Deutsche akzeptieren neue biometrische Sicherheitsverfahren nur zögerlich
Sulzbach, 19. November 2008 – Die aktuelle Ausgabe der Studie Security Index von Unisys zu den Sicherheitsbedenken in den Bereichen nationale, finanzielle, Internet- und persönliche Sicherheit in Deutschland, Europa, Asien und USA zeigt: die Deutschen sind nach wie vor überdurchschnittlich besorgt um ihre Sicherheit – insbesondere wenn es um die Sicherheit von persönlichen Daten, Online-Transaktionen und Kreditkarten geht. Der Gesamtindex für Deutschland beträgt 160, der europäische Durchschnitt 114*.
Obwohl die Deutschen europaweit die höchsten Sicherheitsbedenken haben, ist ihre Akzeptanz neuer biometrischer Sicherheitsverfahren gering.
Sind rund 60 Prozent der Befragten bereit, ein persönliches Passwort oder Foto, einen PIN oder einen Fingerprint Scan zu nutzen, nimmt diese Bereitschaft ab, wenn es um moderne biometrische Identifikationsverfahren geht: Iris- oder Augenscan akzeptieren 48 Prozent der Befragten, einen Gesichtsscan 43 Prozent, die Identifikation über die Stimme 35 Prozent und nur noch ein Viertel ist mit Scans der Blutgefässe in der Hand einverstanden. „Die Unwissenheit um den Einsatz und die Funktionsweise neuerer biometrischer Identifikationsverfahren ist groß. Hier ist Aufklärungsarbeit notwendig. Die Menschen sollten wissen, wie die einzelnen Verfahren technisch funktionieren, wie und wo man sie einsetzen kann beziehungsweise, welche Risiken gegebenenfalls existieren. Und man muss erläutern, wie der Missbrauch biometrischer Daten verhindert wird. Nur so können neuere biometrische Verfahren auch das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen“, erläutert Dietrich Schmitt, Geschäftsführer Unisys Deutschland GmbH und Leader Global Industries im Central Cluster. „In der Regel entscheiden Behördenvertreter, Politiker oder Unternehmensführer darüber, ob biometrische Verfahren zum Einsatz kommen. Sie müssen sich im Vorfeld mit den gesellschaftlichen Aspekten auseinandersetzen. Nur so kann das Vertrauen in biometrische Sicherheitsverfahren erhöht werden.“
Größte Angst der Deutschen bei Datenschutz, finanzieller Sicherheit und
Online-Banking / -Shopping
Die Deutschen haben nach wie vor die höchsten Sicherheitsbedenken, wenn es um den unerlaubten Zugriff auf und den Missbrauch von persönlichen Daten geht. 80 Prozent der Befragten – und damit zwei Prozent mehr als bei der letzten Umfrage im März 2008 – gaben an, extreme oder große Angst vor dem Diebstahl und Missbrauch ihrer persönlichen Daten zu haben. Die Anzahl derer, die hier nicht besorgt sind, beträgt nur noch vier Prozent (12 Prozent im August 2007, sechs Prozent im März 2008).
Im Punkt finanzielle Sicherheit sind die Bedenken der Deutschen immer noch am zweitgrößten. 73 Prozent gaben an, extrem bzw. sehr besorgt darüber zu sein, dass ihre Kreditkartendetails von Dritten ausspioniert und verwendet werden könnten. Auch das Vertrauen in Online-Banking und -Shopping nimmt weiterhin ab: Während die Anzahl derer, die hier extreme Sicherheitsbedenken haben, von 24 auf 26 Prozent gestiegen ist und weitere 27 Prozent sehr besorgt sind, haben nur noch 11 Prozent in diesem Punkt keine Angst (18 Prozent im August 2007, 13 Prozent im März 2008).
„Die jetzt vorliegenden Ergebnisse entstanden noch vor der Finanzkrise. Hier rechnen wir bei der nächsten Runde unserer Security Index-Ermittlung im Frühjahr 2009 mit größeren Veränderungen“, so Dietrich Schmitt.
