Deutsche Gesellschaft nur unzureichend auf Veränderungen des Internets vorbereitet
Köln, 24. April 2008 Im Rahmen der 21. Sylter Runde haben führende deutsche Wissenschaftler und Experten aus der Industrie die Chancen und Risiken des Wandels vom rein informativen Charakter des Internets hin zu einer weltweiten Aktions- und Kommunikationsplattform diskutiert. Resultat ist ein Zehn-Punkte-Plan, der konkrete Vorschläge und Forderungen an Politik und Wirtschaft bündelt, um auch in Zukunft eine sinnvolle Nutzung des Internets für alle sicher zu stellen und die Zweiklassengesellschaft im Netz zu verhindern. „Im Zeitalter von Google, Web 2.0 und Grid werden aus Informationsnutzern in vielen Fällen auch Wissensanbieter. Grundsätzlich ist die Entwicklung, dass sich auch die Anwender zum integralen Bestandteil moderner Informationsprozesse emanzipieren, zu begrüßen. Allerdings sind die aus dem inhaltlich getriebenen Paradigmenwechsel erwachsenden Zukunftsfragen weitgehend noch völlig unzureichend beantwortet“, stellt Prof. Norbert Szyperski, „Vater“ der 2003 ins Leben gerufenen Sylter Runde, fest.
Eine zentrale Forderung lautet deshalb, dass die Medienkompetenz über alle Schichten hinweg gefördert werden müsse, um moderne Informations- und Kommunikationstechniken effizient nutzen zu können. Die Sylter Runde stellt in Zweifel, dass die momentan existierenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ausreichen und appelliert in erster Linie an Schulen, Universitäten und andere Bildungsträger, das hierfür notwendige Wissen zu vermitteln. Dringender Handlungsbedarf besteht laut Ansicht der Experten auch im Zusammenhang mit der Aufbereitung der Inhalte im Netz, „da ein nutzerfreundliches Design die Mediennutzung erhöht“, so Harald A. Summa, Geschäftsführer des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, der gleichzeitig bemängelt, dass „ein Großteil der Informationen derzeit noch in unstrukturierten Texten vorliegt.“ Dabei komme es nicht nur auf die Aktualität, sondern in erster Linie auch auf die Qualität des zur Verfügung gestellten Wissens an. Eine Anregung lautet daher, entsprechende Instanzen für die Qualitätssicherung zu etablieren und die Rolle von Informationsvermittlern wie beispielsweise den Verlagen wieder zu stärken. Daneben empfiehlt die Sylter Runde die Schaffung einer Marke „Made in Germany“ für Informationsgüter, unter der deutsche Anbieter weltweit auftreten können. Auf dem Weg zum mobilen Internet sollte die Bundesrepublik ihre starke Position im Weltmarkt bei der Entwicklung von zukünftigen mobilen Anwendungen nutzen und mit der Einrichtung eines unabhängigen Forschungsinstitutes fördern.
Gewarnt wird in dem Zehn-Punkte-Plan vor der „Entdemokratisierung“ des Internets. „Wir beobachten einen schleichenden Konzentrationsprozess wie in den alten Industrien. Dieser Prozess sollte nicht völlig unkontrolliert ablaufen, da der wesentliche Rohstoff Wissen weiterhin der gesamten Gesellschaft ausreichend und möglichst günstig zur Verfügung stehen sollte“, so Harald A. Summa. Die derzeitige Ausbreitung so genannter „Premiumnetze“ in der 2.0-Welt sei kritisch zu betrachten, um die Aufspaltung des Internets in ein Web erster und zweiter Klasse zu verhindern. Ein weiteres aktuelles Problem sei das verstärkt in Social Networks und Online-Communities auftretende Sicherheitsrisiko, wo es aufgrund fehlender Schutzmechanismen und der allzu offenherzigen Art der Nutzer vermehrt zum Datenmissbrauch kommt. „Neben der Aufklärung der Verbraucher müssen hier Verfahren entwickelt werden, die dafür sorgen, dass der Nutzer nicht in allen Einzelheiten
öffentlich preisgegeben wird. Dazu sollte beispielsweise die Kontaktaufnahme zwischen Personen auf einer anonymisierten Basis möglich werden“, fordert der eco-Geschäftsführer.
