen von Menschenrechten", so Bettermann.
Mit dem internationalen Weblog-Award "The BOBs" unterstützt die Deutsche Welle Blogger in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit. Der zum siebten Mal ausgeschriebene Wettbewerb zeichnet herausragende Weblogs in sechs Kategorien und elf Sprachen aus. Gesucht werden Weblogs und Videoformate, die sich mit Aspekten der Menschenrechte - etwa dem Recht auf Meinungsfreiheit, auf Bildung oder Gesundheit - beschäftigen. Vorschläge können noch bis einschließlich Freitag, 11. März, eingereicht werden (www.thebobs.com).
Das bekomme auch die DW zu spüren. Bettermann: "In China werden unsere Online-Angebote streng zensiert. Und doch finden die Menschen aus unseren Zielgruppen immer wieder Wege, sich die Seiten dennoch zugänglich zu machen." Der Intendant verwies auch auf die jüngsten Einschränkungen, die für ausländische Journalisten eine ungehinderte Berichterstattung aus der VR China unmöglich machten. "Diese zunehmenden Repressionen, begleitet von einem enormen technischen Aufwand für Zensurmaßnahmen, sind inakzeptabel", so Bettermann. Auch die Bedrohung kritischer Online-Journalisten in Russland sei "nicht hinnehmbar".
Iranische Behörden zensierten ebenfalls DW-Angebote. Deshalb biete die Farsi-Redaktion Informationen auch über Soziale Netze wie Facebook an. "Die interaktive Plattform wird von vielen Iranern als Diskussionsforum genutzt", sagte Bettermann. Myanmar und Turkmenistan nannte der DW-Intendant als Beispiele für Länder, in denen ein Großteil der Bevölkerung "vom Internet völlig abgeschnitten" sei.
Die Deutsche Welle setze zur Verbreitung ihrer journalistischen Angebote verstärkt auf das Internet und mobile Dienste und trage als international präsente Stimme auch auf diesen Wegen zur Meinungsbildung der Weltöffentlichkeit bei. "Vor allem mit Blick auf die Jüngeren, die im Bestreben nach mehr Freiheit und Demokratie diese Plattformen zum politischen Wandel nutzen", betonte der Intendant.
Bettermann appellierte zugleich an die Verantwortung der Medien und die Einhaltung unverzichtbarer Qualitätsstandards: "Unser Publikum weltweit schätzt die Deutsche Welle als Quelle objektiver, zuverlässiger und unabhängiger Informationen. Wer den freien Zugang zu unseren Online-Angeboten durch Zensurmaßnahmen zu unterbinden versucht, beschneidet die Grundrechte und verliert an Kredit - bei den Menschen im Land und bei der Weltöffentlichkeit." Durch die digitalen Möglichkeiten erzielten Proteste eine bislang nicht gekannte politische Wirkung. "Sie bieten Plattformen zur Mobilisierung gegen Einschränkungen von Menschenrechten", so Bettermann.
Mit dem internationalen Weblog-Award "The BOBs" unterstützt die Deutsche Welle Blogger in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit. Der zum siebten Mal ausgeschriebene Wettbewerb zeichnet herausragende Weblogs in sechs Kategorien und elf Sprachen aus. Gesucht werden Weblogs und Videoformate, die sich mit Aspekten der Menschenrechte - etwa dem Recht auf Meinungsfreiheit, auf Bildung oder Gesundheit - beschäftigen. Vorschläge können noch bis einschließlich Freitag, 11. März, eingereicht werden (www.thebobs.com).