Nationale Sicherheitsbedenken sinken
Im Punkt nationale Sicherheit haben die Bedenken der Deutschen am stärksten abgenommen. Betrug der Indexwert im August 2007 noch 167 Punkte und im März 2008 163 (das entspricht „sehr besorgt“), sind es jetzt nur noch 146 Punkte (das entspricht „wenig besorgt“). Insbesondere die Angst vor nationalen Epidemien hat seit August 2007 insgesamt stark abgenommen.
Demografische Unterschiede
Alle drei Befragungen, im August 2007, im März 2008 und jetzt im August 2008 zeigen hier gewisse Tendenzen: Personen im Alter über 65 sind weniger besorgt als jüngere und Männer weniger als Frauen. Auch bei der Einkommensschicht zeichnet sich eine allgemeine Tendenz ab: Je geringer das Einkommen desto höher die Sicherheitsbedenken.
„Erstaunlich ist, dass die Deutschen zwar die höchsten Sicherheitsbedenken haben, aber dennoch, wenn es um biometrische Verfahren für mehr Sicherheit geht, sehr zurückhaltend sind. Hier sind beispielsweise die Niederländer mit dem niedrigsten Security Index oder die Spanier mit dem zweithöchsten Indexwert in Europa viel aufgeschlossener. Es kommt in Deutschland also darauf an, biometrische Sicherheitsverfahren so zu gestalten, dass die Sicherheit der dabei verwendeten persönlichen Daten absolut gegeben ist. Rein technisch gesehen ist das in jedem Fall möglich“, kommentiert Dietrich Schmitt.
„Der Unisys Security Index und die Fragen speziell zu biometrischen Sicherheitsverfahren helfen, tiefere Einblicke in die Dynamik des Biometrie-Marktes zu gewinnen. Dieser ist eng mit dem Thema öffentliche Sicherheit verknüpft. Mit der aktuellen Umfrage ist ein erster Schritt gemacht, zu hinterfragen, wie die Bevölkerung biometrische Sicherheitsverfahren einschätzt und auf welche Art und Weise etwaige Bedenken ausgeräumt werden könnten. Wir müssen herausfinden, welche Faktoren für die Diskrepanz zwischen dem Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Sicherheit und den Vorbehalten gegenüber einer Technologie, die genau diese erhöhen könnte, verantwortlich sind“, erläutert Max Snijder, CEO, EU Biometrics Forum.
* Der Index zeigt mit steigendem Wert zunehmende Sicherheitsbedenken an. Ein Index von 0 - 75 bedeutet keine Sicherheitsbedenken, ein Wert ab 75 geringe Bedenken, ein Wert ab 150 hohe Bedenken und ein Index von 225 - 300 zeigt extreme Sicherheitsbedenken auf.
Über den Unisys Security Index
Im Rahmen der Studie wurden im August 2008 in Deutschland 947 Personen (weltweit 13.296, europaweit 6.421 Personen) über 18, davon 417 Männer und 530 Frauen, per Zufall ausgewählt und telefonisch zu ihrer Einschätzung der nationalen, finanziellen, Internet- und persönlichen Sicherheit befragt. In jedem der vier Bereiche mussten zwei Fragestellungen beantwortet werden. Zusätzlich sollten die Personen zu ihrer Akzeptanz bestimmter technischer und biometrischer Identifikationsverfahren Auskunft geben. Dabei bedeutet ein Index von 0 – 75 keine Sicherheitsbedenken, ein Wert ab 75 geringe Bedenken, ein Wert ab 150 große Bedenken und ein Index von 225 - 300 zeigt extreme Sicherheitsbedenken auf. Die Befragten gaben ihre Einschätzung der jeweiligen Fragestellung mit nicht, wenig, sehr oder extrem besorgt bzw. keine Angabe an. Aus diesen Angaben wurde der jeweilige Security Index errechnet. Die Studie in Deutschland führte das Unternehmen Lieberman Research Group für Unisys durch.