Im Rahmen des heute in Köln stattfindenden 1. Cologne Web Content Forums diskutieren mehr als hundert Teilnehmer über die Perspektiven der Internet Content Industrie für die nächsten Jahre. Gastgeber ist der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft.
Weitere Informationen zur Sylter Runde: www.sylter-runde.de. Dort steht auch das vollständige Memorandum mit dem Zehn-Punkte-Plan zum Download bereit.
Eine zentrale Forderung lautet deshalb, dass die Medienkompetenz über alle Schichten hinweg gefördert werden müsse, um moderne Informations- und Kommunikationstechniken effizient nutzen zu können. Die Sylter Runde stellt in Zweifel, dass die momentan existierenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ausreichen und appelliert in erster Linie an Schulen, Universitäten und andere Bildungsträger, das hierfür notwendige Wissen zu vermitteln. Dringender Handlungsbedarf besteht laut Ansicht der Experten auch im Zusammenhang mit der Aufbereitung der Inhalte im Netz, „da ein nutzerfreundliches Design die Mediennutzung erhöht“, so Harald A. Summa, Geschäftsführer des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, der gleichzeitig bemängelt, dass „ein Großteil der Informationen derzeit noch in unstrukturierten Texten vorliegt.“ Dabei komme es nicht nur auf die Aktualität, sondern in erster Linie auch auf die Qualität des zur Verfügung gestellten Wissens an. Eine Anregung lautet daher, entsprechende Instanzen für die Qualitätssicherung zu etablieren und die Rolle von Informationsvermittlern wie beispielsweise den Verlagen wieder zu stärken. Daneben empfiehlt die Sylter Runde die Schaffung einer Marke „Made in Germany“ für Informationsgüter, unter der deutsche Anbieter weltweit auftreten können. Auf dem Weg zum mobilen Internet sollte die Bundesrepublik ihre starke Position im Weltmarkt bei der Entwicklung von zukünftigen mobilen Anwendungen nutzen und mit der Einrichtung eines unabhängigen Forschungsinstitutes fördern.
Gewarnt wird in dem Zehn-Punkte-Plan vor der „Entdemokratisierung“ des Internets. „Wir beobachten einen schleichenden Konzentrationsprozess wie in den alten Industrien. Dieser Prozess sollte nicht völlig unkontrolliert ablaufen, da der wesentliche Rohstoff Wissen weiterhin der gesamten Gesellschaft ausreichend und möglichst günstig zur Verfügung stehen sollte“, so Harald A. Summa. Die derzeitige Ausbreitung so genannter „Premiumnetze“ in der 2.0-Welt sei kritisch zu betrachten, um die Aufspaltung des Internets in ein Web erster und zweiter Klasse zu verhindern. Ein weiteres aktuelles Problem sei das verstärkt in Social Networks und Online-Communities auftretende Sicherheitsrisiko, wo es aufgrund fehlender Schutzmechanismen und der allzu offenherzigen Art der Nutzer vermehrt zum Datenmissbrauch kommt. „Neben der Aufklärung der Verbraucher müssen hier Verfahren entwickelt werden, die dafür sorgen, dass der Nutzer nicht in allen Einzelheiten
öffentlich preisgegeben wird. Dazu sollte beispielsweise die Kontaktaufnahme zwischen Personen auf einer anonymisierten Basis möglich werden“, fordert der eco-Geschäftsführer.
Im Rahmen des heute in Köln stattfindenden 1. Cologne Web Content Forums diskutieren mehr als hundert Teilnehmer über die Perspektiven der Internet Content Industrie für die nächsten Jahre. Gastgeber ist der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft.
Weitere Informationen zur Sylter Runde: www.sylter-runde.de. Dort steht auch das vollständige Memorandum mit dem Zehn-Punkte-Plan zum Download bereit.