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DJV gegen politische Einmischung in "Anne Will"

Berlin, 5.06.2008 - Der Deutsche Journalisten-Verband hat sich gegen die zunehmenden Versuche von Politikern ausgesprochen, Einfluss auf die ARD-Talkshow "Anne Will" zu nehmen. Der Berliner CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger hatte in dieser Woche die Absetzung der Sendung wegen angeblich einseitiger Berichterstattung zugunsten der rot-roten Koalition in der Hauptstadt gefordert. Für seine Kritik erhielt er am heutigen Donnerstag in der Bild-Zeitung Rückendeckung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). "Politiker haben nicht das Recht, in die Programmhoheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einzugreifen", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Kritik an Inhalten ist erlaubt, die Forderung von Politikern nach Absetzung der Talkshow Anne Will nicht."


Der Kulturstaatsminister schade seinem Amt, wenn er sich die Forderungen des Parteipolitikers Pflüger zu Eigen mache, sagte der DJV-Vorsitzende. Er wäre gut beraten gewesen, sich aus diesem Streit herauszuhalten. Über mögliche Verbesserungen einer Fernsehsendung entscheide der Rundfunkrat des Senders, sagte Konken. "Da hat die Politik zu schweigen, wenn sie nicht gegen die vom Bundesverfassungsgericht vorgegebene Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verstoßen will."




Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner


Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
Sie finden unsere Pressemitteilung auch unter http://www.djv.de
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