Emnid-Umfrage: Öffentlicher Sektor genießt weiterhin größtes Vertrauen beim Datenschutz
Die Vertrauensfrage und ihr überraschendes Ergebnis: Trotz der jüngsten Hackerangriffe und Datenverluste bei Unternehmen und Institutionen bleibt die Einschätzung der Deutschen in Sachen Datensicherheit etwa auf dem Vorjahresniveau. Das größte Vertrauen in den Datenschutz bringen die Deutschen nach wie vor dem öffentlichen Sektor und Behörden entgegen – wenn auch weniger als im vergangenen Jahr. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstitut Emnid im Auftrag von Symantec.
Deutsche schenken den Branchen weiterhin genauso viel Vertrauen beim Datenschutz wie im Vorjahr. Dies ist das Hauptergebnis der Umfrage, die Emnid bei rund 1.000 Bundesbürgern durchführte. „Datenverlust und Datenklau nehmen in den vergangenen Monaten zu. Wo sehen Sie Ihre persönlichen Daten am besten aufgehoben?“, so lautete die Fragestellung an die Umfrageteilnehmer. Im Schulnotensystem mussten sie die Branchen Einzelhandel, Banken und Versicherungen, Online-Shops, öffentlicher Sektor, Telekommunikationsdienstleister sowie Transport und Verkehr benoten. Spitzenreiter sind, wie bereits 2010 und 2009, der öffentliche Sektor und Behörden. Allerdings verschlechterten sie sich von 2,9 (2010) auf 3,1. Während im vergangenen Jahr noch 14 Prozent diesem Bereich ihr vollstes Vertrauen aussprachen, waren es 2011 nur noch elf Prozent. 55 Prozent bescheinigen dem öffentlichen Bereich hingegen ein „Gut“ oder ein „Befriedigend“. Dieser Anteil ist vor allem bei den 14- bis 29-Jährigen sowie bei den 30- bis 39-Jährigen besonders hoch.
Die zahlreichen Vorfälle der jüngsten Vergangenheit haben ihre Haltung zwar nicht gravierend beeinträchtigt. Allerdings haben die Befragten alle Branchen mit höchstens „befriedigend“ benotet. Ein Ergebnis, dass kaum eine Branche zufrieden stellen sollte.
Musterschüler öffentlicher Sektor
Nach wie vor genießt die öffentliche Hand den besten Ruf in punkto Datenschutz. Ein Grund mag sein, dass der öffentliche Sektor von medienwirksamen Vorfällen bislang verschont blieb. „Die öffentliche Verwaltung nimmt das Thema Datenschutz sehr ernst“, ist Dr. Thomas Petri überzeugt, bayerischer Landesbeauftragter für Datenschutz. „Jedoch wäre es ein Fehler, sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen. Datenschutz ist gerade für den öffentlichen Sektor eine Daueraufgabe und ein wesentlicher Akzeptanzfaktor. Es genügen ein, zwei Skandale und das mühsam erarbeitete Vertrauen ist verspielt."
Einzelhandel, Telekommunikation und Internet Service Provider sammeln Pluspunkte
Das Vertrauen in die Branchen Einzelhandel sowie Telekommunikation und Internet Service Provider ist im Vergleich zum letzten Jahr sogar leicht gestiegen: Erhielt der Einzelhandel damals noch die Schulnote 3,7, vergeben die Deutschen nun eine 3,5. Hier bewerten 30 Prozent die Vertrauensbasis mit „Befriedigend“. Im Telekommunikationssektor fällt der Vertrauenszuwachs geringer aus – von 4,2 in 2010 auf eine 4,1 in diesem Jahr. Nur neun Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass in diesem Bereich gut mit ihren Daten umgegangen wird, ganze 60 Prozent haben Noten von 4 bis 6 vergeben.
Auf Platz Sechs des Rankings findet sich auch dieses Jahr der Online-Handel. Mit der Schulnote 4,4 verschlechterte sich die Performance des Internet-Bereichs zwar nicht, allerdings bezweifeln 50 Prozent, dass ihre Daten dort gut aufgehoben sind. Besonders skeptisch zeigen sich die 50- bis 59-Jährigen. Ebenfalls unverändert im Ranking präsentieren sich der Finanzsektor mit 3,3 und die Transport- und Verkehrsbranche mit 3,4. Interessant ist vor allem, dass die Altersgruppe zwischen 30 und 39 dem Finanzsektor vertrauensvoll seine Daten überlässt.