In Europa umfasst die Studie neben Deutschland die Länder Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande und Spanien. Außerdem wird die Befragung in Australien, Brasilien, Hong Kong, Neuseeland, Malaysia, Singapur und den USA durchgeführt. Der Security Index wurde bereits im August 2007 und im März 2008 erstellt. Weitere regelmäßige Befragungen sind geplant.
Die vollständigen Daten der Security Index Studie für Deutschland und alle anderen Länder finden Sie auf http://www.unisyssecurityindex.com
Obwohl die Deutschen europaweit die höchsten Sicherheitsbedenken haben, ist ihre Akzeptanz neuer biometrischer Sicherheitsverfahren gering.
Sind rund 60 Prozent der Befragten bereit, ein persönliches Passwort oder Foto, einen PIN oder einen Fingerprint Scan zu nutzen, nimmt diese Bereitschaft ab, wenn es um moderne biometrische Identifikationsverfahren geht: Iris- oder Augenscan akzeptieren 48 Prozent der Befragten, einen Gesichtsscan 43 Prozent, die Identifikation über die Stimme 35 Prozent und nur noch ein Viertel ist mit Scans der Blutgefässe in der Hand einverstanden. „Die Unwissenheit um den Einsatz und die Funktionsweise neuerer biometrischer Identifikationsverfahren ist groß. Hier ist Aufklärungsarbeit notwendig. Die Menschen sollten wissen, wie die einzelnen Verfahren technisch funktionieren, wie und wo man sie einsetzen kann beziehungsweise, welche Risiken gegebenenfalls existieren. Und man muss erläutern, wie der Missbrauch biometrischer Daten verhindert wird. Nur so können neuere biometrische Verfahren auch das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen“, erläutert Dietrich Schmitt, Geschäftsführer Unisys Deutschland GmbH und Leader Global Industries im Central Cluster. „In der Regel entscheiden Behördenvertreter, Politiker oder Unternehmensführer darüber, ob biometrische Verfahren zum Einsatz kommen. Sie müssen sich im Vorfeld mit den gesellschaftlichen Aspekten auseinandersetzen. Nur so kann das Vertrauen in biometrische Sicherheitsverfahren erhöht werden.“
Größte Angst der Deutschen bei Datenschutz, finanzieller Sicherheit und
Online-Banking / -Shopping
Die Deutschen haben nach wie vor die höchsten Sicherheitsbedenken, wenn es um den unerlaubten Zugriff auf und den Missbrauch von persönlichen Daten geht. 80 Prozent der Befragten – und damit zwei Prozent mehr als bei der letzten Umfrage im März 2008 – gaben an, extreme oder große Angst vor dem Diebstahl und Missbrauch ihrer persönlichen Daten zu haben. Die Anzahl derer, die hier nicht besorgt sind, beträgt nur noch vier Prozent (12 Prozent im August 2007, sechs Prozent im März 2008).
Im Punkt finanzielle Sicherheit sind die Bedenken der Deutschen immer noch am zweitgrößten. 73 Prozent gaben an, extrem bzw. sehr besorgt darüber zu sein, dass ihre Kreditkartendetails von Dritten ausspioniert und verwendet werden könnten. Auch das Vertrauen in Online-Banking und -Shopping nimmt weiterhin ab: Während die Anzahl derer, die hier extreme Sicherheitsbedenken haben, von 24 auf 26 Prozent gestiegen ist und weitere 27 Prozent sehr besorgt sind, haben nur noch 11 Prozent in diesem Punkt keine Angst (18 Prozent im August 2007, 13 Prozent im März 2008).
„Die jetzt vorliegenden Ergebnisse entstanden noch vor der Finanzkrise. Hier rechnen wir bei der nächsten Runde unserer Security Index-Ermittlung im Frühjahr 2009 mit größeren Veränderungen“, so Dietrich Schmitt.
Nationale Sicherheitsbedenken sinken
Im Punkt nationale Sicherheit haben die Bedenken der Deutschen am stärksten abgenommen. Betrug der Indexwert im August 2007 noch 167 Punkte und im März 2008 163 (das entspricht „sehr besorgt“), sind es jetzt nur noch 146 Punkte (das entspricht „wenig besorgt“). Insbesondere die Angst vor nationalen Epidemien hat seit August 2007 insgesamt stark abgenommen.
