Computerwoche-Interview mit Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz
München, 4. November 2008 – Angesichts einer immer leistungsfähigeren Informationstechnik steht der Datenschutz nicht nur vor rechtlichen Herausforderungen. Mehr denn je gilt es, „das Bewusstsein für den Wert der Privatsphäre zu verbessern“, sagt Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, in einem aktuellen Interview mit der IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE (Ausgabe 44/2008). „Letztlich geht es um die Bewahrung der Menschenwürde in einer zunehmend digitalen Welt.“
Grundsätzlich habe sich zwar das Interesse am Thema Datenschutz deutlich verstärkt, und konkrete Schritte zur Stärkung des Datenschutzes seien unternommen worden. Jedoch kritisiert Schaar den aktuellen Gesetzesentwurf zum so genannten Geo-Scoring als zu zaghaft. „So setze ich mich für die Begrenzung der Auskunftei-Anfragen auf kreditorische Risiken ein und lehne das Geo-Scoring ab, bei dem letztlich die Adresse entscheidet, ob jemand einen Kredit oder sonstigen Vertrag erhält.“ Generell gehe es aber nicht nur um gesetzliche Richtlinien, „sondern um viel umfassendere Ansätze, die gleichermaßen technologische, rechtliche und soziale Dimensionen einbeziehen.“ So stehe das Gebot der Datenvermeidung zwar seit einigen Jahren im Bundesdatenschutzgesetz, werde aber laut Schaar „ganz überwiegend ignoriert“.
Als besonders wichtigen Schritt zu einem sensibleren Umgang mit Nutzer-Daten bezeichnet Schaar im COMPUTERWOCHE-Interview das geplante Datenschutz-Audit-Gesetz, das es ermöglichen soll, Datenschutz-Gütesiegel nach bundesweit einheitlichen Kriterien zu vergeben.
Hinweis für die Redaktionen: Der vollständige Beitrag steht auch online unter http://www.computerwoche.de/1877289/ zur Verfügung.
Für Rückfragen:
Manfred Bremmer, Redaktion COMPUTERWOCHE,
Tel. 089/36086-167, E-Mail: mbremmer@computerwoche.de
Die IDG Communications Media AG, München, ist eine Tochter des weltweit führenden Medienunternehmens für Informations- und Kommunikationstechnologie International Data Group (IDG) in Boston. In Deutschland ist IDG unter diesem Dach als umfassender Dienstleister für die ITK-Branche mit Medien, Informationen, Services und Daten mit den Gesellschaften IDG Business Media GmbH, IDG Magazine Media GmbH und IDG Entertainment Media GmbH, dem Marktforschungsunternehmen IDC und dem Messeveranstalter IDG World Expo GmbH vertreten. Das in der deutschen Medienbranche thematisch breiteste IT-Programm umfasst Medienmarken wie PC-WELT, GameStar, GamePro, Digital World und Macwelt sowie die COMPUTERWOCHE, CIO und ChannelPartner. Im Internet ist IDG mit zwölf Websites – darunter die Leadgenerierungs-Plattform www.central-IT.de und das Webzine TecChannel.de – der führende Anbieter für ITK-Inhalte und -Zielgruppen. In Kombination mit Kongressen und Fach-Events sowie Corporate Publishing-Lösungen und Web-TV ist IDG ein wichtiger Kommunikationspartner für die ITK-Branche.
http://www.idgmedia.de
http://www.idg.com
Grundsätzlich habe sich zwar das Interesse am Thema Datenschutz deutlich verstärkt, und konkrete Schritte zur Stärkung des Datenschutzes seien unternommen worden. Jedoch kritisiert Schaar den aktuellen Gesetzesentwurf zum so genannten Geo-Scoring als zu zaghaft. „So setze ich mich für die Begrenzung der Auskunftei-Anfragen auf kreditorische Risiken ein und lehne das Geo-Scoring ab, bei dem letztlich die Adresse entscheidet, ob jemand einen Kredit oder sonstigen Vertrag erhält.“ Generell gehe es aber nicht nur um gesetzliche Richtlinien, „sondern um viel umfassendere Ansätze, die gleichermaßen technologische, rechtliche und soziale Dimensionen einbeziehen.“ So stehe das Gebot der Datenvermeidung zwar seit einigen Jahren im Bundesdatenschutzgesetz, werde aber laut Schaar „ganz überwiegend ignoriert“.
Als besonders wichtigen Schritt zu einem sensibleren Umgang mit Nutzer-Daten bezeichnet Schaar im COMPUTERWOCHE-Interview das geplante Datenschutz-Audit-Gesetz, das es ermöglichen soll, Datenschutz-Gütesiegel nach bundesweit einheitlichen Kriterien zu vergeben.
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