Nachholbedarf beim Notenschnitt
Für Thomas Hemker, Security Strategist bei Symantec, ist offenkundig, dass Unternehmen mehr für das Kundenvertrauen tun müssen: „Der Cyberkriminelle von heute sitzt nicht mehr einsam in einem Keller und sieht das Hacken als persönliche Herausforderung für Ruhm und Ehre. Dahinter stecken inzwischen perfekt organisierte, kriminelle Banden. Sie verfügen über das nötige Geld und das Know-how, um Unternehmen zielgerichtet zu attackieren und an sensible Daten zu gelangen.“
Unternehmen stecken Hemker zufolge in der Bredouille. Sie müssten ihre IT-Infrastruktur ausreichend sichern und ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, gleichzeitig aber auch genug Freiraum lassen, um wirklich produktiv arbeiten zu können. „Für Firmen wird es überlebenswichtig, ihre Informationen und Angestellten auch vor digitalen Risiken zu schützen,“ so Hemker. „Unternehmen nutzen zunehmend soziale Netzwerke wie Twitter, um neue Mitarbeiter zu gewinnen oder ihre Markenbotschaften zu verbreiten. Auch die Mitarbeiter selbst sind dort vom Unternehmensnetzwerk aus häufig privat oder geschäftlich aktiv, vor allem via Smartphone. Hier werden oft Informationen der Firma abgelegt, die Cyberkriminelle dann für gezielte Angriffe nutzen können.“
Empfehlungen zum Schutz der Daten:
Symantec empfiehlt Firmen folgende Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlustes signifikant zu verringern:
- Vertrauliche Informationen identifizieren, klassifizieren und ihr Sicherheitsrisiko bewerten
- Mitarbeitern den Sinn und Inhalt interner Sicherheitsregeln und -prozesse regelmäßig erklären und sie zur Einhaltung verpflichten
- Implementieren von Technologien zu Data Loss Prevention, um die Sicherheitsregeln für wichtige Daten durchzusetzen
- Laptops und andere mobile Geräte vorab verschlüsseln, um die Folgen eines Geräteverlusts einzudämmen
- Datenschutz als wichtiges Element in jeden Geschäftsablauf integrieren
Deutsche schenken den Branchen weiterhin genauso viel Vertrauen beim Datenschutz wie im Vorjahr. Dies ist das Hauptergebnis der Umfrage, die Emnid bei rund 1.000 Bundesbürgern durchführte. „Datenverlust und Datenklau nehmen in den vergangenen Monaten zu. Wo sehen Sie Ihre persönlichen Daten am besten aufgehoben?“, so lautete die Fragestellung an die Umfrageteilnehmer. Im Schulnotensystem mussten sie die Branchen Einzelhandel, Banken und Versicherungen, Online-Shops, öffentlicher Sektor, Telekommunikationsdienstleister sowie Transport und Verkehr benoten. Spitzenreiter sind, wie bereits 2010 und 2009, der öffentliche Sektor und Behörden. Allerdings verschlechterten sie sich von 2,9 (2010) auf 3,1. Während im vergangenen Jahr noch 14 Prozent diesem Bereich ihr vollstes Vertrauen aussprachen, waren es 2011 nur noch elf Prozent. 55 Prozent bescheinigen dem öffentlichen Bereich hingegen ein „Gut“ oder ein „Befriedigend“. Dieser Anteil ist vor allem bei den 14- bis 29-Jährigen sowie bei den 30- bis 39-Jährigen besonders hoch.
Die zahlreichen Vorfälle der jüngsten Vergangenheit haben ihre Haltung zwar nicht gravierend beeinträchtigt. Allerdings haben die Befragten alle Branchen mit höchstens „befriedigend“ benotet. Ein Ergebnis, dass kaum eine Branche zufrieden stellen sollte.