Demografische Unterschiede
Alle drei Befragungen, im August 2007, im März 2008 und jetzt im August 2008 zeigen hier gewisse Tendenzen: Personen im Alter über 65 sind weniger besorgt als jüngere und Männer weniger als Frauen. Auch bei der Einkommensschicht zeichnet sich eine allgemeine Tendenz ab: Je geringer das Einkommen desto höher die Sicherheitsbedenken.
„Erstaunlich ist, dass die Deutschen zwar die höchsten Sicherheitsbedenken haben, aber dennoch, wenn es um biometrische Verfahren für mehr Sicherheit geht, sehr zurückhaltend sind. Hier sind beispielsweise die Niederländer mit dem niedrigsten Security Index oder die Spanier mit dem zweithöchsten Indexwert in Europa viel aufgeschlossener. Es kommt in Deutschland also darauf an, biometrische Sicherheitsverfahren so zu gestalten, dass die Sicherheit der dabei verwendeten persönlichen Daten absolut gegeben ist. Rein technisch gesehen ist das in jedem Fall möglich“, kommentiert Dietrich Schmitt.
„Der Unisys Security Index und die Fragen speziell zu biometrischen Sicherheitsverfahren helfen, tiefere Einblicke in die Dynamik des Biometrie-Marktes zu gewinnen. Dieser ist eng mit dem Thema öffentliche Sicherheit verknüpft. Mit der aktuellen Umfrage ist ein erster Schritt gemacht, zu hinterfragen, wie die Bevölkerung biometrische Sicherheitsverfahren einschätzt und auf welche Art und Weise etwaige Bedenken ausgeräumt werden könnten. Wir müssen herausfinden, welche Faktoren für die Diskrepanz zwischen dem Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Sicherheit und den Vorbehalten gegenüber einer Technologie, die genau diese erhöhen könnte, verantwortlich sind“, erläutert Max Snijder, CEO, EU Biometrics Forum.
* Der Index zeigt mit steigendem Wert zunehmende Sicherheitsbedenken an. Ein Index von 0 - 75 bedeutet keine Sicherheitsbedenken, ein Wert ab 75 geringe Bedenken, ein Wert ab 150 hohe Bedenken und ein Index von 225 - 300 zeigt extreme Sicherheitsbedenken auf.
Über den Unisys Security Index
Im Rahmen der Studie wurden im August 2008 in Deutschland 947 Personen (weltweit 13.296, europaweit 6.421 Personen) über 18, davon 417 Männer und 530 Frauen, per Zufall ausgewählt und telefonisch zu ihrer Einschätzung der nationalen, finanziellen, Internet- und persönlichen Sicherheit befragt. In jedem der vier Bereiche mussten zwei Fragestellungen beantwortet werden. Zusätzlich sollten die Personen zu ihrer Akzeptanz bestimmter technischer und biometrischer Identifikationsverfahren Auskunft geben. Dabei bedeutet ein Index von 0 – 75 keine Sicherheitsbedenken, ein Wert ab 75 geringe Bedenken, ein Wert ab 150 große Bedenken und ein Index von 225 - 300 zeigt extreme Sicherheitsbedenken auf. Die Befragten gaben ihre Einschätzung der jeweiligen Fragestellung mit nicht, wenig, sehr oder extrem besorgt bzw. keine Angabe an. Aus diesen Angaben wurde der jeweilige Security Index errechnet. Die Studie in Deutschland führte das Unternehmen Lieberman Research Group für Unisys durch.
In Europa umfasst die Studie neben Deutschland die Länder Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande und Spanien. Außerdem wird die Befragung in Australien, Brasilien, Hong Kong, Neuseeland, Malaysia, Singapur und den USA durchgeführt. Der Security Index wurde bereits im August 2007 und im März 2008 erstellt. Weitere regelmäßige Befragungen sind geplant.
Die vollständigen Daten der Security Index Studie für Deutschland und alle anderen Länder finden Sie auf http://www.unisyssecurityindex.com