Beiräte - Trumpfkarte des Mittelstands
Hannover/München, 03.08.2010, Laut der Deloitte-Studie "Beiräte im Mittelstand" aus der Reihe "Erfolgsfaktoren im Mittelstand" spielen Beiräte in mittelständischen Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Hauptaufgaben liegen bei der Kontrolle der Unternehmensführung, deren Beratung sowie der Vermittlerfunktion zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen. Zwar wird ihre Effizienz kaum überprüft, dennoch leisten sie nach Ansicht der befragten Unternehmer wertvolle Arbeit. Der Tätigkeits- und Kompetenzbereich der Beiräte ist breit gestreut ebenso wie ihre Vergütung, die bis etwa 10.000 Euro pro Jahr betragen kann. Trotz hoher Ansprüche an die Beiratsmitglieder haben die meisten Unternehmen keine Schwierigkeiten bei der Besetzung.
"Im Unterschied zum Aufsichtsrat sind Beiräte kein obligatorisches Instrument kapitalmarktorientierter Unternehmen, sondern ein freiwilliges Gremium. Ihre Installation lohnt sich, denn 80 Prozent der von uns Befragten messen ihnen eine hohe Bedeutung für die Unternehmensführung bei", kommentiert Jürgen Reker, Partner Mittelstand bei Deloitte.
Mittler zwischen Eigentümer und Management
Die genaue Beiratsausprägung ist abhängig von den strukturellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Unternehmens. Vor allem bei Familienunternehmen mit externem Führungspersonal hat der Beirat oft eine kontrollierende Funktion. Bei einem fremdfinanzierten Betrieb hingegen ist er meist ein kommunikatives Bindeglied zwischen Inhabern und Investoren. Nicht zuletzt fällt dem Beirat eine wichtige Rolle bei der Nachfolgeregelung in Familienunternehmen zu. Die Kontrollfunktion dominiert jedoch: 36 Prozent sehen hier den Schwerpunkt, 30 Prozent legen das Hauptgewicht auf die Beratung, für 14 Prozent ist er hauptsächlich Mittler und Interessenvertreter.
Entscheidungshilfe und Krisenradar
85 Prozent der Befragten bezeichnen den Beirat als wesentlichen Faktor für den Unternehmenserfolg. Sein Beitrag liegt unter anderem in der Förderung einer besseren Entscheidungsqualität und der Risikopräventionsarbeit. Zudem macht er das Unternehmen attraktiver für Kapitalgeber. Für knapp ein Viertel bzw. Fünftel der Befragten sind externe Beratung/Empfehlungen, Steigerung der innerbetrieblichen Transparenz sowie Vorgabe von Strategien die ausschlaggebenden Erfolgstreiber. Kritisch wird hingegen erwähnt, dass der Beirat zu weit vom operativen Geschäft entfernt ist, wobei Manager dies prinzipiell kritischer bewerten als Eigentümer.
Strategische Kompetenz gefragt
Die Beiräte in den Betrieben der Befragten setzen sich zu 14 Prozent aus Familienmitgliedern und zu 86 Prozent aus Externen (Führungskräfte anderer Unternehmen, Betriebswirte) zusammen. Einen "idealen" Beirat gibt es nach Ansicht der Studienteilnehmer nicht, jedoch sind insbesondere unternehmerische Fähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein, Erfahrung und strategische Kompetenz entscheidend. Obwohl dem Mittelstand allgemein Probleme bei deren Besetzung nachgesagt werden, bestätigen das gerade einmal fünf Prozent der Befragten.
Guter (Bei-)Rat muss nicht teuer sein
Die ideale Beiratsstärke für ein mittelständisches Unternehmen liegt bei etwa drei bis fünf, maximal sieben Personen. Wie die Studie zeigt, ist der Erfolg umso größer, je kleiner das Gremium und je höher seine Sitzungsfrequenz ist. Eine besondere Bedeutung hat der Vorsitzende, er trägt die Verantwortung für alle Beiratsentscheidungen - allerdings haben 20 Prozent der Befragten keinen Vorsitzenden definiert. Die Vergütung der Gremiumsmitglieder deckt eine weite Spanne ab: Knapp ein Viertel bezahlt Beiratsarbeit gar nicht - ansonsten sind 5.000 bis 10.000 Euro pro Jahr üblich, wie mehr als 60 Prozent bestätigen.
"Die Kostenfrage steht beim Beirat eindeutig nicht im Vordergrund - daher sollte seine Berufung auch strikt anforderungsbezogen erfolgen. Ein Problem ist die Erfolgskontrolle: Nur bei sieben Prozent findet eine formelle oder informelle Überprüfung statt - viele Befragte stehen dieser skeptisch gegenüber, andere halten sie für eine interessante Anregung, über die bislang noch nicht nachgedacht worden sei", resümiert Jürgen Reker.