Musterschüler öffentlicher Sektor
Nach wie vor genießt die öffentliche Hand den besten Ruf in punkto Datenschutz. Ein Grund mag sein, dass der öffentliche Sektor von medienwirksamen Vorfällen bislang verschont blieb. „Die öffentliche Verwaltung nimmt das Thema Datenschutz sehr ernst“, ist Dr. Thomas Petri überzeugt, bayerischer Landesbeauftragter für Datenschutz. „Jedoch wäre es ein Fehler, sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen. Datenschutz ist gerade für den öffentlichen Sektor eine Daueraufgabe und ein wesentlicher Akzeptanzfaktor. Es genügen ein, zwei Skandale und das mühsam erarbeitete Vertrauen ist verspielt."
Einzelhandel, Telekommunikation und Internet Service Provider sammeln Pluspunkte
Das Vertrauen in die Branchen Einzelhandel sowie Telekommunikation und Internet Service Provider ist im Vergleich zum letzten Jahr sogar leicht gestiegen: Erhielt der Einzelhandel damals noch die Schulnote 3,7, vergeben die Deutschen nun eine 3,5. Hier bewerten 30 Prozent die Vertrauensbasis mit „Befriedigend“. Im Telekommunikationssektor fällt der Vertrauenszuwachs geringer aus – von 4,2 in 2010 auf eine 4,1 in diesem Jahr. Nur neun Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass in diesem Bereich gut mit ihren Daten umgegangen wird, ganze 60 Prozent haben Noten von 4 bis 6 vergeben.
Auf Platz Sechs des Rankings findet sich auch dieses Jahr der Online-Handel. Mit der Schulnote 4,4 verschlechterte sich die Performance des Internet-Bereichs zwar nicht, allerdings bezweifeln 50 Prozent, dass ihre Daten dort gut aufgehoben sind. Besonders skeptisch zeigen sich die 50- bis 59-Jährigen. Ebenfalls unverändert im Ranking präsentieren sich der Finanzsektor mit 3,3 und die Transport- und Verkehrsbranche mit 3,4. Interessant ist vor allem, dass die Altersgruppe zwischen 30 und 39 dem Finanzsektor vertrauensvoll seine Daten überlässt.
Nachholbedarf beim Notenschnitt
Für Thomas Hemker, Security Strategist bei Symantec, ist offenkundig, dass Unternehmen mehr für das Kundenvertrauen tun müssen: „Der Cyberkriminelle von heute sitzt nicht mehr einsam in einem Keller und sieht das Hacken als persönliche Herausforderung für Ruhm und Ehre. Dahinter stecken inzwischen perfekt organisierte, kriminelle Banden. Sie verfügen über das nötige Geld und das Know-how, um Unternehmen zielgerichtet zu attackieren und an sensible Daten zu gelangen.“
Unternehmen stecken Hemker zufolge in der Bredouille. Sie müssten ihre IT-Infrastruktur ausreichend sichern und ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, gleichzeitig aber auch genug Freiraum lassen, um wirklich produktiv arbeiten zu können. „Für Firmen wird es überlebenswichtig, ihre Informationen und Angestellten auch vor digitalen Risiken zu schützen,“ so Hemker. „Unternehmen nutzen zunehmend soziale Netzwerke wie Twitter, um neue Mitarbeiter zu gewinnen oder ihre Markenbotschaften zu verbreiten. Auch die Mitarbeiter selbst sind dort vom Unternehmensnetzwerk aus häufig privat oder geschäftlich aktiv, vor allem via Smartphone. Hier werden oft Informationen der Firma abgelegt, die Cyberkriminelle dann für gezielte Angriffe nutzen können.“
Empfehlungen zum Schutz der Daten:
Symantec empfiehlt Firmen folgende Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlustes signifikant zu verringern:
- Vertrauliche Informationen identifizieren, klassifizieren und ihr Sicherheitsrisiko bewerten
- Mitarbeitern den Sinn und Inhalt interner Sicherheitsregeln und -prozesse regelmäßig erklären und sie zur Einhaltung verpflichten
- Implementieren von Technologien zu Data Loss Prevention, um die Sicherheitsregeln für wichtige Daten durchzusetzen
- Laptops und andere mobile Geräte vorab verschlüsseln, um die Folgen eines Geräteverlusts einzudämmen
- Datenschutz als wichtiges Element in jeden Geschäftsablauf integrieren