Den kompletten Report finden Sie hier zum Download: http://www.deloitte.com/view/de_DE/de/focus-on/mittelstand/34e1e89e72e0a210VgnVCM200000bb42f00aRCRD.htm
"Im Unterschied zum Aufsichtsrat sind Beiräte kein obligatorisches Instrument kapitalmarktorientierter Unternehmen, sondern ein freiwilliges Gremium. Ihre Installation lohnt sich, denn 80 Prozent der von uns Befragten messen ihnen eine hohe Bedeutung für die Unternehmensführung bei", kommentiert Jürgen Reker, Partner Mittelstand bei Deloitte.
Mittler zwischen Eigentümer und Management
Die genaue Beiratsausprägung ist abhängig von den strukturellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Unternehmens. Vor allem bei Familienunternehmen mit externem Führungspersonal hat der Beirat oft eine kontrollierende Funktion. Bei einem fremdfinanzierten Betrieb hingegen ist er meist ein kommunikatives Bindeglied zwischen Inhabern und Investoren. Nicht zuletzt fällt dem Beirat eine wichtige Rolle bei der Nachfolgeregelung in Familienunternehmen zu. Die Kontrollfunktion dominiert jedoch: 36 Prozent sehen hier den Schwerpunkt, 30 Prozent legen das Hauptgewicht auf die Beratung, für 14 Prozent ist er hauptsächlich Mittler und Interessenvertreter.
Entscheidungshilfe und Krisenradar
85 Prozent der Befragten bezeichnen den Beirat als wesentlichen Faktor für den Unternehmenserfolg. Sein Beitrag liegt unter anderem in der Förderung einer besseren Entscheidungsqualität und der Risikopräventionsarbeit. Zudem macht er das Unternehmen attraktiver für Kapitalgeber. Für knapp ein Viertel bzw. Fünftel der Befragten sind externe Beratung/Empfehlungen, Steigerung der innerbetrieblichen Transparenz sowie Vorgabe von Strategien die ausschlaggebenden Erfolgstreiber. Kritisch wird hingegen erwähnt, dass der Beirat zu weit vom operativen Geschäft entfernt ist, wobei Manager dies prinzipiell kritischer bewerten als Eigentümer.
Strategische Kompetenz gefragt
Die Beiräte in den Betrieben der Befragten setzen sich zu 14 Prozent aus Familienmitgliedern und zu 86 Prozent aus Externen (Führungskräfte anderer Unternehmen, Betriebswirte) zusammen. Einen "idealen" Beirat gibt es nach Ansicht der Studienteilnehmer nicht, jedoch sind insbesondere unternehmerische Fähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein, Erfahrung und strategische Kompetenz entscheidend. Obwohl dem Mittelstand allgemein Probleme bei deren Besetzung nachgesagt werden, bestätigen das gerade einmal fünf Prozent der Befragten.
Guter (Bei-)Rat muss nicht teuer sein
Die ideale Beiratsstärke für ein mittelständisches Unternehmen liegt bei etwa drei bis fünf, maximal sieben Personen. Wie die Studie zeigt, ist der Erfolg umso größer, je kleiner das Gremium und je höher seine Sitzungsfrequenz ist. Eine besondere Bedeutung hat der Vorsitzende, er trägt die Verantwortung für alle Beiratsentscheidungen - allerdings haben 20 Prozent der Befragten keinen Vorsitzenden definiert. Die Vergütung der Gremiumsmitglieder deckt eine weite Spanne ab: Knapp ein Viertel bezahlt Beiratsarbeit gar nicht - ansonsten sind 5.000 bis 10.000 Euro pro Jahr üblich, wie mehr als 60 Prozent bestätigen.
"Die Kostenfrage steht beim Beirat eindeutig nicht im Vordergrund - daher sollte seine Berufung auch strikt anforderungsbezogen erfolgen. Ein Problem ist die Erfolgskontrolle: Nur bei sieben Prozent findet eine formelle oder informelle Überprüfung statt - viele Befragte stehen dieser skeptisch gegenüber, andere halten sie für eine interessante Anregung, über die bislang noch nicht nachgedacht worden sei", resümiert Jürgen Reker.
Den kompletten Report finden Sie hier zum Download: http://www.deloitte.com/view/de_DE/de/focus-on/mittelstand/34e1e89e72e0a210VgnVCM200000bb42f00aRCRD.htm